Wer ist Franz Hermann? Diese Frage stellten sich wohl einige Rennfans und Besucher bei den Probe- und Einstellfahrten der VLN vor dem NLS-Wochenende auf der Nürburgring Nordschleife. Auf einem vom Schweizer Team Emil Frey Racing eingesetzten Ferrari mit der ansonsten aus der DTM gängigen Verstappen.com-Racing-Lackierung prangte nämlich heute jener Name über der Tür neben einer niederländischen Flagge.
Wie sich kurze Zeit später herausstellte: Es handelte sich um niemand geringeren als Max Verstappen höchstpersönlich. Das belegen Bildaufnahmen. Der Niederländer fuhr unter dem Allerwelts-Namen als Pseudonym auf dem legendären Eifelkurs und drehte einige Runden rund um die längste und wohl berüchtigtste Rennstrecke der Welt.

Max Verstappen fährt seinen Ferrari auf dem Nürburgring
Dass Verstappen Testfahrten in seinem Ferrari 296 GT3 absolviert, ist an sich keine Seltenheit. Regelmäßig testete er schon in den letzten Jahren den Ferrari, mit dem Thierry Vermeulen, der Sohn seines Managers, seit 2023 in der DTM an den Start geht. Doch, dass er dies nicht abgeschirmt bei privaten Tests tut, sondern bei öffentlichen Testfahrten, ist durchaus ein Novum. Ein Team aus Security-Mitarbeitern schirmte Verstappen allerdings im Paddock am Nürburgring ab.
Die Nürburgring Nordschleife ist eine der Traumstrecken von Verstappen, der bislang dort aber nur virtuell Rennen bestreiten konnte. In der Vergangenheit machte er keinen Hehl daraus, dass er eines Tages in der grünen Hölle am Start stehen möchte. Bislang stand ihm jedoch häufig die Formel 1 und die damit einhergehenden Priorisierungen im Weg.
Denn der legendären Eifel-Strecke eilt nicht ohne Grund der Ruf voraus, eine der gefährlichsten der Welt zu sein. 2023 wurde es dem 64-fachen Grand-Prix-Sieger von seinem Team untersagt, eine Demo-Fahrt in einem Red Bull aus der Zeit von Sebastian Vettel zu unternehmen. Stattdessen steuerten damals Vettel und Daniel Ricciardo einen RB7 bzw. RB8.
Max Verstappen auf der Jagd nach einer Nordschleifen-Lizenz?
Für eine offizielle Rennteilnahme in der Eifel benötigt Verstappen einen speziellen Nordschleifen-Führerschein, Permit genannt. Verstappen soll angeblich daran arbeiten, 2025 eine derartige Lizenz zu erhalten, wie Auto Motor und Sport berichtet. Für die vom DMSB ausgestellten Permits gibt es auch für Top-Fahrer und Prominente keine Ausnahmen. Zwingende Voraussetzungen sind entweder ausreichend Rennerfahrung oder die Teilnahme an DMSB-anerkannten Fahrerlehrgängen, sowie das Bestehen eines E-Learning-Kurses.
Zudem müssen Piloten auf der Nordschleife nachweislich drei Rennergebnisse in der Wertung haben und dabei 75 Prozent des Klassenbesten sowie insgesamt 24 Rennrunden bei einem Fahranteil von 25 Prozent pro Rennen und bezogen auf die Gesamtrunden des genannten Fahrzeugs absolviert haben. Das DPN wird aktuell in drei Stufen (A, B und C) unterteilt ausgestellt.
Um eine Nordschleifen-Permit zu beantragen, muss zuvor ein Antrag für den Lehrgang gestellt werden. Aus datenschutzrechtlichen Gründen darf der Deutsche Motor Sport Bund keine Informationen zu möglichen Antragsstellern kommunizieren, wie ein DMSB-Mitarbeiter auf Anfrage von Motorsport-Magazin.com mitteilte.
Allerdings könnte Verstappen den benötigten "Nordschleifen-Führerschein" noch in diesem Jahr erlangen, denn die NLS-Rennen am 16.08. (6h) sowie 13.09., 14.09., 27.09. und 11.10. über jeweils vier Stunden überschneiden sich nicht mit einem Formel-1-Event.
Formel 1 Kalender 2025 - Rennen, Startzeit, Strecken
Seit April: Max Verstappen mit eigenem GT3-Team unterwegs
Zugang zu dem Ferrari 296 GT3 hat Verstappen ohnehin. Seit diesem Jahr schickt er mit jenem Auto in der GT World Challenge Europe sein eigenes Team an den Start, das am 13. April mit dem 6-Stunden-Rennen in Le Castellet sein Debüt gefeiert hatte. Auf der Strecke in Frankreich sicherte sich Vermeulen gemeinsam mit den beiden Briten Harry King und Chris Lulham den neunten Gesamtrang. In der Gold-Klasse wurde Verstappen.com Racing Zweiter.
Die Einstellfahrten sind übrigens Teil des dritten NLS-Rennens 2025. Am Samstag wird zwischen 12 und 16 Uhr in einem 4-Stunden-Rennen die 56. Adenauer Rundstrecken-Trophy ausgefahren, das allerdings ohne Verstappen - wie der Veranstalter gegenüber Motorsport-Magazin.com offiziell bestätigte.
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