Drei Sekunden im Sprint. Fünf Sekunden im Rennen. Mit P9 am Samstag und P12 im Grand Prix am Sonntag schrammte Alex Albon beim Formel-1-Sprint-Wochenende in Aserbaidschan gleich zweimal äußerst knapp an einem Resultat innerhalb der Punkteränge vorbei. Sein Williams-Team rutschte nach dem vierten Rennwochenende der Saison auf den letzten Platz in der Konstrukteurs-WM ab. Albon selbst zeigte sich nach einem nahezu fehlerfreien Rennwochenende ohne Ertrag enttäuscht.
Albon ungestüm: Beschädigter Frontflügel mindert Punktechancen
Obwohl es Albon in Baku nicht gelang, Punkte einzufahren, war der 27-Jährige mit seiner Leistung in Baku zufrieden: "Wir haben an diesem Wochenende das Maximale herausgeholt. Es war eines meiner stärksten Rennwochenenden, vor allem nach dem Abschneiden in Australien [Ausfall nach Unfall, Anm. d. Red.]. Aber mehr als P12 war einfach nicht drin. Nach dem neunten Platz gestern ist das etwas frustrierend."
Leichter machte sich Albon seine Aufgabe im Rennen allerdings nicht. In Kurve zwei ging der gebürtige Londoner etwas zu viel Risiko ein und sein Frontflügel machte Bekanntschaft mit Oscar Piastris linkem Hinterreifen. "Vielleicht habe ich das Rennen ein bisschen zu sehr aufs Spiel gesetzt. Ich habe die rechte Endplatte meines Frontflügels verloren und ab dann ging es nur noch ums Managen", kommentierte Albon die Szene nach dem Start.
"Ich musste die Bremsen managen, die Batterie genauso. Der DRS-Zug hat nicht geholfen und währenddessen musste ich auch noch Magnussen hinter mir halten, ohne den Anschluss zu Piastri zu verlieren", beschrieb Albon sein Dilemma im Rennen. Insgesamt verbrachte Albon 48 von 51 Runden hinter Piastris MCL60. "Ich konnte mir McLarens neuen Heckflügel das ganze Rennen sehr genau anschauen", scherzte Albon hinterher.
Albon übt Kritik an zu kurzer DRS-Zone
Ein Wechsel des beschädigten Frontflügels kam für Williams nicht infrage, der Zeit- und Positionsverlust wäre wohl zu groß gewesen. Stattdessen lösten die Mechaniker das Problem beim Boxenstopp anders: "Im ersten Stint hat ganz klar Abtrieb auf der Vorderachse gefehlt. Wir haben dann die Frontflügel-Flaps [auf der rechten Seite] stärker in den Wind gestellt, um die Balance wieder herzustellen", erklärte Albon.
Aus dem DRS-Zug vermochte Albon dennoch nicht auszubrechen. "Die DRS-Zone war definitiv zu kurz. Das war frustrierend und hat das Racing weder für die Fans noch für uns unterhaltsam gemacht", kritisierte Albon deutlich. Teamkollege Sargeant beendete das Rennen auf Platz 16. Auch beim Rookie stieß die verkürzte DRS-Zone eher weniger auf Resonanz: "Ich steckte den Großteil des Rennens über hinter Zhou [Guanyu] fest. Es war ein sehr einsames und langweiliges Rennen." Immerhin: Sargeant zog am Freitag erstmals in das zweite Qualifyingsegment ein.
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