Am kommenden Freitag sollen die Technischen Direktoren der zehn Formel 1-Teams bei einem Meeting der Technischen Arbeitsgruppe der Sportbehörde FIA über den neuen und radikalen CDG-Heckflügel beratschlagen, den die FIA gemeinsam mit Partner AMD mit der Hilfe von Computersimulationen entwickelt hat, um das Überholen in der Formel 1 zu erleichtern. Der "Centreline Downwash Generating Wing" soll deutlich weniger "Dirty Air" produzieren - das Fahren im Windschatten soll bei diesem Konzept nicht mehr aufgrund von Abtriebsmangel mit einem instabilen Fahrverhalten bestraft werden, der Begriff "Windschattenschlachten" könnte wieder neu aufleben...

Der neue und wegen seines Aussehens bei den Fans umstrittene Flügel soll ab 2008 vorgeschrieben sein, doch die Teambosse haben bei einem Treffen vor rund einem Monat zugestimmt, dass man das neue Konzept womöglich schon ab 2007 einsetzen könnte. Diese Frage soll nach intensiven Gesprächen am Ende des Meetings der "Technical Working Group" entschieden werden - für einen vorzeitigen Einsatz des radikalen Flügelsystems müssten am kommenden Freitag acht der zehn Team-Repräsentanten ihr Jawort geben.

Bislang herrschte unter den F1-Protagonisten große Skepsis, ob dieses komplexe System in so kurzer Zeit in die Realität umgesetzt werden kann. Teamchef Frank Williams erklärte beispielsweise: "Es könnten strukturelle Probleme auftreten, Flügel könnten abbrechen oder es kommt zu großen Luftverwirbelungen hinter den Fahrzeugen. All das zu klären und Test zu absolvieren bedeutet eine Menge an Arbeit."

Doch laut einem Bericht von Autosport wurden in den letzten Wochen große Fortschritte hinter den Kulissen erzielt. Und zwar dank Adrian Newey, dem Stardesigner, der von McLaren-Mercedes zu Red Bull Racing wechselt. Wegen der guten Beziehungen zwischen Red Bull Racing und der FIA soll sich Newey bereit erklärt haben, der FIA bei der Umsetzung des CDG-Konzepts unter die Arme zu greifen. Angeblich soll er an dem Konzept gearbeitet haben, während er bei McLaren seine restliche Vertragszeit erfüllt hat - Newey soll erst ab Februar sein Red Bull-Büro beziehen.

Die Arbeit des Stardesigners soll nun die Technikdirektoren der Teams davon überzeugen, das Konzept schon im Jahr 2007 zum einzusetzen. Sie soll Aufschlüsse über die Befestigung des Flügels am Fahrzeug beinhalten und auch das Erleichtern von Überholmanövern soll darin bestätigt werden. Die FIA wollte zur Rolle von Adrian Newey keinen Kommentar abgeben, sie dementierte jedoch nicht, dass Newey in dem Projekt involviert sei.