Die Audio-Aufzeichnung eines Interviews mit Nelson Piquet Senior aus der vergangenen Saison erhitzte in den letzten Tagen die Gemüter der Formel-1-Welt. Piquet hatte in besagtem Interview den Unfall zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton beim Großbritannien GP 2021 analysiert und Hamilton darin als 'Neguinho' bezeichnet.

Als die Aufnahme publik wurde, rollte eine Welle der Entrüstung durch die Motorsport-Gemeinde. Formel 1, Teams und auch Fahrer distanzierten sich vehement von der Aussage des dreifachen Formel-1-Weltmeisters.

Nun reagiert Piquet selbst. "Ich möchte die Storys, die in den Medien zirkulieren, klarstellten", heißt es in einem schriftlichen Statement. "Was ich gesagt habe, war schlecht durchdacht. Das versuche ich gar nicht zu beschönigen. Aber ich will klarstellen, dass der Ausdruck, den ich benutzt habe, in der brasilianisch-portugiesischen Sprache historisch gesehen ein Synonym für 'Kerl' oder 'Person' ist und niemals beabsichtigt war, jemanden zu beleidigen."

"Ich würde das Wort, das mir in einigen Übersetzungen unterstellt wurde, nie benutzen", stellt Piquet klar. "Ich verurteile die Unterstellung, dass das Wort von mir genutzt wurde, um einen Fahrer aufgrund seiner Hautfarbe zu beleidigen, aufs schärfste."

Piquet: Übersetzung nicht korrekt

Trotzdem zeigt sich der Vater von Max Verstappens Lebensgefährtin auch einsichtig: "Ich entschuldige mich von ganzem Herzen bei allen, die ich damit angegriffen habe - inklusive Lewis, der ein unglaublicher Fahrer ist. Aber die Übersetzung, die in den sozialen Netzwerken kursiert, ist nicht korrekt."

Das Problem liegt darin, dass das Wort 'Neguinho' nicht mit dem Wort 'Neger' oder einer Verkleinerungsform übersetzt werden kann. Trotzdem bezieht sich der Ausdruck auf die Hautfarbe - in Zusammenhang mit einer sportlichen Analyse sicherlich fehl am Platz. Piquet stellt trotzdem noch einmal klar: "Diskriminierung hat keinen Platz in der Formel 1 oder in der Gesellschaft und ich bin froh, meine Gedanken diesbezüglich klarstellen zu dürfen."