Der FW45 hat seine erste Ausfahrt hinter sich. Am Montag enthüllte Williams im Rahmen eines teaminternen Shakedowns in Silverstone erstmals seinen tatsächlichen Formel-1-Boliden für die Saison 2023. Beim Auto-Launch am 6. Februar war zuvor nur die Lackierung samt neuem Sponsor Gulf präsentiert worden. In Silverstone ließ das Team nun wirklich die Hüllen fallen. Alexander Albon übernahm vor Rookie Logan Sargeant das Steuer, und teste den FW45 erstmals auf der Strecke.
"Es hat sich ziemlich gut angefühlt", so Albon nach seiner Testfahrt. Er sei mit einem Lächeln aus dem Auto ausgestiegen. "Manchmal denkst du dir nach solchen Proberunden, dass es noch viel Arbeit zu erledigen gibt, aber heute hat sich das Auto gut angefühlt. Es hat eine gute Balance und die Entwicklung geht definitiv in die richtige Richtung."
Williams' Auto-Evolution: Die äußerlichen Änderungen
Bereits beim Launch-Event versprach Williams-Ingenieur Dave Robson im Vergleich zum Vorjahresauto eine "Evolution". Einige äußerliche Veränderungen am FW45 sind auf den ersten Bildern des neuen Bolidens bereits ersichtlich. Besonders an den Seitenkästen, sowie am Design der Nase.
Schon in der Saison 2022 hat Williams Änderungen an den Seitenkästen vorgenommen. Mit einem großen Upgrade in Silverstone hat sich der Traditionsrennstall dem Konzept von Red Bull angenähert. Am FW45 wurde die Arbeit weitergeführt. Nach hinten fallen die Seitenkästen stark ab und über den Lüftungsschlitzen am Heck scheinen die Kanäle prominenter als im Vorjahr zu sein. Auch Nase und Frontflügel wurden am FW45 überarbeitet, sodass sie dem Vorjahresdesigns von AlphaTauri und Haas ähneln.
Wie jedes Team, musste Williams auch Änderungen am Unterboden vornehmen. Denn für die F1-Saison 2023 setzte die FIA eine Erhöhung des Unterbodenrandes um 15 Millimeter durch, um gegen das Porpoising vorzugehen. "Die Regeländerungen am Unterboden haben uns zurückgeworfen, aber sie haben alle getroffen. Wir sind zufrieden damit, wie wir darauf reagieren konnten", versicherte Williams-Ingenieur Robson.
Albon zuversichtlich: Gute Basis für Bahrain-Wintertest
Funktionierende Änderungen am Auto hat Williams nach der Formel-1-Saison 2022 klar nötig. Das Team landete mit insgesamt acht Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz der Konstrukteurs-WM, nachdem der Rennstall in der neuen F1-Ära auf das falsche Autokonzept gesetzt hatte. Zumindest die erste Ausfahrt des FW45 soll nun nach Plan gelaufen sein.
"Es gab keine Probleme", so Williams-Pilot Albon nach seiner Testfahrt in Silverstone. "Ich denke, wir haben eine gute Basis für den Wintertest in Bahrain geschaffen." Dieser findet von 23. - 25. Februar statt. Der FW45 wird sich an den drei Testtagen in Bahrain erstmals mit seiner Konkurrenz messen müssen.
Technische Daten Williams FW45 - Chassis
- Monocoque: Karbon, Aluminium-Honigwaben
- Sicherheit: Titan-Halo, Überrollbügel vorne & hinten, Crash-Strukturen vorne, seitlich und hinten, Eindringungsschutz
- Verkleidung: Karbon
- Gewicht (einschl. Kühlflüssigkeit, Öl, Fahrer): 798 kg (per Reglement)
- Benzinsystem: ATL mit kevlarverstärkter Gummiblase
- Vorderradaufhängung: Druckstrebe
- Hinterradaufhängung: Zugstrebe
- Lenkung: Servounterstützte Zahnstange und Getriebeanordnung
- Bremssystem: Carbone Industries Karbonscheiben und Beläge, Brake-by-Wire
- Bremszangen: Brembo
- Räder: BBS, geschmiedetes Magnesium
- Elektronik: Einheitssteuergerät nach FIA-Standard von McLaren Electronic Systems
Technische Daten Williams FW45 - Getriebe
- Hersteller: Mercedes
- Aufbau: Karbon-Gehäuse, längsseitig installiert
- Gänge: 8 vorwärts, 1 rückwärts
- Gangwechsel: Sequenzielle Halbautomatik, hydraulische Aktivierung
- Kupplung: Karbonplatte
Technische Daten Williams FW45 - Motor
- Modell: Mercedes-AMG F1 M14 E Performance
- Mindestgewicht: 150 kg
- Hubraum: 1,6 Liter
- Zylinder: 6 in 90-Grad-V (per Reglement)
- Ventile: 4 pro Zylinder (per Reglement)
- Drehzahl: 15.000 U/min (per Reglement)
- Aufladung: 1 Turbolader
- Hybridsystem: Motor-Generator-Einheit
- Hybrid-Batterie: Lithium-Ion, 20 kg Mindestgewicht
- Batterie-Kapazität: 4 Megajoule/Runde (per Reglement)
- MGU-K Leistung: 120 kW bzw. 163 PS (per Reglement)
- MGU-K Drehzahl: max. 50.000 U/min (per Reglement)
- MGU-H Leistung: unbegrenzt
- MGU-H Drehzahl: max. 125.000 U/min (per Reglement)
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