Nach dem Wochenende der Formel 1 in Saudi-Arabien hatte Christian Danner im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com seine Zweifel daran, wie gut Kimi Antonelli wirklich ist. Die Performance des jungen Italieners sei kaum Vergleichbar mit Formel-1-Legenden wie Michael Schumacher oder Lewis Hamilton in ihren ersten Rennen. Doch nach dem Wochenende in Miami zeigt sich Danner gegenüber Antonelli um einiges wohlwollender. Besonders wegen seinen Qualifying-Performances.
Christian Danner: Antonelli hat mich begeistert
Für Kimi Antonelli war der Miami Grand Prix eine besondere Herausforderung. Der Mercedes-Pilot fuhr zum ersten Mal auf dem Stadtkurs. Dazu hatte er nur eine Stunde Trainingszeit, ehe es in den Sprint ging. Bei so wenig Zeit auf einer neuen Strecke, hätte Mercedes Antonelli wohl auch ein schwächeres Ergebnis verziehen. Doch Antonelli lieferte mit einer Sprint-Pole das genau Gegenteil ab.
"Antonelli hat ganz Großartiges geleistet. Und da muss ich sagen, das hat mich begeistert. Er ist eine Stunde freies Training in Miami gefahren und hat dann das Auto auf Pole gestellt im Sprintrennen", so Danner.
Die Schwachstelle blieb in Miami das Rennen. Seine Führung verlor Antonelli bereits in Kurve eins gegen Oscar Piastri. Im Hauptrennen qualifizierte er sich zwar mit dem dritten Platz wieder weit vorne, hatte im Rennen aber einfach nicht die Pace, um mit der Spitze oder George Russell auf Dauer mitzuhalten.
"Dass er im Rennen noch mehr Fehler macht und dass er da oft mal quer steht, dass er die ganzen Sachen mit Reifenmanagement garantiert nicht im Leben so gut hinbekommt wie George Russell, liegt einfach daran, dass er noch sehr neu ist", so Danner.
Danner: Antonelli wie Max Verstappen
Ein Fahrer, der mit einem ähnlichen Alter in die Formel 1 kam, war Max Verstappen 2015. Nur begann der seine Karriere bei Toro Rosso, ehe er 2016 zu Red Bull befördert wurde und gegen Daniel Ricciardo antreten musste. Der Australier galt seinerzeit, genau wie George Russell jetzt, als einer der besten Piloten im Feld.
Doch durch die große Vorbereitungszeit und die Lorbeeren im Vorfeld, sind die Erwartungen an Antonelli möglicherweise noch höher als bei Max Verstappen 2016 bei Red Bull. Denn der Niederländer musste sich mitten in der Saison in einem neuen Team zurecht finden.
"Ein Dr. Marko hat von einem Verstappen nichts anderes erwartet, als dass er bei Red Bull sofort vorne mitfährt und dem Gegner, in dem Fall dem Ricciardo, zumindest mal zeigt, 'Pass auf, ich kann es besser'. Und genau das muss auch ein Toto Wolf von einem Kimi Antonelli verlangen, wenn er ihn in ein Spitzenteam bringt mit der Vorbereitung", so Danner.
Bis zu einem endgültigen Fazit will Danner sich noch Zeit lassen. "Dass da im Moment bei Kimi noch nicht alles hundertprozentig läuft, ist normal. Das, was wir gesehen haben, ist höchst respektvoll, also wirklich gut. Und wir werden am Ende des Jahres sehen, inwieweit er sich da weiterentwickelt und Lektionen gelernt hat."
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