Die Motorsport-Saison 2022 ging am Freitagabend in Bologna mit der traditionellen FIA-Preisverleihung zu Ende. Max Verstappen sowie die anderen Weltmeister und Meister der FIA-Rennserien wie etwa Stoffel Vandoorne nahmen dabei ihre WM-Trophäen entgegen. Während Lewis Hamilton der Verleihung vergangene Saison als WM-Zweiter fernblieb, war Charles Leclerc in der italienischen Stadt von der Partie. Auch Sergio Perez als Dritter der abgelaufenen Saison nahm seine Auszeichnung entgegen.

Max Verstappen stand damit zum zweiten Mal in Folge als Weltmeister im Rampenlicht. Ein Titel, den der Niederländer nach eigener Aussage zwar mehr schätzt, den ersten Titel aber emotionaler in Erinnerung hat. Christian Horner nutzte die Verleihung, um die WM-Trophäe Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz zu widmen.

Max Verstappen: „Erster WM-Titel war emotionaler“

Insgesamt neun Rennserien waren Teil der Verleihung. Max Verstappen musste dabei bis zum Schluss der etwa zwei Stunden andauernden Zeremonie auf seinen zweiten WM-Pokal waren. Der Niederländer betont aber, dass sich dieser Titel anders anfühlt als noch sein erster 2021.

„Die Emotionen sind sehr anders, das sollten sie aber auch“, so Verstappen. „Mein ganzes Leben habe ich ein Ziel angestrebt und das ist der Weltmeistertitel in der Formel 1. Dieses Jahr war ganz anders, wir waren stärker und haben sowohl den Fahrer- als auch Konstrukteurstitel gewonnen. Ich würde sagen, dass dieser Titel besser ist, der erste war aber emotionaler.“

Auch wenn es zu Beginn des Jahres aufgrund technischer Probleme noch nach einem deutlich härteren Stück Arbeit aussah, konnte Red Bull das Blatt gegen Ferrari letztlich aber mehr als deutlich wenden. Red-Bull-Teamchef Christian Horner ließ sich im Zuge der 1000 Gäste fassenden Verleihung auch aufgrund dessen zu einer Lobeshymne für Verstappen hinreisen: „Wir hatten zu Beginn der Saison nicht das schnellste Auto. Max hat uns aber im Rennen gehalten, weiter gepusht und jede Möglichkeit mit beiden Händen gepackt.“

Die FIA-Gala 2022 wurde in Bologna abgehalten, Foto: FIA
Die FIA-Gala 2022 wurde in Bologna abgehalten, Foto: FIA

Leclerc nur in Bologna, um „Preis abzuholen“

Standesgemäß waren in Bologna mit Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Sergio Perez auch der Vize-Weltmeister und WM-Dritte zu Gast. Noch vergangenes Jahr blieb Lewis Hamilton als WM-Zweiter nach dem kontroversen Finale in Abu Dhabi der Preisverleihung fern, wofür der Rekordweltmeister eine 50000 Euro Strafe kassierte, die er damals für einen guten Zweck spendete.

Charles Leclerc dagegen nahm seinen Pokal für den Vize-Titel am Freitagabend entgegen. Während der neben ihm stehende Perez gelassen wirkte und ankündigte, noch ein paar Tequilas trinken zu wollen, präsentierte sich der Monegasse auf der Bühne etwas erschöpft, zumal er in den vergangenen Tagen auf Ferraris hauseigener Teststrecke in Fiorano ein paar Testkilometer abspulte. „Die Woche war ein bisschen ein Desaster. Ich war seit Montag überall in Italien, bin ziemlich müde und nur noch hier, um den Preis abzuholen.“

Charles Leclerc und Sergio Perez bekamen ebenfalls Auszeichnungen, Foto: FIA
Charles Leclerc und Sergio Perez bekamen ebenfalls Auszeichnungen, Foto: FIA

Seine Enttäuschung über die Saison war dennoch leicht anzumerken: „Wenn wir die Saison näher betrachten, dann war der mittlere Abschnitt sehr frustrierend. Wir haben da an den Sonntagen nicht alles zusammenbekommen.“

Leclerc versuchte gleichzeitig allerdings auch die positiven Aspekte hervorzuheben: „Wir dürfen nicht vergessen, von wo wir kommen. 2020 und 2021 waren für das Team zwei sehr schwierige Jahre. Wir haben aber gepusht und es ist großartig, das Jahr auf Platz zwei zu beenden.

Horner widmet Red-Bull-Titel verstorbenen Mateschitz

Schließlich musste sich Ferrari in der Konstrukteurswertung Red Bull geschlagen geben. Die Trophäe für den Konstrukteurstitel nahm Red-Bull-Teamchef Christian Horner entgegen. Einen Titel, den der Brite dem im Oktober verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz widmete.

„Er war ein Fan des Motorsports. Er hat so vielen Fahrern in diesem Raum heute Abend eine Möglichkeit gegebene, so vielen Mechanikern, Technikern und Ingenieuren. Er hat wohl mehr für den Motorspot gemacht als jeder andere in der Geschichte und ich möchte das heute Abend Dietrich Mateschitz widmen“, O-Ton Horner, der kurz zuvor die erste Konstrukteurs-Trophäe von Red Bull seit 2013 entgegennahm.