Das Teamduell zwischen Alexander Albon und Carlos Sainz bei Williams verlief bisher anders als erwartet. Der Spanier zog an beiden bisherigen Rennwochenenden im direkten Vergleich den Kürzeren. Durch die Disqualifikationen von Pierre Gasly, Charles Leclerc und Lewis Hamilton rückte Sainz drei Plätze vor und ergatterte nachträglich seinen ersten Punkt für Williams. Ein spanischer Journalist hatte folgende angebliche Erklärung: Sainz fährt aus Budget-Gründen in einem 2024er-Chassis. Teamchef James Vowles setzt den Gerüchten ein Ende.

James Vowles: Albon und Sainz fahren mit derselben Spezifikation

Der Performance-Unterschied zwischen den Fahrern wird laut Vowles jedenfalls nicht von einem Unterschied beim Material verursacht. "Um das einmal klarzustellen. Beide Fahrer haben die genau gleichen Komponenten zur Verfügung. Dasselbe Chassis, Getriebe und dieselben Frontflügel. Die Spezifikationen sind genau gleich", erklärt Vowles im Videoformat "Vowles Verdict" auf YouTube.

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Im Gegensatz zu Ferrari hat Williams das eigene Formel-1-Auto nicht von Grund auf neu entwickelt. Der FW47 basiert in vielen Teilen auf dem FW46. "Beide Fahrer fahren mit einer Evolution des Chassis des letzten Jahres. Wir wollten für dieses Jahr das Chassis des letzten Jahres weiterentwickeln, anstatt es wieder von Grund auf neu zu designen", so Vowles.

Sainz wird sich damit nicht mithilfe eines neuen Chassis gegen Albon durchsetzen können. "Wir haben jetzt zehn Tage, um zu analysieren was los ist und einen Plan für Japan zu schmieden", sagte Sainz nach dem China Grand Prix.

Williams will Ressourcen für 2026 investieren

Grund für die Evolution des Chassis statt einer Revolution wie bei Ferrari ist das 2026 folgende neue Reglement der Formel 1. Dort starten die Teams wieder bei null. Für Williams ist das die Chance sich endgültig im vorderen Mittelfeld der Königsklasse zu etablieren, oder noch weiter vorne.

"Die Evolution ist wichtig, denn es erlaubt uns in 2026 und darüber hinaus zu investieren. Da geht es nicht um die Finanzen, sondern besonders um Zeit-Ressourcen", so der Williams-Teamchef.

Dazu scheint auch noch einiges an Pace im aktuellen Grundgerüst des Chassis zu stecken. Im Vergleich zu 2024 machte Williams trotz "nur" Evolution einen großen Schritt. Aktuell liegt das Team punktgleich mit Ferrari in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft auf Position vier. (17 Punkte.)

"Wir wussten, dass noch einiges an Potenzial im Chassis steckt. Das kann man jetzt auch sehen. Und es wird noch mehr an Performance von diesem Paket kommen. Einige Teams haben je etwas ähnliches gemacht", sagt Vowles.