Die erste Trainingsbestzeit des Brasilien-Wochenendes geht an Sergio Perez. Der Mexikaner fuhr im 1. Freien Training zum Brasilien GP in Sao Paulo in 1:11,853 Minuten um den 4,309 Kilometer kurzen Kurs in Interlagos. Damit war er nur wenige Tausendstel schneller als Charles Leclerc im Ferrari und Teamkollege Max Verstappen. Sebastian Vettel und Mick Schumacher überraschen positiv.

Die Teams zeigten im 1. Training durchaus unterschiedliche Herangehensweisen. In Brasilien findet das dritte Sprint-Wochenende der Saison 2022 statt, mit Beginn der Qualifikation am Freitagnachmittag befinden sich die Fahrzeuge schon unter Parc-ferme-Bedingungen. Red Bull zog bereits früh die Soft-Reifen auf, während die Konkurrenz erst am Ende der Session auf Qualifying-Simulation ging.

Das Ergebnis: 0,004 Sekunden war Perez auf den Soft-Reifen schneller als Leclerc. Max Verstappen fehlten auf seinen Teamkollegen acht Tausendstel. Der Niederländer klagte auf allen Reifenmischungen über starkes Untersteuern. Carlos Sainz landete im zweiten Ferrari mit knapp zwei Zehntelsekunden Rückstand auf Rang vier.

Das Mercedes-Duo Lewis Hamilton und George Russell reihte sich wenige Tausendstel dahinter auf den Rängen fünf und sechs ein. Den Titel Best of the Rest sicherte sich Sebastian Vettel im Aston Martin vor Mick Schumacher im Haas. Vettel fehlten nur drei Zehntel auf die Bestzeit, Schumacher knapp eine halbe Sekunde.

Hinter dem deutschen Duo komplettierten Valtteri Bottas und Pierre Gasly die Top-10. Trotz Lebensmittelvergiftung konnte Lando Norris am Training teilnehmen. Der McLaren-Pilot reihte sich auf Platz 15 ein.

Die Zwischenfälle: Beide Ferrari-Piloten hatten mit dem Verkehr zu kämpfen. Carlos Sainz fühlte sich von Lando Norris behindert, der langsam fuhr und die Ideallinie in den Augen des Spaniers zu spät räumte. "Ich habe schon für weniger eine Verwarnung bekommen", schimpfte er am Funk. Um eine Kollision zu vermeiden, ging Sainz auf Nummer sicher und touchierte am Ausgang von Kurve drei das Gras.

Charles Leclerc legte sich mit Lance Stroll an. Der Aston-Martin-Pilot ließ den Monegassen auf einer langsamen Runde nicht vorbeifahren. "Was zur Hölle macht Stroll", fluchte Leclerc. Die Rennleitung sah in beiden Fällen keinen Grund, einzuschreiten.

Die Technik: Zum ersten Mal in der Formel-1-Saison 2022 hatte kein einziges Team Aerodynamik-Upgrades im Gepäck. Dafür bekam Carlos Sainz einen neuen Ferrari-V6 spendiert. Weil es sich dabei um Exemplar Nummer sechs in diesem Jahr handelt, muss er am Sonntag in der Startaufstellung um fünf Plätze zurück.

Das Wetter: Der ursprüngliche Wetterbericht sollte sich nicht bewahrheiten. Statt Regen gab es bei diesigem Himmel 24 Grad, der Asphalt erhitzte sich sogar auf rund 50 Grad Celsius. Heute und Samstag soll es nun trocken bleiben, das Regenrisiko für den Rennsonntag wird derzeit auf 90 Prozent beziffert.