Drei Rennen hat Sebastian Vettel noch, um ein letztes Mal an die Spitze des Formel-1-Fahrerrankings von Motorsport-Magazin.com zu klettern. Denn trotz zweier Glanzleistungen blieb ihm der erste Platz zuletzt in Japan, und nun auch beim USA-GP in Austin verwehrt. Max Verstappen ist nicht zu brechen.

Diesmal kann Vettel, der lange das Mittelfeld anführte und dann nach einem schlechten Boxenstopp eine große Aufholjagd hinlegen musste, immerhin einen Teilerfolg feiern. Im User-Voting lässt er Verstappen und den Rest der Formel 1 hinter sich. Die MSM-Leser bewerteten den Deutschen im Schnitt mit 1,36. Verstappen, der seine eigene Aufholjagd nach einem schlechten Stopp fahren musste, landet mit 1,51 knapp dahinter auf dem zweiten Platz.

Aber die MSM-Redakteure machen Vettel einen Strich durch die Rechnung. Während Verstappen sowie Lewis Hamilton und Lando Norris von ihnen dreimal ein Sehr Gut erhalten, steht bei Vettel nach einem nur durchschnittlichen Qualifying dreimal die Zwei. Damit fällt der Gesamt-Schnitt. Verstappen gewinnt die Gesamtwertung (1,25) vor Hamilton (1,35) und Norris (1,49). Erst auf dem vierten Platz kommt Vettel (1,68).

Fernando Alonso sorgt auch im Ranking für Kontroverse

Beinahe hätte es auch noch Fernando Alonso vorbei an Vettel geschafft. Doch die Leserwertung des Spaniers wird wie sein Rennen zur Achterbahnfahrt. 29 Prozent sehen seine Leistung als Sehr Gut, 27 Prozent als Gut, 20 als Befriedigend, und noch immer 13 Prozent bewerteten sie nur als Ausreichend.

Diese Uneinigkeit warf Alonso zurück. Von der Redaktion hatte er für seine Comeback-Fahrt nach dem Crash mit Lance Stroll dreimal ein Sehr Gut bekommen, als vierter Fahrer neben Verstappen, Hamilton und Norris.

Der Unfall zwischen Stroll und Alonso war ein Wendepunkt im Rennen, Foto: LAT Images
Der Unfall zwischen Stroll und Alonso war ein Wendepunkt im Rennen, Foto: LAT Images

Stroll, der von den Stewards als Schuldiger für den Crash auserkoren wurde, fällt deshalb trotz einem starken Qualifying und einem bis dahin starken Rennen mit einem Gesamt-Schnitt von 3,84 zurück auf den 16. Platz. Schlechter geht es aber immer noch: Der abgeflogene Valtteri Bottas und ein sehr blasser Esteban Ocon landen hinter ihm.

Ganz unten: Daniel Ricciardo und Nicholas Latifi, so weit von ihren Teamkollegen weg wie eh und je. Latifi kehrt nach dem positiven Ausreißer von Japan zurück in das sonst für ihn leider reservierte 5-Plus-Territorium: Mit 5,01 ist er zum vierten Mal dort zu finden, nach wie vor ist er der einzige Fahrer dort.

Formel 1 USA: Wildes Rennen sorgt für Stimmung

Überzeugen konnte dafür das Rennen. Es ist tatsächlich das erste seit der Sommerpause, das es unter die Zweier-Marke schafft. Zwei Safety Cars, Chaos an den Boxen und Überholmanöver dank Reifen-Strategien freuen sowohl Redaktion als auch Leser.

Lesernote Rennen: 1,69
MSM-Note Rennen: 1,67
Gesamtnote Rennen: 1,68

Fahrerranking USA 2022: Die MSM-Noten

Pos.FahrerMenathNiedermairSteinrisser
1Verstappen111
2Hamilton111
3Leclerc212
4Perez323
5Russell454
6Norris111
7Alonso111
8Vettel222
9Magnussen332
10Tsunoda333
11Ocon555
12Albon322
13Zhou333
14Gasly433
15Schumacher233
16Ricciardo555
17Latifi555
18Stroll445
19Bottas445
20Sainz233
...............
Rennen122

F1-Fahrerranking USA 2022: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath
Positiver Härtefall: Lewis Hamilton
Negativer Härtefall: Esteban Ocon
Ein Rennen mit vielen Gewinnern und vielen Verlieren. Mein Gewinner ist Lewis Hamilton, der CotA-Goat. Was er einmal mehr in Austin aufgeführt hat, war Weltklasse. Das soll die Leistungen von Max Verstappen, Lando Norris und Fernando Alonso aber nicht schmälern. Hätte Sebastian Vettel das Qualifying hinbekommen, würde er in derselben Klasse fahren. Was macht uns dieser Vettel in den letzten Rennen noch Spaß!

