"Mir ist das einfach zu laut", verriet uns die österreichische Sängerin Christina Stürmer bei ihrem Besuch am Norisring. Die V8-Motoren der DTM-Boliden waren für das musikalische Gehör der Künstlerin alles andere als Musik in ihren Ohren.

Genauso empfinden einige Anwohner der Stadt Monza, die bereits im Jahr 2001 eine Beschwerde gegen die Lärmbelästigung durch den Rennbetrieb auf dem Autodromo Nazionale di Monza eingereicht haben.

Am Mittwoch verfügte nun ein Mailänder Gericht, dass alle Rennteilnehmer den Lärmpegel in Monza "reduzieren" müssten. Während sich die Organisatoren gestern noch optimistisch gaben diese neuerliche Lärmschutzmaßnahme ebenso wie jene aus der Vergangenheit umsetzen zu können, kamen heute ernsthafte Zweifel an einer Austragung von F1-Events im italienischen Racing Mekka auf.

"Momentan wären wir nicht dazu in der Lage ein F1-Event abzuhalten", erklärte Streckendirektor Enrico Ferrari der Gazzetta dello Sport. "Allerdings bin ich froh, dass das Urteil zu diesem Zeitpunkt des Jahres gefällt wurde. So haben wir genügend Zeit unsere Gegenmaßnahmen vorzubereiten."

Der Große Preis von Italien ist im kommenden Jahr für den 10. September angesetzt. Der Automobilclub von Monza wird innerhalb von zehn Tagen nach dem Urteil Einspruch einlegen. Auf diese Weise soll der vernichtende Richterspruch von Marco Manunta aufgehoben werden. Dieser schrieb in seiner Urteilsverkündung, dass Racing eine "überflüssige, gefährliche und sozial unnütze Aktivität sei, die zudem großen Einfluss auf die Umwelt" ausüben würde.

Eine mögliche Lösung des Lärmproblems für die gestressten Nachbarn der Rennstrecke und den unmotorsportlichen Richter liefert eine andere Musikerin: "Es ist zu laut", gestand uns Ana Johnsson ein, "aber nur wenn man keinen Kopfhörer trägt. Deshalb bringe ich immer meine Ohrstöpsel mit."