Für Carlos Sainz ist die Formel-1-Saison 2022 ein Alptraum, wie er selbst sagt. Dabei holte er in der laufenden Saison sogar seine erste Pole und seinen ersten Sieg. Für den Spanier aber nicht genug. Sein Problem: "Ich war langsam, als das Auto schnell war. Jetzt bin ich schneller, aber wir sind nicht mehr so gut wie wir einmal waren."

Saison 2022 Teil 1: Langsamer Sainz, schneller Ferrari

Der Saison-Auftakt sah für Sainz vorerst noch vielversprechend aus - zumindest auf dem Papier In Bahrain erzielte der Spanier direkt hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc den zweiten Platz. Auch in Saudi-Arabien stand der Ferrari-Pilot auf dem Podium. Allerdings hatte er sichtlich mit dem Boliden zu kämpfen, der Rückstand auf Leclerc war teils enorm. Dann kamen nicht einmal mehr die Ergebnisse: Beim Großen Preis von Australien schied er bereits in der ersten Runde aufgrund eines Fahrfehlers aus.

Auch das Rennwochenende in Imola endete für ihn in einem Debakel. Bei regnerischen Bedingungen schlug der Spanier im Qualifying in die Streckenbegrenzung ein. Im Rennen kollidierte er mit Daniel Ricciardo und schied am Start aus. Ein Hydraulikproblem in Aserbaidschan zwang ihn zur Aufgabe.

Das wohl einzige Highlight der ersten Saison-Hälfte war das Rennwochenende in Silverstone. Hier holte er sich nicht nur die erste Pole seiner Formel-1-Karriere, sondern auch seinen ersten Rennsieg.

Doch schon bald wurde er wieder von der Realität eingeholt: Beim Großen Preis von Österreich endete das Rennen des Ferrari-Piloten erneut unverschuldet. Der Ferrari mit der Nummer 55 fing aufgrund eines Motorschadens Feuer, worauf er sein Rennen nach 56 Runden auf Rang drei liegend beenden musste.

Saison 2022 Teil 2: Schneller Sainz, langsamer Ferrari

Fahrfehler: In Suzuka musste Sainz das Rennen frühzeitig beenden, Foto: LAT Images
Fahrfehler: In Suzuka musste Sainz das Rennen frühzeitig beenden, Foto: LAT Images

Obwohl Sainz nach der Sommerpause mit dem Ferrari-Boliden besser zurechtkam, hatte er ab jetzt mit einem neuen Problem zu kämpfen. "Man kann sehen, dass die Rundenzeiten besser werden. Ich bin wieder bei dem Level angekommen, bei dem ich schon zu Beginn des Jahres hätte sein sollen", so Sainz über die zweite Hälfte der Saison. Das Problem: Ferrari konnte hier nicht mehr mit der Leistung des Red Bulls mithalten.

Sainz erzielte in der zweiten Hälfte gerade einmal zwei Podiumsplätze. "Jetzt wo ich wieder auf einem guten Level bin, ist das Auto nicht mehr so gut", beklagt sich Sainz. "Um ehrlich zu sein, ist eine Alptraum-Saison." Zu dem bestehenden Performance-Problemen kamen zusätzlich wieder zwei Ausfälle. Diesmal beim Großen Preis von Japan und den USA. Im strömenden Regen von Suzuka verlor er den Boliden wegen Aquaplaning, in Austin wurde er nach Pole Position von George Russell abgeschossen.

"Alles, was in dieser Saison hätte schiefgehen können, ist schief gegangen", so der Spanier. Auch sein Teamkollege Charles Leclerc konnte ab dem Großen Preis von Österreich keinen Sieg mehr einfahren. Sainz lässt sich von der schlechten Saison jedoch nicht unterkriegen. "Ich kämpfe mit meinen Ingenieuren weiterhin, um mit dem Auto bessere Rundenzeiten zu erzielen", sagt der Ferrari-Pilot. "Es wäre einfacher gewesen aufzugeben und das Jahr hinter mir zu lassen. Das Positive ist, dass ich trotz der schweren Saison glücklich sein kann."