Bald geht es wieder los: Bevor die Interimsautos sich aber Ende November daran machen neue Teile für 2006 zu testen, gilt es bei einigen Teams noch die Positionen der Stamm- und Testfahrer zu verteilen. Die Silly Season für 2006 ist also noch lange nicht vorbei.

Renault: Die Fahrersituation bei den Franzosen ist eindeutig: Weltmeister Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella werden trotz gegenteiliger Gerüchte auch 2006 zusammen für Flavio Briatore fahren. Offen ist noch der Posten des dritten Piloten: Nachdem Franck Montagny bereits vor einigen Wochen von seinen Pflichten as Test- und Ersatzfahrer entbunden wurde, galt Heikki Kovalainen als Nachfolger. Da dieser mittlerweile aber mit dem zweiten BMW-Cockpit in Verbindung gebracht wird, könnte der Franzose noch einmal eine verlängerte Gnadenfrist als Testfahrer erhalten.

McLaren: Das Line-Up der Silbernen ist bei den Stammfahrern ebenfalls unverändert: Kimi Räikkönen und Juan Pablo Montoya werden in den beiden Silberpfeilen mit den Starnummern 3 und 4 Platz nehmen. Bei den Testfahrern steht vorerst nur Pedro de la Rosa für ein weiteres Jahr fest. Alexander Wurz hofft derweil noch ein Stammcockpit bei BMW zu ergattern. Ansonsten wird auch er den Silbernen erhalten bleiben.

Ferrari: Nach Eddie Irvine und Rubens Barrichello wird Felipe Massa der dritte Ferrari-Teamkollege von Michael Schumacher. Bei den Testfahrern bleibt alles beim Alten: Luca Badoer und Marc Gené werden auch 2006 unzählige Testkilometer für die Roten abspulen.

Toyota: Auch bei Toyota gibt es keine Veränderungen: Neben den zwei Stammfahrern Ralf Schumacher und Jarno Trulli sollten ach die beiden Tester Olivier Panis und Ricardo Zonta zurückkehren. Der Vertrag des Brasilianers läuft allerdings aus.

Williams: Bislang steht bei der Truppe von Frank Williams nur Mark Webber als Einsatzpilot fest. Die Gerüchteköche sehen den jungen Deutschen Nico Rosberg aber schon jetzt als Nummer 2 an. Warum sonst hätte er in Japan und China so intensiv den Boxenfunk und alle Teambesprechungen miterleben sollen? Für Antonio Pizzonia bedeutet dies: Entweder ein weiteres Jahr als Testfahrer oder einen Wechsel zu einem anderen Team respektive in eine andere Rennserie. Da es nach der zweiten Variante aussieht, bewerben sich bereits etliche Piloten um den Job des Williams-Testers. Darunter sind unter anderem Christijan Albers, Narain Karthikeyn und Robert Doornbos.

B·A·R Honda: Mit viel Wirbel konnte sich Honda die Dienste seiner Traumfahrerpaarung sichern: Jenson Button und Rubens Barrichello. Verursacht wurde der Wirbel durch die Buttongate II-Affäre sowie den Rausschmiss von Takuma Sato. Für diesen und Testfahrer Anthony Davidson soll deshalb ein B-Team entstehen. Dessen Einsatz im kommenden Jahr erscheint allerdings unwahrscheinlich. Als Tester stehen den Weißen dennoch genügend Fahrer zur Auswahl: Enrique Bernoldi, James Rossiter, Adam Carroll, Alan van der Merwe und Danilo Dirano.

Red Bull Racing: Bislang hat Red Bull nur seine fünf Piloten für die kommende Saison, aber nicht deren Aufteilung auf die beiden Rennställe Red Bull Racing und Squadra Toro Rosso bekannt gegeben. Es ist jedoch zu erwarten, dass David Coulthard und Christian Klien zusammen mit Testfahrer Neel Jani für RBR an den Start gehen werden.

BMW: Nur Nick Heidfeld hat beim neuen BMW-Werksteam sein Stammcockpit sicher. Jacques Villeneuve beruft sich zwar auf seinen geltenden Vertrag, aber noch ist der kanadische Ex-Champion nicht gesichert. Neben Alex Wurz hofft auch Heikki Kovalainen noch auf das zweite Cockpit. Narain Karthikeyan und Anthony Davidson dürften hingegen nicht mehr als Außenseiterchancen besitzen. Gegen Kovalainen spricht jedoch, dass Flavio Briatore diesen nur für ein Jahr bei den Münchnern parken möchte. Zudem ist der F1-Rookie sicherlich nicht der richtige Fahrer für das bevorstehende Aufbaujahr. Für einen Testfahrerjob könnte der IRL-Champion Dan Wheldon in Frage kommen. Dieser soll angeblich zuerst als Testfahrer und dann ab 2007 als Einsatzfahrer in die Königsklasse wechseln. Neben BMW könnte aber auch Honda eine mögliche Anlaufstelle sein. Da Wheldon angeblich am Dienstag einen Vertrag unterschreiben soll und am gleichen Tag eine Honda-Pressekonferenz bezüglich des B-Teams angekündigt ist, deutet vieles auf die Japaner als neuen Arbeitgeber des Briten hin.

Midland: Wenn Geld keine Rolle spielen würde, wären Anthony Davidson und Franck Montagny wohl die erste Wahl der Midland-Verantwortlichen. Schließlich konnte beide bei ihren Tests für Jordan das Team von sich überzeugen. Allerdings bauen auch die neuerdings nicht mehr Gelben weiterhin auf das Prinzip von Bezahlfahrern. Dies ist auch die einzge Chance für Narain Karthikeyan und Tiago Monteiro im Team zu verbleiben. Sollte Takuma Sato nicht beim Honda B-Team unterkommen, so erscheint Midland als bester Rettungsanker für 2005. Ein Vertrag liegt dem Japaner bereits vor. Ebenfalls Hoffnungen auf eine Stelle bei Midand machen sich die beiden Niederländer Robert Doornbos und Christijan Albers. Während Doornbos angeblich schon vor einigen Monaten einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen gehabt haben möchte, sprechen die vielen Sponsorengelder im Handgepäck für Albers.

Squadra Toro Rosso: Für das ehemalige Minardi Team werden voraussichtlich Vitantonio Liuzzi und Scott Speed ihre erste komplette F1-Saison als Stammfahrer bestreiten. Sollte ein drittes Auto zum Einsatz kommen, könnten gelegentlich einige der Red Bull Junioren zu Gastauftritten kommen.