Die beiden Protagonisten der noch offenen Konstrukteurs-WM der Formel 1 geben im einzigen Training vor dem Sprint-Qualifying von Katar klar den Ton an. Zumindest nach FP1 scheint sich auf dem Lusail International Circuit ein Duell von Ferrari und McLaren abzuzeichnen. Max Verstappen und Mercedes verschwinden im Mittelfeld, auch ohne Hitze.
Das Ergebnis: Alle Fahrer fuhren erst in den letzten 10 Minuten Qualifying-Simulationen. Charles Leclerc schien fast unantastbar. Schon sein erster Versuch war eine klare Bestzeit. Bei ablaufender Uhr legte er mit 1:21,953 noch einmal deutlich nach. Damit war er unantastbar für Lando Norris, dem in der Endabrechnung 0,425 Sekunden fehlten. 0,047 weitere Sekunden dahinter folgte Oscar Piastri.
Carlos Sainz lag nur eine zweitere Zehntel dahinter noch im Spitzenkampf. Das Quartett hatte sich weit vom Rest des Feldes abgesetzt. Yuki Tsunoda und ein überraschender Valtteri Bottas führten effektiv die zweite Klasse an. Lance Stroll wurde starker Achter. George Russell und Lewis Hamilton schafften es nur knapp unter die Top-10, getrennt durch Alex Albon. Hamilton hatte sich über Grip am Heck beschwert.
Max Verstappen scheiterte mit einem nervösen Red Bull an den Top-10, hatte auf seiner besten Runden nur knapp einen Ausritt verhindert. Sergio Perez lag noch sechs weitere Zehntel dahinter nur auf dem drittletzten Platz. Er konnte lediglich den hier nur mehr mit alter Aufhängung fahrenden Franco Colapinto und Esteban Ocon hinter sich lassen.
Katar 2024 ist kühl: Keine Wiederholung der Hitzehölle im 1. Training
Die Zwischenfälle: Der McLaren machte in der ersten halben Stunde auf den Medium-Reifen einen nervösen Eindruck auf der Hinterachse. Norris rutschte zweimal, Piastri einmal in den schnellen Kurven 10 beziehungsweise 15 neben der Strecke. Piastri besuchte auch auf dem Soft am Ende in Kurve 3 das Kiesbett. Weitere Fahrer, darunter Sergio Perez, verzeichneten immer wieder kleine Ausritte.
Bei solchen Fehlern müssen die Fahrer 2024 mehr aufpassen: In den Kurven 1, 2, 3, 4, 5, 12, 13, 14 und 15 wurden am Ausgang überall zwei Meter breite Kiesstreifen hinter den Kerbs eingesetzt. Damit sollen Track Limits kein so großes Problem mehr sein, nachdem im Vorjahr beide Qualifyings und das Rennen durch gestrichene Rundenzeiten beeinflusst worden waren.
Die Technik: Nur ein Team bringt zum vorletzten Grand Prix des Jahres noch ein signifikantes neues Teil. Alpine testet eine komplett neue Nase-Frontflügel-Einheit, bei welcher das unterste Flügelelement nun freihängt. Pierre Gasly fuhr zu Beginn des Trainings Vergleichstests mit der alten und neuen Nase.
Das Wetter: Von einer Hitzeschlacht wie im Vorjahr keine Spur. Wie erwartet bedeutet der spätere Dezember-Termin des Rennens 2024 deutlich kühlere Temperaturen. Mit nur 21 Grad Luft- und 26 Grad Streckentemperatur sieht es aktuell nicht nach Hitze-Problemen aus. Tatsächlich fuhren die Teams im 1. Training auch ohne die zusätzlichen Fahrer-Kühlhutzen auf den Nasen.
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