Platz 5: Pastor Maldonado - Dauerstress für die Stewards

Sportlich konnte Pastor Maldonado der Formel 1 nur einmal den Stempel aufdrücken: als er 2012 völlig überraschend den Großen Preis von Spanien für Williams gewann. 2014 wollte der Venezulaner mit einem Wechsel zu Lotus noch einmal hoch hinaus.

Der Lotus E22 war allerdings bei weitem nicht so konkurrenzfähig wie seine Vorgänger und anstatt um Podestplätze zu kämpfen, fuhren Romain Grosjean und Maldonado nur im hinteren Mittelfeld. Doch selbst dort sorgte Maldonado für Aufsehen, allerdings nicht im guten Sinne. Satte zehnmal wurde er während der Saison von den Stewards für seine Fahrweise bestraft.

Die Formel-1-Saison 2014 bestand für Maldonado zu einem Großteil aus Pleiten, Pech und Pannen, Foto: Sutton
Die Formel-1-Saison 2014 bestand für Maldonado zu einem Großteil aus Pleiten, Pech und Pannen, Foto: Sutton

Der Höhepunkt war in Bahrain, als er für einen Überschlag des Saubers von Esteban Gutierrez sorgte. WM-Punkte hingegen holte er gerade einmal zwei. Dank seiner Sponsorenmillionen durfte er dennoch ein weiteres Jahr in der Königsklasse verweilen, bis seine F1-Karriere ein Ende nahm.

Platz 4: Nico Hülkenberg - 203 Rennen aber kein Champagner

An diesen Rekord wird Nico Hülkenberg wohl sein ganzes Leben lang an jeder Straßenecke erinnert werden. Der Emmericher sammelte in 203 Grand Prix beachtliche 530 Punkte, aber über einen vierten Platz kam er nie hinaus.

Kollision statt Podest: In Brasilien schnupperte Hülkenberg 2012 sogar am Sieg, Foto: Sutton
Kollision statt Podest: In Brasilien schnupperte Hülkenberg 2012 sogar am Sieg, Foto: Sutton

Dabei schnupperte der Deutsche 2012 in Brasilien sogar am Sieg, ehe er eine Kollision mit Lewis Hamilton in dessen letztem Rennen für McLaren verursachte und auf Platz 5 zurückfiel. Auch danach schien ihm der Podestfluch anzuhängen. Bei günstigen Gelegenheiten war stets Force-India-Kollege Sergio Perez zur Stelle und eben nicht Hülkenberg.

2024 hat er am Steuer des Haas eine neue Chance, diesen Makel abzulegen. Besonders gut stehen die Vorzeichen dafür aber nicht: Als einziges Team im Feld hat Haas noch nie einen Podestplatz geholt. Es scheint also wahrscheinlicher, dass er seinen Rekord noch weiter ausbauen wird.

Platz 3: Andrea de Cesaris - Ausfallen war sein Hobby

Heutzutage sind Formel-1-Autos im Schnitt sehr zuverlässig, obwohl die neuen Regeln 2022 für ein paar technische Ausfälle mehr als sonst sorgten. In den 1980er Jahren hingegen waren die Boliden noch bei weitem nicht so standfest.

Andrea de Cesaris kann davon ein Lied singen. Bei 208 GP-Starts fiel der Italiener unfassbare 148-mal aus, was aber auch auf eigene Fehler zurückzuführen war. Nicht umsonst erhielt er zu Beginn seiner Karriere den Beinamen 'De Crasheris'.

Kein seltenes Bild: Andrea de Cesaris in der Mauer, Foto: Sutton
Kein seltenes Bild: Andrea de Cesaris in der Mauer, Foto: Sutton

Auch den Rekord für die meisten Ausfälle in einer Saison hält der fünffache Podestbesucher: 1986 kam er bei 16 Grand Prix 14-mal nicht ins Ziel und konnte sich einmal gar nicht erst qualifizieren. Auch zahlreiche Teamwechsel nutzten dem ersten Teamkollegen von Michael Schumacher nichts: Für neun verschiedene Rennställe ging er an den Start, doch nur bei Jordan und Tyrrell konnte der Italiener eine einigermaßen zufriedenstellende Ankunftsquote erreichen.

Platz 2: Luca Badoer - Viele Anläufe, nichts Zählbares

Der Italiener Luca Badoer ist wohl vor allem für sein kurzes Comeback bei Ferrari in der Saison 2009 bekannt, als er den verletzen Felipe Massa für zwei Rennen vertrat. In Valencia und Spa holte Teamkollege Kimi Räikkönen einen dritten Platz und danach sogar einen Sieg für die Scuderia, während Badoer jeweils Letzter wurde.

Doch auch davor war der Italiener in deutlich weniger konkurrenzfähigen Fahrzeugen ohne Zählbares geblieben. In insgesamt 50 Rennen, bei 2364 absolvierten Rennrunden für die Scuderia Italia, Minardi und Forti, holte er keinen einzigen Zähler.

50 GP-Starts, aber kein WM-Punkt: Luca Badoer, Foto: LAT Images
50 GP-Starts, aber kein WM-Punkt: Luca Badoer, Foto: LAT Images

Nahe kam er den ersehnten Punkten 1999 beim Chaosrennen am Nürburgring, als sein Minardi kurz vor Schluss auf Platz vier liegend mit Getriebeschaden ausrollte. Die Bilder, als er nach dem Abstellen seines Fahrzeuges neben dem Auto auf den Boden sank und bittere Tränen weinte, waren sinnbildlich für seine glücklose Karriere.

Platz 1: Dave Walker - Punktelos an der Seite des Champions

Der Australier Dave Walker legte eine beeindruckende Juniorenkarriere in Großbritannien hin und sicherte Lotus 1970 sowie 1971 die Meisterschaft in der dortigen Formel 3. Er erhielt, auch dank Sponsorenunterstützung, 1972 die Beförderung ins Formel-1-Team von Colin Chapman.

Mit dieser Aufgabe schien Walker allerdings vollkommen überfordert zu sein: Bei 10 Starts holte er keinen einzigen Punkt, sein bestes Resultat war Platz 9 in Spanien. Dieses Rennen in Jarama wurde im Übrigen von seinem Teamkollegen im selben Auto gewonnen. Und nicht nur das: Emerson Fittipaldi holte sich mit insgesamt 61 Punkten den Weltmeistertitel 1972.

Dave Walker konnte im Weltmeisterauto von Emerson Fittipaldi nicht einen Punkt holen, Foto: LAT Images
Dave Walker konnte im Weltmeisterauto von Emerson Fittipaldi nicht einen Punkt holen, Foto: LAT Images

Der Brasilianer sicherte Lotus damit auch im Alleingang den Triumph in der Konstrukteurswertung. Walker musste sein Cockpit wenig überraschend für den Schweden Ronnie Peterson räumen. Dieser bewies 1973 sofort, dass es nicht am Auto lag, und holte für Lotus WM-Platz 3 mit vier Siegen.

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