Der 12. März des Jahres 2006 ist der große Stichtag: Bis dahin muss das Super Aguri F1 Team ein rennfertiges F1-Auto auf die Räder stellen. Dann beginnt die F1-Saison 2006.

Abgesehen von den organisatorischen Herausforderungen beim Aufbau eines F1-Rennstalls, müssen sich die Mannen rund um Aguri Suzuki auch noch mit den Regeltücken der FIA herumschlagen: Sie dürfen kein Chassis eines Mitbewerbers kaufen.

Aus dieser Not wurde die im ersten Augenblick unrealistische Idee geboren einen vier Jahre alten Arrows A23 einzusetzen. Fünf Boliden dieser Bauart stehen bei Ex-Minardi-Teamboss Paul Stoddart zum Verkauf. Der Australier hatte die Autos zusammen mit etlichem Equipment nach der Liquidation des Teams von Tom Walkinshaw erworben.

"Wir verhandeln mit ihnen und angesichts ihres engen Zeitplans ist dies die einzige Lösung die Sinn macht", verriet Stoddart gegenüber Reuters. "Es ist absolut machbar die Autos einzusetzen und sie wären in Bahrain startklar." Jede andere denkbare Lösung sei "gegen das Concorde Agreement" oder nur "sehr schwierig" zu erreichen.

Ersteht der A23 tatsächlich noch einmal auf?, Foto: Sutton
Ersteht der A23 tatsächlich noch einmal auf?, Foto: Sutton

Die Anpassung der 2002er Boliden an das Reglement des Jahres 2006 sei laut Paul Stoddart nicht besonders schwierig. "Wir sind bis Imola 2005 mit einem 2002er Auto gefahren. Daran haben wir in dieser Zeit nicht sehr viel geändert." Zu sehen war dies an den Rundenzeiten sowie den Problemen, die Stoddart zu Saisonbeginn in Melbourne heraufbeschwor: Damals wollte er aus bislang nicht ersichtlichen Gründen mit einem nicht regelkonformen Vorjahres-Auto an den Start gehen.

Vorteil V10-Motor

Für den Performance-Rückstand auf der Chassis-Seite sieht Stoddart eine einfache Lösung: "Wenn sie V10-Motoren einsetzen, dann können sie die Nachteile ausgleichen. Zugleich gewinnen sie die Zeit, um ein eigenes Chassis zu bauen." Den Einsatz eines Honda V10 aus der abgelaufenen Saison hält Stoddart auch im vier Jahre alten Arrows für "machbar". Dieser war ursprünglich für die Nutzung mit einem Cosworth-V10 entworfen worden.

"Derzeit ist es aus technischer Sicht tatsächlich so, dass ein leistungsreduzierter V10 leistungsstärker ist als einer der neuen V8-Motoren", betonte Honda-Präsident Yasuhiro Wada am Montag. "Alle Motorenhersteller sind sich darüber einig, dass die vorgeschlagene Leistungsreduzierung nicht korrekt ist, und wir glauben, dass sich die FIA für ein günstigeres Äquivalent aussprechen wird."

Sollte Super Aguri F1 tatsächlich mit Honda V10-Aggregaten des Vorjahres an den Start gehen und gleichzeitig den aktuellen Leistungsvorteil nutzen dürfen, könnte Wada seine Meinung möglicherweise ändern. Denn der Honda-Zehnzylinder des Jahrgangs 2005 war an den 1.000 PS "sehr nah" dran. "Und ich bin sicher, dass wir diese Zahl erreicht hätten, wenn wir weiterhin an dem V10 gearbeitet hätten."