Oliver Bearman liegt in der Fahrer-Wertung der Königsklasse noch immer vor beispielsweise Nico Hülkenberg. Dabei absolvierte er heute gerade einmal seine vierte Session der Formel-1-Saison. Nach seinem siebten Platz in Jeddah folgt FP1 in Imola. Diesmal ersetzte der Brite nicht Carlos Sainz, sondern Kevin Magnussen. Mit Platz 15 schlug er immerhin Nico Hülkenberg. Repräsentativ nicht, dennoch: Bearman ist zufrieden mit seinem Kurzzeit-Comeback bei Haas. Trotz nicht gerade idealer Vorbereitung.

Bearman: Ich weiß jetzt, worauf ich in einem F1-Auto achten muss

Oliver Bearman crasht seinen Prema-Boliden in der Formel 2 und steigt danach in einen Formel-1-Boliden um. Ungewöhnlich, aber heute war das möglich. Denn Bearman flog im Training der Formel 2 ab. Sein schon vorab geplanter Einsatz in der Formel 1 folgte nur wenige Stunden danach. "Ich konnte das zum Glück recht schnell verdrängen. Aber ich war dann natürlich ein bisschen nervös."

Dabei könnte Bearman heute sein zukünftiges Dienstfahrzeug gefahren sein. Immer wieder wird er mit einem möglichen Cockpit bei Haas in Verbindung gebracht. Kein Wunder, denn Kevin Magnussens Vertrag läuft aus und Nico Hülkenberg wird das Team in Richtung Sauber verlassen.

"Zum Glück bin ich letztes Jahr in Abu Dhabi einen Test mit Haas gefahren. Jetzt wusste ich, worauf ich achten musste", so Bearman. Formel-1-Erfahrung hat der Formel-2-Pilot durch seinen Einsatz bei Ferrari bereits gesammelt.

Der Haas ist jedoch im Vergleich ein deutlich anderes Auto, "Mein letzter Run auf dem Soft war nicht perfekt, aber ich habe mich da nicht zu stark unter Druck gesetzt. Es ist ja nur FP1, ich wollte nicht zu viel riskieren. Aber der Longrun hat sich komfortabel angefühlt. Ich konnte das Auto generell pushen", beschreibt Bearman.

Von der Formel 2 in die Formel 1 und wieder zurück

"Ich bin generell sehr zufrieden damit, wie der Tag lief", so Bearman. Denn nach seinem Formel-1-Einsatz war sein Arbeitstag noch immer nicht vorbei. Danach hieß es wieder: Umgewöhnen. Bearman musste zurück in sein Formel-2-Auto und das Qualifying dort absolvieren. "Es ist ein bisschen verrückt, ein Formel-1-Auto in FP1 zu testen, wenn du am selben Wochenende in der Formel 2 teilnimmst", findet Nico Hülkenberg.

Haas-Ersatzfahrer Oliver Bearman
Den Haas stellte Bearman in FP1 auf Platz 15, Foto: LAT Images

Auch dort wartete wieder ein Schreckmoment auf Bearman. Die beste Zeit des Briten wurde aufgrund von Track-Limits gelöscht, zum Glück für ihn nur kurzzeitig. So konnte Bearman Position zwei halten. "Ich hätte schon wieder von Platz 16 starten müssen, das wäre schrecklich gewesen. Deswegen bin ich ziemlich glücklich. Man sieht kaum, ob man auf der weißen Linie ist, oder ein paar Millimeter drüber", berichtet Bearman.