Wenig Spaß machen uns hingegen Nicholas Latifi, Daniel Ricciardo und Esteban Ocon. Latifis Leistungen überraschen aber nicht mehr, Ricciardos leider auch nicht. Austin war vielleicht der Tiefpunkt des Australiers. Die größte negative Überraschung war für mich aber Ocon. Im Qualifying im nirgendwo, im Rennen unauffällig. Teamkollege Alonso stellte ihn sogar mit Unfall und lädiertem Auto noch komplett in den Schatten.

Florian Niedermair
Positiver Härtefall: Fernando Alonso
Negativer Härtefall: Daniel Ricciardo
Daniel Ricciardo ist und bleibt ein Schatten seiner selbst. Auf der Strecke ist von dem ehemaligen Shootingstar nichts mehr zu sehen, daneben können auch Pferd und Cowboystiefel nicht über die Ratlosigkeit hinwegtäuschen, mit der er in ein vorläufiges Karriereende schlittert. Das Wochenende in Austin war nur ein weiterer Tiefpunkt dieser Saison: Aus in Q1, Vorletzter im Rennen. Seine Leistungen sind im Moment schlicht und ergreifend nicht auf Formel-1-Niveau. Ein Niveau, das man Fernando Alonso auch nach 355 Starts nicht absprechen kann. Dass sein Alpine den Unfall mit Stroll überlebte, grenzt an ein Wunder. Dass er mit seinem Panzer anschließend trotz Schäden und 30 Runden alten Reifen durch das Mittelfeld pflügte, ist schlicht und ergreifend sensationell. Ein Jammer, dass sein Spiegel ihm die Punkte nicht vergönnte.

Markus Steinrisser
Positiver Härtefall: Sebastian Vettel
Negativer Härtefall: Lance Stroll
Ja, auch ich habe Sebastian Vettel für das Qualifying eine Note abgezogen. Es war in Ordnung. Gut eben. Mehr nicht. Aber es ist nur fair, ihn nach diesem Rennen trotzdem als positiven Härtefall zu nennen. Die bösen Kommentare, die ihm nach der Rücktritts-Erklärung unterstellten, er würde die Saison einfach nur zu Ende fahren, belehrt er gerade eines Besseren. In Japan und in den USA hat er seine Klasse bewiesen. Im Rennen war er auch vom Start weg schneller als der im Qualifying noch starke Lance Stroll, der aber sämtliche Hoffnungen auf ein starkes Team-Ergebnis mit einer groben Fehleinschätzung zunichtemachte. Das Zucken beim Block war sowieso völlig inakzeptabel, und es dann auch noch gegen Fernando Alonso zu machen, der für sein spätes Ausscheren bekannt ist ... mit drei Strafplätzen ist Stroll da gut bedient.

Formel 1 Fahrerranking USA 2022: Gesamtergebnis User & MSM

Pos.FahrerØ MSMØ LeserGesamt
1Verstappen1,001,511,25
2Hamilton1,001,691,35
3Norris1,001,981,49
4Vettel2,001,361,68
5Alonso1,002,521,76
6Leclerc1,671,981,82
7Albon2,332,692,51
8Magnussen2,672,462,56
9Perez2,672,522,60
10Schumacher2,672,822,74
11Sainz2,672,952,81
12Tsunoda3,002,852,93
13Zhou3,003,253,12
14Gasly3,333,773,55
15Russell4,333,153,74
16Stroll4,333,343,84
17Bottas4,333,643,99
18Ocon5,003,444,22
19Ricciardo5,004,704,85
20Latifi5,005,025,01
...............
Rennen1,671,691,68

So funktioniert das MSM-Fahrerranking

Direkt nach dem Zieleinlauf jedes F1-Rennens rufen wir in unserem Live-Ticker zum Renntag und in einer separaten News zur Benotung aller 20 Piloten auf. Bis zum nächsten Mittag könnt ihr bewerten, was das Zeug hält. Dann machen wir uns an die Auswertung. Aus dem Mittelwert ergibt sich für jeden Fahrer eine Lesernote.

Parallel zu euch benoten auch wir, die MSM-F1-Crew, die Leistungen der Fahrer an dem betreffenden Wochenende. Auch aus unseren Urteilen bilden wir einen Mittelwert - die MSM-Note. Die Gesamtnote entsteht im letzten Schritt durch den Mittelwert aus Leser- und MSM-Note. Bei Gleichstand im finalen Ranking entscheidet die bessere Einzelnote.

Als kleines Extra liefert jeder Redakteur seine persönlichen Härtefälle des Wochenendes, indem er wählt und erklärt, welcher Fahrer ihm besonders aufgefallen ist. Einmal im positiven und einmal im negativen Sinn. Online geht das Gesamtergebnis immer gegen 18 Uhr am Montagabend. Bewertet wird neben den Piloten auch das jeweilige Rennen.

Formel 1: Haas schwärzt Alonso an! Warum sind alle Punkte weg? (11:39 Min.)