Ein Formel-1-Rennen ist nicht genug. Zumindest wenn es nach Haas-Teamchef Günther Steiner geht. Laut ihm muss ein Rennwochenende für die Zuseher mehr bieten als nur Motosport. Der Südtiroler lobt das Unterhaltungsprogramm in Miami und Singapur und wünscht sich auch bei den "klassischen" Rennen ähnliches Entertainment.

"Ich denke, die Unterhaltung ist im Vergleich zu den älteren Tagen der Formel 1 viel besser geworden", so Steiner. "Früher sind wir einfach nur Rennen gefahren. Wir sind ein Rennen gefahren, dann das nächste und haben nichts drumherum gemacht. Wir sind nur für die Motorsportfans gefahren."

Steiner gegen herumsitzen bei GPs, Foto: LAT Images
Steiner gegen herumsitzen bei GPs, Foto: LAT Images

In dieser Hinsicht solle sich die Königsklasse den Miami Grand Prix zum Vorbild nehmen. "Formel 1 war vor Liberty Media in den USA nicht erfolgreich." Jetzt verstehe Steiner auch warum. "Die Leute wollen durchgehend Unterhaltung. Sie wollen nicht stundenlang herumsitzen und warten bis die nächsten Autos auf der Strecke sind. Sie wollen etwas zu tun haben, etwas konsumieren können."

Zuseher wollen mehr als nur Formel-1-Rennen

Der Plan daher: Konzerte und Entertainment-Bereiche, anstatt herumzusitzen. "Versucht mal einem 12-Jährigen zu erklären, dass er zwei Stunden warten muss bis wieder Autos zu sehen sind. Das ist ziemlich schwierig", so der Haas-Teamchef und lobt die Entwicklung hin zu einem spannenderen Rahmenprogramm. "Die Formel 1 macht da einen guten Job. Neben dem Rennen gibt es bei vielen Grands Prix, wie etwa in Singapur, bereits mehr Entertainment."

Bloßes Rennfahren an einem Grand-Prix-Wochenende könnte daher bald der Vergangenheit angehören. "Ich denke, es gibt eine große Chance, dass dieser Trend auch von den klassischen Rennen, wo wir nur rennfahren, aufgegriffen wird", schätzt Steiner. "Die Zuseher wollen mehr Entertainment. Sie wollen nicht nur ein Autorennen sehen."

Steiner: Miami-GP hat stark vorgelegt

Das Rennen am Sonntag soll dabei jedoch immer der Hauptfokus bleiben. "Das Highlight ist das Formel-1-Rennen und am Freitag- und Samstagabend hast du zwei hochkarätige Konzerte", schildert der Haas-Teamchef. "Diese tragen zum Wochenende bei und sind sehr wichtig, sind jedoch nicht das zentrale Event. Diese Entwicklung ist äußerst gut und der Miami-GP hat dabei stark vorgelegt."

Ein Trend, den Steiner ebenfalls unterstützt, ist die leichtere Zugänglichkeit zu den F1-Piloten und Teams: "Ich denke, die Formel 1 hat von NASCAR gelernt, zugänglicher zu sein. Im Fahrerlager haben wir heutzutage viel mehr Leute als früher. Das ist ein gute Chance für Partner und Sponsoren. Das war zuvor viel umständlicher."