George Russell fuhr im 1. Freien Training zum Mexiko GP 2024 Bestzeit. Der Mercedes-Pilot benötigte für die 4,403 Kilometer auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez 1:17,998 Minuten. Die Trainingssitzung war dabei von zwei Rot-Unterbrechungen, einem heftigen Unfall von Alexander Albon [siehe Zwischenfälle] und dem Einsatz von fünf Nachwuchsfahrern gezeichnet. Mit Max Verstappen nahm nur ein Titelaspirant am 1. Training teil: Lando Norris und Charles Leclerc mussten aussetzen.

Das Ergebnis: Satte drei Zehntelsekunden war Russell auf der zweitkürzesten permanenten Formel-1-Strecke des Kalenders schneller als die Konkurrenz. Auf die Reifen ist der Vorsprung nicht zurückzuführen, alle Piloten fuhren zunächst auf der harten Mischung und zogen später die weichsten Pirelli-Gummis auf. Auf Platz zwei landete Carlos Sainz im Ferrari.

Dahinter ging erneut eine große Lücke auf: Yuki Tsunoda hatte im Racing Bull bereits sieben Zehntel Rückstand auf die Bestzeit. Weltmeister Max Verstappen, der kurzzeitig über Motorprobleme klagte, wurde Vierter. Nico Hülkenberg landete im Haas auf Rang fünf vor Oscar Piastri im McLaren. Der Australier kommt zwar in Mexiko in den Genuss des kompletten Austin-Updates, ein komplett neuer Unterboden bleibt aber das restliche Wochenende Lando Norris vorbehalten. Esteban Ocon, Valtteri Bottas, Liam Lawson und Lokalmatador Sergio Perez komplettierten die Top-10.

Die Freitagsfahrer: Bei der Hälfte des Feldes kam im 1. Training ein Young Driver zum Einsatz. Jeder Fahrer muss in der Formel-1-Saison 2024 eine Trainingssitzung an einen Nachwuchsfahrer abgeben. Andrea Kimi Antonelli pilotierte den Mercedes von Lewis Hamilton, Oliver Bearman den Ferrari von Charles Leclerc, Pat O’Ward den Norris-McLaren, Felipe Drugovich den Aston Martin von Fernando Alonso und Robert Shwartzman den Zhou-Sauber.

Die Zwischenfälle: Nach nur vier Minuten gab es in der Mercedes-Garage versteinerte Mienen. Ausgerechnet Kimi Antonelli, der schon bei seinem ersten Trainings-Einsatz in Monza den Silberpfeil zerstörte, überfuhr auf der Start- und Zielgeraden ein Trümmerteil, das auf der Strecke lag. Die Session musste für Aufräumarbeiten fünf Minuten unterbrochen werden.

Antonelli schleppte Hamiltons Mercedes mit einem leicht beschädigten Unterboden zurück an die Box. Die Mechaniker konnten das Teil binnen weniger Minuten notdürftig reparieren, sodass kaum Trainingszeit verlorenging. Zwischen den Sessions soll der Unterboden komplett repariert werden - Mercedes hat nur ein Exemplar der neuen Spezifikation in Mexiko. Auch Max Verstappen überfuhr das Teil und stand danach zur Reparatur an der Box, kurz vor Sessionende vermeldete er zudem einen Leistungsverlust und musste vorzeitig an die Box zurückkehren, wo die Mechaniker sich sofort an die Arbeit macchten.

Crash von Mercedes-Ersatzfahrer Andrea Kimi Antonelli
In Monza zerstörte Antonelli Russells Mercedes, in Mexiko konnte er nichts für den Schaden am Hamilton-Benz, Foto: LAT Images

Nach 22 Minuten musste das 1. Training erneut unterbrochen werden. Alex Albon und Oliver Bearman waren miteinander kollidiert. Albon lief im schnellen Kurvengeschlängel auf Bearman auf, wollte seine Runde aber nicht abbrechen. Direkt hinter dem Ferrari verlor er die Kontrolle über seinen Williams und versuchte einen Gegenpendler abzufangen.

Dabei touchierte Albon mit der rechten Hinterachse die linke Vorderachse von Bearmans Ferrari. Die Williams-Hinterachse ging dabei sofort zu Bruch, Albon drehte sich und schlug heftig in die Streckenbegrenzung ein. Auch für Bearman war das Training beendet, er musste den Ferrari mit einer angeknacksten Vorderachse abstellen.

Die Stewards untersuchen den Unfall nach dem Training. Bearman droht Ärger, weil er in langsamer Fahrt die Ideallinie nicht verließ. Albon hingegen löste den Unfall schließlich aus. Weil beim Einschlag die Tecpro-Barriere zu Schaden kam, musste die Session fast eine Viertelstunde unterbrochen werden. Übrigens: Auch F1-Rückkehrer Robert Shwartzman muss nach dem Training bei den Stewards vorsprechen: er soll unter gelb überholt haben.

Das Wetter: Ideale Bedingungen für den Auftakt zum Formel-1-Wochenende in Mexiko. Bei Sonnenschein und nur leicht bewölktem Himmel stieg das Quecksilber auf 21 Grad, auf dem Asphalt wurden heiße 48 Grad Celsius gemessen. Für das 2. Freie Training heute (16:00 Uhr Ortszeit / 00:00 Uhr MESZ) und für das restliche Wochenende sind ähnliche Bedingungen vorhergesagt.

McLaren-Protest, Pirelli-Reifentest und Co: Christian verrät euch im Video direkt aus dem Fahrerlager, was uns am Mexiko-Wochenende alles erwartet:

Russell für Verstappen-Strafe! Braucht die F1 Profi-Stewards? (10:00 Min.)