Laut einem Bericht der F1Racing-Site soll der frühere Minardi-Pilot Robert Doornbos am vergangenen Mittwoch in Milton Keynes, in der Fabrik von Red Bull Racing, eine Sitzanpassung vorgenommen haben. Doornbos soll am kommenden Mittwoch bei den Testfahrten in Barcelona in einen Formel 1-Boliden von Red Bull Racing steigen. Zudem heißt es in dem Bericht der in Holland stationierten Kollegen, dass Landsmann Doornbos, sollte er bei dem Test überzeugen können, eine "Chance auf einen Rennsitz bei Red Bull" haben würde.

Im österreichischen Medienwald könnte dieser Bericht für helle Aufregung sorgen - denn bekanntlich ist bei Red Bull Racing der Schotte David Coulthard als Einsatzpilot gesetzt, während als zweiter Einsatzfahrer bislang der Vorarlberger Christian Klien als mehr oder weniger fix galt. Immerhin konnte Klien nach einem wegen der Fahrerrotation mit Tonio Liuzzi harten und dennoch durchwegs zufriedenstellenden zweiten Formel 1-Jahr in den beiden letzten Saisonläufen mit Startplatz 4 in Suzuka und Rang 5 in Shanghai überzeugen.

Wenn jedoch Robert Doornbos in der kommenden Woche tatsächlich überzeugen sollte und er somit ein Renncockpit ergattern könnte, wie dies der erwähnte Bericht suggeriert, würde sich die Frage stellen, was dann mit Christian Klien geschehen soll. Der Hohenemser hat nach Saisonende erklärt, dass er sich nicht mehr als Rookie betrachten würde und er für 2006 mit einem Einsatz im zweiten Red Bull-Ferrari rechnen würde. Es ist nur schwer vorstellbar, dass man Klien in das neue Toro Rosso-Team abschieben könnte. Vielleicht möchte Red Bull Racing den Holländer Doornbos als Pilot des dritten Autos engagieren - denn sowohl Tonio Liuzzi als auch Scott Speed dürften Renncockpits bei der Scuderia Toro Rosso bevorzugen.

Der angebliche Hintergrund der Geschichte: Doornbos soll über einen Minardi-Vertrag für 2006 verfügen, der Test soll von dessen Sponsor Muermans eingefädelt worden sein. Der neue Teambesitzer Red Bull müsste laut DailyF1News dafür bezahlen, wenn man den Doornbos-Vertrag stornieren sollte. Dann jedoch wäre eine Chance auf einen Rennsitz bei der Scuderia Toro Rosso quasi das näher liegende Gerücht. Wie dem auch sei - bislang gibt es von Red Bull Racing keine Stellungnahme - so lange sind die erwähnten Berichte mit Vorsicht zu genießen.