Vier Jahre lang saß Sergio Pérez im zweiten Red-Bull-Cockpit, ehe er unrühmlich seinen Platz räumen musste. Das große Stühlerücken begann, nachdem der Mexikaner in der zweiten Saisonhälfte 2024 kein Land mehr gegen Max Verstappen sah. 2023 noch Vizeweltmeister fand sich Pérez zwölf Monate später nur noch auf Rang acht wieder.
"Es war eine sehr schwierige Situation, sich ständig anpassen zu müssen, um mental Selbstvertrauen aufzubauen. Das ist eine besonders große Herausforderung gewesen", meinte Pérez rückblickend über seine letzte Formel 1-Saison. Gegen Ende des Jahres löste Red Bull seinen bis Ende 2026 laufenden Vertrag vorzeitig auf und holte frisches Blut in Person von Liam Lawson an Bord.
Pérez-Nachfolger sahen gegen Verstappen auch kein Land
Doch der Neuseeländer enttäuschte und wurde bereits nach zwei Rennen gegen Yuki Tsunoda ausgetauscht. Dieser ist seit dem Japan GP Teamkollege von Verstappen, wobei auch ihm das gleiche Schicksal wie seinen Vorgängern droht. In 12 Rennen für Red Bull holte Tsunoda nur magere sieben WM-Zähler, sein Rückstand auf Verstappen in der Fahrerwertung ist bereits auf 177 Punkte angewachsen. Entsprechend entspannt und mit einem breiten Grinsen im Gesicht kehrt Pérez mit Cadillac in die Königsklasse zurück.
"Ich habe nicht das Gefühl, dass ich etwas beweisen muss", stellte der 35-Jährige klar. Einen kleinen Seitenhieb konnte er sich dabei nicht verkneifen. "Sie [Lawson und Tsunoda; Anm. der Redaktion] haben insgesamt nur sieben Punkte geholt. In dieser Hinsicht habe ich nichts zu beweisen. Für mich geht es darum, wieder Spaß an diesem Sport zu haben. Ich möchte den Sport, den ich liebe und der mir so viel gegeben hat, genießen." Seine Auszeit von der Formel 1 hat ihm dabei geholfen, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Cadillac: Pérez ist die richtige Wahl
"Wenn man einen Schritt zurücktritt und den Sport als Fan betrachtet, wird einem klar, dass die Dinge, die einem als Rennfahrer beschäftigen, für die Öffentlichkeit, für die Menschen, die den Sport kennen, völlig irrelevant sind", so Pérez. Dass der Mexikaner in seiner Red Bull-Zeit oft für seine Leistungen in der Kritik stand, bereitete Cadillac allerdings Kopfzerbrechen.
Entsprechend ging das Team auf Ursachenforschung. "Das war eine interessante Saga. Wir haben uns viel Zeit genommen, um mit den Leuten bei Red Bull zu sprechen und Informationen einzuholen", verriet Dan Towriss, CEO des hinter dem Cadillac-F1-Team stehenden Unternehmens TWG Motorsports. Wie die Entscheidung ausfiel, ist seit dieser Woche bekannt.
Motorsport-Magazin.com bemüht sich nach jedem Rennen nach Kräften, im Fahrer-Ranking die Leistung aller Fahrer unabhängig vom Auto mittels Benotung durch Redakteure und Leser zusammen zu beurteilen. Seit einem Jahr ist dabei der Fahrer im zweiten Red Bull ein Fixpunkt auf den letzten Plätzen. Ist das inzwischen wirklich noch fair?



diese Formel 1 Nachricht