Die Formel 1 erlebte in Imola ein äußerst dramatisches Qualifying. Vorne fochten Oscar Piastri und Max Verstappen einen ultraknappen Showdown um die Pole aus. Hinten sorgten Yuki Tsunoda und Franco Colapinto mit heftigen Unfällen für Aufregung, beide blieben aber zum Glück unverletzt.
Das Ergebnis: Piastri fand auf der letzten Runde die nötigen Tausendstel, um Verstappen um gerade einmal 34 Tausendstel zu schlagen. George Russell zockte dank eines Reifen-Pokers Lando Norris ab und sicherte sich Startplatz drei. Sensationell war Fernando Alonso unterwegs - auf P5 führte er das Mittelfeld an und schlug beide Williams.
Für die tausenden italienischen Fans war das Qualifying schon am Ende von Q2 beim Teufel. Beide Ferrari sowie Kimi Antonelli waren schlicht zu langsam für die Top-10. Nico Hülkenberg fiel nach einem Fehler schon in Q1 raus. Dort gab es wegen der roten Flaggen auch Verwirrung über die Rundenzeiten von Oliver Bearman und Gabriel Bortoleto.
Q1 in Imola: Yuki Tsunoda fliegt per Überschlag raus, auch Colapinto crasht
Nach nicht einmal sechs Minuten musste Q1 erst einmal wegen eines schweren Unfalls von Yuki Tsunoda unterbrochen werden. Er hatte seinen Red Bull im ersten Teil der Villeneuve-Schikane auf dem Kerb verloren und sich rückwärts in den Reifenstapel gedreht. Dabei wurde der RB21 ausgehebelt und überschlug sich am Fangzaun entlang. Tsunoda konnte selbst aussteigen, nach einem vorsorglichen Check im Medical Center gab es Entwarnung.
Tsunodas Auto hatte beim Einschlag auch ein Lichtpaneel erwischt, das musste repariert werden. Nach 14 Minuten Pause wurde neu gestartet. Franco Colapinto war hier zu früh dran, interpretierte eine Anweisung falsch und fuhr vor bis zur Boxenampel, noch bevor die offizielle Startzeit angesetzt war. Jetzt droht ihm eine Startplatz-Strafe.
Colapinto wäre zwar in Q2 gekommen - aber zum Teil auch, weil er auf seinem letzten Versuch in Tamburello raus aufs Gras kam und seinen Alpine in die Reifenstapel steckte. Liam Lawson konnte wegen des Abbruchs seine Runde gar nicht fertigfahren und blieb mit Pech auf P16 hängen. Nico Hülkenberg fuhr auf dem entscheidenden Schuss in Rivazza ins Kies und blieb so auf P17. Esteban Ocon war auf P18 schlichtweg zu langsam.
Ein Disput entwickelte sich in der Pause bis Q2. Oliver Bearman schien sich eine Sekunde vor der roten Flagge auf P10 zu retten - dann griff die Rennleitung ein, urteilte, dass bereits Rot gewesen war, und strich die Runde. Gabriel Bortoleto rückte auf P15 vor, Bearman fiel auf P19 zurück. Haas schien eine gute Viertelstunde bei der FIA auf eine Rücknahme der Entscheidung zu plädieren, ohne Erfolg - als Q2 gestartet wurde, fuhr Bortoleto raus. Bearman musste aussteigen.
Qualifying - Session Q1 | |
Zwischenfälle: | Tsunoda überschlägt sich in Villeneuve-Schikane Colapinto crasht in Tamburello Verwirrung um Zeit von Bearman - rot oder nicht? |
ausgeschieden: | 16. Lawson - 17. Hülkenberg - 18. Ocon - 19. Bearman - 20. Tsunoda |
Top-5: | 1. Verstappen - 2. Piastri - 3. Alonso - 4. Stroll - 5. Russell |
Q2 in Imola: Ferrari & Antonelli mit Desaster vor Heim-Publikum
Für die Tifosi wurde Q2 in Imola zum Albtraum. Das Heim-Team Ferrari und Local Hero Kimi Antonelli kamen überhaupt nicht in Gang, und in den letzten Sekunden von Q2 wurden sie erst von Pierre Gasly und dann von beiden Aston Martin düpiert. Aston Martin hatte bei den recht hohen Asphalttemperaturen, bei denen viele Fahrer mit den Soft-Reifen haderten, mit Medium gepokert - und gewonnen, Fernando Alonso und Lance Stroll holten gar P6 und P7.
"Mein Gott, mein Gott, mein Gott", stöhnte Charles Leclerc nach P11 verzweifelt am Funk. Lewis Hamilton folgte ihm auf P12, Antonelli auf P13. Nur Gabriel Bortoleto und der nicht einmal angetretene Franco Colapinto landeten hinter ihnen. Die Q2-Bestzeit holte Carlos Sainz mit einer richtig starken Runde.
Qualifying - Session Q2 | |
Zwischenfälle: | - |
ausgeschieden: | 11. Leclerc - 12. Hamilton - 13. Antonelli - 14. Bortoleto - 15. Colapinto |
Top-5: | 1. Sainz - 2. Piastri - 3. Norris - 4. Russell - 5. Verstappen |
Q3 in Imola: Oscar Piastri ringt Max Verstappen in Krimi nieder
Im ersten Q3-Schlagabtausch legte Max Verstappen mit 0,049 Sekunden Vorsprung auf Oscar Piastri vor. Lando Norris hatte zu kämpfen, war näher am Viertplatzierten George Russell als an der ersten Startreihe - obwohl der Mercedes-Pilot einen Fehler ausgangs Acque Minerali begangen hatte. Russell griff für den zweiten Versuch nun zum Aston-Trick, und zog Medium auf. Seine Gegner blieben bei Soft.
Piastri war erster Mann auf der Strecke, und im Mittelsektor fand er noch einmal ein Zehntel. Das war zu viel für Verstappen, der sich um 34 Tausendstel geschlagen geben musste. Russells Medium-Trick brachte ihm einen dritten Platz ein, er drängte Norris auf P4 zurück. Der hatte die letzte Runde nicht auf die Reihe bekommen.
Fernando Alonso schummelte sich seinerseits mit bereits angefahrenen Mediums vor die Williams von Carlos Sainz und Alex Albon. Lance Stroll verwies mit der gleichen Taktik Isack Hadjar und Pierre Gasly auf die Plätze neun und zehn.
Qualifying - Session Q3 | |
Zwischenfälle: | - |
Top-5: | 1. Piastri - 2. Verstappen - 3. Russell - 4. Norris - 5. Alonso |
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