Carlos Sainz präsentiert sich bei seinem Heimrennen in Bestform: Im 3. Freien Training fuhr der Ferrari-Pilot in 1:13,013 Minuten Bestzeit auf dem Circuit de Barcelona-Catlunya. Wie schon am Freitag lagen die Topteams an der Spitze des Feldes nur um wenige Tausendstel auseinander. Für große Aufregung sorgten unsportliche Aktionen von Lance Stroll und Charles Leclerc und ein Brand, der vor der Session in der McLaren-Hospitality ausgebrochen war.

Obwohl die Feuerwehr noch mit Löscharbeiten bei McLaren beschäftigt war und das Fahrerlager zum Teil abgesperrt werden musste, wurde die Trainingssitzung pünktlich freigegeben. Auch die McLaren-Piloten, die zuvor noch aus ihren Fahrerräumen evakuiert werden mussten, konnten am Training teilnehmen.

Das Ergebnis: Wie üblich schossen sich alle Piloten auf den Soft-Reifen auf das Qualifying ein. 0,030 Sekunden war Carlos Sainz darauf schneller als McLaren-Pilot Lando Norris. Weitere sieben Tausendstelsekunden dahinter sortierte sich Charles Leclerc im zweiten Ferrari ein. Auch Max Verstappen auf Rang vier hatte noch weniger als eine Zehntelsekunde Rückstand auf die Bestzeit.

Das Mercedes-Duo George Russell und Lewis Hamilton sortierte sich dahinter ein. Während Russell nur 1,5 Zehntel fehlten, musste Hamilton mit gut drei Zehntelsekunden schon etwas abreißen lassen. Sergio Perez wurde Siebter, Alexander Albon, Fernando Alonso und Oscar Piastri komplettierten die Top-10. Nico Hülkenberg beendete das Training auf Platz 13.

Die Zwischenfälle: Die Stewards müssen sich zwischen Training und Qualifying mit einer kuriosen Szene befassen. Rund zehn Minuten vor dem Ende der Session gerieten Lewis Hamilton und Lance Stroll aneinander. Der Formel-1-Rekordsieger hatte den Kanadier nicht im Rückspiegel gesehen und entsprechend nicht richtig rechtzeitig Platz gemacht.

Stroll allerdings setzte offenbar zum Revanchefoul an: Als Hamilton in Kurve fünf weit nach außen fuhr, um Stroll vorbeizulassen, ließ sich der Aston-Martin-Pilot einfach nach außen tragen. So weit, dass es sogar zu einer leichten Berührung kam. Hamilton hatte sich zuvor schon am Funk entschuldigt: "Sorry, ich habe ihn nicht gesehen, mein Fehler." Stroll hingegen wütete: "Dieser *** Kerl denkt, er sei alleine auf der Strecke." Für beide Fahrer könnte es noch Konsequenzen geben.

Am Ende des Sessions kochten die Emotionen bei Charles Leclerc hoch: Weil er auf seinem letzten Versuch behindert wurde, holte er zum Revanchefoul gegen Lando Norris aus. Völlig unnötig fuhr Leclerc anschließend vor das Auto des Briten. "Ich glaube, ich habe eine Beschädigung", berichtete Norris. Die Stewards untersuchen auch diesen Fall nach dem Training.

Das Wetter: Besser als erwartet. Die Meteorologen hatten für Samstag kühlere Bedingungen vorhergesagt. Mit 26 Grad Luft- und 45 Grad Asphalttemperatur waren die Bedingungen sehr ähnlich zum Trainingsfreitag. Für die Qualifikation heute um 16:00 Uhr sind erneut etwas niedrigere Temperaturen vorhergesagt.