Ferrari meldet sich im 2. Freien Training der Formel 1 in Monza an der Spitze zurück. Carlos Sainz löste in der zweiten Session am Freitag Weltmeister Max Verstappen ab und eroberte für die Scuderia am Freitag die Bestzeit. Dahinter sortierten sich McLaren-Pilot Lando Norris und Sergio Perez im Red Bull ein. Verstappen wurde auf seiner Qualifying-Simulation vom Verkehr blockiert und musste sich als Fünfter zufriedengeben. Die Session wurde aufgrund eines Defekts von Lance Stroll sowie eines Unfalls von Sergio Perez zweimal mit der roten Flagge gestoppt werden. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Monza gibt es hier im Liveticker.

Das Ergebnis: Mit einer Rundenzeit von 1:21.355 Minuten fuhr Carlos Sainz am Trainingstag auf dem Autodromo Nazionale di Monza an seinem 29. Geburtstag die Bestzeit. Der Spanier war auf dem Soft-Reifen den Hauch von 0,019 Sekunden schneller als Lando Norris, der seine persönliche Bestleistung mit optimaler Track Position und entsprechendem Windschatten erreichte. Dasselbe galt für seinen McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri, der sich als Vierter hinter Perez einsortierte.

Bei den Performance-Runs auf den weichen Reifen spielte die Suche nach dem Windschatten mitsamt den dazugehörigen Bummeleien wie immer eine Rolle. Verstappen beschwerte sich über Verkehr im Mittelsektor, der ihn auf seinem Versuch mit dem Soft-Compound behinderte. Einen zweiten Run wollten ihm die Red-Bull-Strategen nicht gönnen, woraufhin sich der amtierende Champion im Funk beschwerte, dass er so keine Anhaltspunkte für das Auto im Qualifying-Trimm erhalten könne.

Der Niederländer verlor zweieinhalb Zehntelsekunden auf die Bestzeit von Sainz. Dahinter landete Charles Leclerc. Vom Ferrari-Fahrer auf Rang sechs zu Williams-Pilot Alex Albon auf Position sieben klaffte eine Lücke von drei Zehntelsekunden. Der Thailänder fuhr seine persönliche Bestzeit auf dem Medium-Reifen. Die Top-10 komplettierten Fernando Alonso, George Russell und Nico Hülkenberg.

Lewis Hamilton absolvierte keinen verwertbaren Run auf dem Soft-Reifen. Der Rekordweltmeister reihte sich mit seiner zu Beginn der 60-minütigen Session auf dem Medium-Compound gefahrenen Rundenzeit als 17. ein. Die rote Laterne ging an Guanyu Zhou im Alfa Romeo, der knapp zwei Sekunden auf die Bestzeit verlor. Lance Stroll blieb nach einem frühen Defekt als einziger Fahrer ohne Rundenzeit.

Keine zwei Runden für Lance Stroll am Freitag in Monza

Die Zwischenfälle: Die erste rote Flagge ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem Lance Stroll seinen Aston Martin für das FP1 an Entwicklungsfahrer Felipe Drugovich übergeben hatte, nahm sein ohnehin schon kurzer Arbeitstag in der zweiten Session ein schnelles Ende. Bereits auf seiner ersten Runde verlor er auf dem Weg zur Ascari-Schikane durch einen Defekt an der Benzinzufuhr den Vortrieb und rollte am Ausgang der Passage auf der Wiese aus. Die Session wurde deshalb nach kaum drei Minuten unterbrochen.

Der Kanadier kommunizierte in der Folge mit seiner Pitwall, die versuchte, ihn den Motor starten zu lassen, um aus eigener Kraft an die Box zurückzukehren. Die Zeit lief wie bei Unterbrechungen im Training üblich weiter und die Streckenposten forderten den Fahrer bald auf, den Boliden zu verlassen. Die Aston-Martin-Ingenieure gaben den Rettungsversuch kurz darauf auf und Strolls Auto wurde hinter die Leitplanke geschoben. Für ihn war der Trainingstag damit beendet. Mit 51 Minuten auf der Uhr ging das FP2 weiter.

Das Training verlief dann wie für Monza typisch mit den üblichen Windschattenspielchen. Noch bevor die Fahrer ihre Qualifying-Runs probten, bildeten sich Bummelzüge, die kein Fahrer anführen wollte. Im dichten Verkehr der schleichenden Autos kam es zwischen Piastri und Hamilton zu einer heiklen Szene. Der Australier war auf einer schnellen Runde und lief in der zweiten Schikane mit deutlichem Überschuss auf den Mercedes-Fahrer auf. Hamilton zog zwar noch von der Ideallinie, doch Piastri hatte bereits die Lenkung öffnen und den Weg durch die Auslaufzone nehmen müssen, um eine Kollision zu vermeiden.

Neun Minuten vor Schluss gab es die zweite Rote Flagge in der Sitzung. Sergio Perez verlor auf seinem Longrun mit dem Medium-Reifen in der Parabolica die Kontrolle über seinen Red Bull und blieb im Kiesbett stehen. Der Mexikaner war am Eingang zu schnell, untersteuerte und konnte seine Linie nicht mehr halten. Er rodelte daraufhin durchs Kiesbett, drehte sich und schlug mit dem Heck leicht an der Streckenbegrenzung an. Die Session wurde für die Bergungsarbeiten gestoppt und dann noch einmal für fünf Minuten aufgenommen.

Das Wetter: Der italienische Spätsommer enttäuschte die Formel 1 auch am späten Nachmittag in Monza nicht. Zur Startzeit der Session um 17:00 Uhr herrschte bei strahlendem Sonnenschein eine Außentemperatur von 27 Grad Celsius. Die Temperatur des Asphalts wurde mit 37 Grad Celsius gemessen. Die Luftfeuchtigkeit betrug 43 Prozent.

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