Haas rutschte nach einem leichten Aufschwung 2022 diese Saison wieder in die ganz hintere Region des Feldes zurück. AlphaTauri überholte die US-Amerikaner in den letzten Rennen der Saison, damit schwenkt das Team wie schon 2021 wieder die rote Fahne. Besonders finanziell hat das Folgen für den Rennstall. Die verlorenen Millionen muss Teamchef Günther Steiner jetzt woanders suchen.

Steiner: Geldverlust kreiert Probleme

Die Geldausschüttung der Formel 1 funktioniert nach dem Leistungsprinzip. Der Bestplatzierte (dieses Jahr Red Bull) bekommt das meiste Geld vom Kuchen, von dem alle Teams am Ende des Jahres etwas abbekommen. Der Letzte (dieses Jahr Haas) bekommt das kleinste Stück vom Kuchen. Dazu gesellen sich noch verschiedene Boni. Pauschal bekommt jedes Team aber mehr Geld, wenn es in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft besser abschneidet.

Das gelang Haas 2023 nicht. Trotz teils überragender Leistungen von Nico Hülkenberg im Qualifying sammelte der VF-23 nur zwölf Punkte. Im Vorjahr waren es noch 25 Punkte mehr. Der Haas verlor im Rennen zu sehr an Boden. Ein Problem, dass Haas und Teamchef Günther Steiner nun auch finanziell einholt.

"Wir haben zig Millionen herumliegen, also uns ist das egal", scherzt Steiner zunächst. "Aber es kreiert natürlich andere Probleme, das Geld muss dann woanders herkommen. Wenn wir das Geld für P7 oder P8 bekommen würden, würde das sehr helfen. Das würde meinen Winter deutlich komfortabler machen", berichtet der Teamchef.

Haas: Finanziell stabil - aber mit kaum Profit

Zwar hat die Formel 1 mit der Einführung des Budget-Caps versucht eine fairere Wettbewerbsgrundlage zu schaffen. Allein mit dem Preisgeld für die letzten Plätze können die Teams dieses jedoch nicht erreichen. Bei 135 Millionen lag der Deckelungs-Betrag 2023, dieser wurde allerdings durch die aktuelle Inflation angehoben.

"Die großen Teams kommen natürlich ans Budget-Cap, aber die anderen nicht unbedingt. Wir sind alle finanziell stabil, aber wir machen nicht viel Profit", so Steiner. "Wenn wir sagen, wir sind finanziell stabil, dann meinen wir Stabil im Vergleich zu früher."

Der Unterschied zwischen einer Platzierung in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft liegt bei knapp zehn Millionen Dollar. 2022 wurde Haas achter, 2023 nur zehnter. Geschätzt hat Haas damit knapp 20 Millionen Dollar weniger als noch im Vorjahr verdient. Dieses Geld muss das Team nun über Sponsoren und andere Einnahmequellen verdienen.

Kevin Magnussen nach dem Startcrash in Sao Paulo
Unfälle helfen dem Team beim erreichen des Budget-Caps nicht, Foto: LAT Images

"Wenn du 10-20 Millionen verlierst, macht das immer noch einen großen Unterschied", so Steiner. Nun muss Haas mit dem kleinsten Anteil aus dem Preistopf der Formel 1 nächstes Jahr versuchen, insbesondere die Rennschwäche auszumerzen. "Es gibt keine goldene Kugel, die alles reparieren wird. Es wird aber eine neue Aufhängung nächstes Jahr kommen."