Ferrari startete am Freitag in Mexiko stark ins 20. Rennwochenende der Formel-1-Saison 2022. Im ersten Training fuhr Carlos Sainz hauchdünn vor Charles Leclerc die Bestzeit. Der perfekte Auftakt wurde am Nachmittag jedoch getrübt. Der Monegasse leistete sich beim Reifentest von Pirelli einen heftigen Unfall, bei dem sein Ferrari schwer beschädigt wurde. Das Missgeschick hakte der Unglücksrabe aber schnell ab. Qualifying und Rennen sollen nicht beeinträchtigt sein.
"Ehrlich gesagt ist das Gefühl gut", so Leclerc, der seinen Freitag in der Streckenbegrenzung von Kurve acht frühzeitig beendete. Er hatte gegen Halbzeit des 90-minütigen zweiten Trainings in Kurve sieben die Kontrolle über seinen Ferrari verloren und war daraufhin rückwärts in die Barrieren eingeschlagen. "Ich habe zu Beginn meines Longruns das Heck verloren und hatte dadurch nicht alle Runden. Aber das war mein Fehler", erklärt der 25-Jährige und fügt unbesorgt an: "Ich denke nicht, dass uns das irgendwie beeinträchtigen wird. Wir haben genug Teile durch all die Strafen, die wir in der Vergangenheit hatten."
Schon im ersten Training war für ihn nicht alles nach Plan verlaufen. Seinen ersten Run auf dem harten Reifen musste er schon nach fünf Minuten beenden. Nach einem längeren Aufenthalt an der Box kam er noch auf 20 Runden. "Wir hatten im FP1 ziemliches Pech. Ich hatte auf meiner Outlap einen Reifenschaden, also waren es da auch nicht so viele Runden. Aber die paar, die ich hatte, war ich mit dem Auto zufrieden", sagt Leclerc.
Im zweiten Training versuchte Ferrari trotz des Reifentests, wichtige Erkenntnisse für das Rennwochenende in Mexiko zu sammeln. Doch die vor seinem Unfall durchgeführten Änderungen erwiesen sich laut Leclerc als Schritt in die falsche Richtung: "Wir haben an meinem Auto etwas versucht, was mir nicht besonders gefallen hat. Ich habe mich im Auto nicht so wohlgefühlt wie im ersten Training. Aber ich weiß, was ich am Samstag zu tun habe und bin optimistisch, dass die Performance da sein wird."
Sainz tappt trotz Bestzeit im Dunkeln
Für den von Pleiten, Pech und Pannen gebeutelten Stallgefährten war die Bestzeit im ersten Training ein neuer Lichtblick. "Im FP1 lief alles nach Plan", so Sainz, der Leclerc um eine halbe Zehntelsekunde unterbot. Der Spanier hätte am Nachmittag gerne darauf aufgebaut, doch der Reifentest war auch für ihn kein optimales Szenario, um sich auf Qualifying und Rennen vorzubereiten.
"Wir haben für das FP2 einige Änderungen am Auto vorgenommen. Wir wissen wegen dem Reifentest aber nicht, ob wir damit in die richtige Richtung gegangen sind", sagt der Spanier. "Ich denke aber, dass wir mit der Balance im richtigen Fenster sind. Es wird darauf ankommen, welches Paket sich besser auf die Höhenluft einstellt."
Vor einer Woche eroberte er in Austin die zweite Qualifying-Bestzeit seiner Karriere, nachdem der Freitag ebenfalls durch einen Pirelli-Test nicht alle Erkenntnisse geliefert hatte. Sein kürzlicher Erfolg macht ihm Mut, dass seine Crew auch diesmal die Nase vorne haben kann: "Bei einem Wochenende wie hier oder Austin gibt es immer viele Fragezeichen, um das Auto optimal hinzubekommen. Aber wir waren dieses Jahr jedes Mal gut, wenn wir das machen mussten. Ich denke, wir haben für Samstag und Sonntag ein gutes Auto."
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