Carlos Sainz jubelte nach seinem sensationellen dritten Platz beim Formel-1-Rennen in Baku am lautesten. Mit so einer Performance des bisher in dieser Saison so gebeutelten Spaniers hatte kaum jemand gerechnet. Auch nicht, nachdem der Williams-Pilot am Qualifying-Samstag bereits überraschend in die erste Startreihe gefahren war.

Doch sein Podium war nicht nur 15 Punkte wert und ein Befreiungsschlag, nachdem ihm bisher 2025 Alex Albon die Show gestohlen hat. Es bringt ihn auch in eine äußerst exklusive Liste in der Formel-1-Statistik. Denn mit dem Podium fuhr Sainz nun mit den drei wohl legendärsten F1-Teams auf das Podest, die die Königsklasse zu bieten hat: McLaren, Ferrari und Williams.

Ein Kunststück, das Seltenheitswert besitzt. Alain Prost war bislang der einzige Fahrer, dem das geglückt war. Sainz sicherte sich beim chaotischen Brasilien-GP 2019 sein erstes F1-Podest und sorgte damit auch für das erste McLaren-Podium in über fünf Jahren, ein zweites ließ er 2020 folgen. Bei Ferrari erlebte er anschließend zwischen 2021 und 2024 die bislang erfolgreichste Station in seiner Karriere mit 25 Podestplatzierungen und vier Siegen. Mit dem Williams-Podium nun in Baku ist das Triple komplett.

In einem Punkt ist ihm Prost jedoch noch klar voraus. Der Franzose fuhr nicht nur für alle drei Teams aufs Podium, sondern sammelte auch jeweils Siege. 30 an der Zahl waren es für McLaren, sieben für Williams und fünf für Ferrari. In seiner Zeit bei McLaren holte er dabei drei WM-Titel, bei Williams einen. Die Gelegenheit, auch für Ferrari eine WM-Krone einzufahren, und damit den Weltmeister-Hattrick vollzumachen, versank mit Unterstützung von Ayrton Senna im Kiesbett von Suzuka 1990.

Starts für Ferrari, McLaren und Williams: Seltene Kombination in der Formel 1

Tatsächlich gibt es in der Geschichte der Königsklasse je nach Zählart nur drei oder vier Fahrer, die überhaupt für alle drei Teams an den Start gegangen sind. Neben Prost und Sainz steuerte auch niemand geringerer als Nigel Mansell im Laufe seiner F1-Karriere einen Ferrari, einen Williams und einen McLaren im Renneinsatz.

Die Erfolge hielten sich dabei abgesehen von seiner Williams-Zeit (1 WM-Titel, 28 Siege) aber in Grenzen. In den notorisch defektanfälligen Ferraris der Formel-1-Saisonen 1989 und 1990 sammelte er immerhin noch drei Siege. Sein misslungenes F1-Comeback mit McLaren 1995 dauerte jedoch nur zwei Rennen an, ehe Mansell seine Formel-1-Karriere endgültig an den Nagel hängte.

Der vierte Pilot, der sowohl bei Ferrari als auch bei McLaren unter Vertrag stand und Rennen für das Team von Frank Williams bestritt, ist Jacky Ickx. Der sechsfache Le-Mans-Sieger ist in der Formel 1 vor allem für seine Zeit bei Ferrari bekannt, wo er sechs seiner acht Grand-Prix-Erfolge feierte.

1973 gelang Ickx aber auch das Kunststück für alle drei Teams im Laufe einer Saison zu fahren. Nach einer durchwachsenen ersten Saisonhälfte mit Ferrari startete er beim Deutschland-GP exakt einmal für McLaren und fuhr just auf das Podium. Die Saison beendete er allerdings bei Frank Williams Racing Cars, dem Vorläuferteam der modernen Williams-Mannschaft. Es lässt sich also diskutieren, ob man ihn in dieser Statistik mitzählt oder nicht.

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Sainz ist übrigens nicht der einzige Fahrer, der am Rennsonntag in Baku in einer Statistik mit einer F1-Größe gleichzog. Max Verstappen gelang das auch. In seinem Fall handelt es sich aber nicht um Alain Prost.