Die Formel 1 ist eine Reifen-Weltmeisterschaft, sagt man. Tatsächlich buttern die beiden Reifenkonzerne unzählige Millionen in die Entwicklung - und weil man im kommenden Jahr wieder Reifen wechseln darf, musste - nach nur einem Jahr - abermals eine neue Reifen-Generation entwickelt werden. Dass der Reifen eine entscheidende Rolle spielt, hat man im abgelaufenen Jahr deutlich erkennen können: Der Absturz der Scuderia Ferrari wird zu einem großen Teil auf die Probleme von Bridgestone zurückgeführt...

Und weil der Reifen so wichtig ist, werden natürlich auch die Daten gehütet wie Rezepte für das ewige Leben. Und aus diesem Grund wäre es nur schwer vorstellbar gewesen, dass Energiegetränkehersteller Red Bull seine beiden F1-Teams auf verschiedenen Reifen-Fabrikaten ins Rennen schicken wird. Denn derzeit zumindest verfügt Red Bull Racing über einen Vertrag mit Michelin, während die Scuderia Toro Rosso mit Bridgestone liiert ist. So könnte Red Bull quasi als Doppelagent fungieren - Stardesigner Adrian Newey könnte dann durchaus aufschlussreiche Vergleichsstudien durchführen.

Und so ist es wenig überraschend, wenn es im Medienwald heißt, dass Red Bull eine entsprechende Anfrage gestellt hat, sodass beide Teams mit Michelin-Gummis fahren können. Zwar gibt es noch keine offizielle Bestätigung, dafür aber eine Aussage eines Bridgestone-Sprechers: "Wir werden unseren Vertrag bis Ende November erfüllen, doch es gibt keine Pläne, diesen zu verlängern." Und weil bis Ende November bekanntlich nur noch wenige Tage verstreichen, fügte der Sprecher hinzu: "Ich bin mir sicher, wenn die Toro Rosso-Autos erstmals testen, werden sie dies auf Michelin-Reifen tun."