WM-Spitzenreiter Charles Leclerc holte sich im 1. Freien Training zum Spanien GP 2022 die Bestzeit. Der Monegasse fuhr in seinem Ferrari in 1:19,828 Minuten um den 4,675 Kilometer langen Circuit de Barcelona-Catalunya und verdrängte damit Teamkollege und Lokalmatador Carlos Sainz auf Rang zwei.
Das Ergebnis: Die Spitzenzeiten wurden allesamt auf den weichen Reifen gefahren. Leclerc war in seinem schnellsten Umlauf lediglich 0,079 Sekunden schneller als Sainz. Max Verstappen auf Rang drei fehlten bereits etwas mehr als drei Zehntelsekunden. Auf Rang vier landete George Russell im Mercedes mit einer dreiviertel Sekunde Rückstand vor Fernando Alonso im Alpine.
Dahinter reihten sich Lewis Hamilton und Lando Norris ein. Pierre Gasly, Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda komplettierten die Top-10. Mick Schumacher landete auf Rang 15 direkt hinter Teamkollege Kevin Magnussen, Sebastian Vettel folgte direkt auf Schumacher.
Die Zwischenfälle: Das 1. Freie Training verlief recht ereignisarm, wie so oft in Barcelona, weil Fahrer und Teams die Strecke bereits aus dem Effeff kennen. Einzig die Altmeister sorgten für etwas Aufregung: Fernando Alonso stand Lewis Hamilton auf einer schnellen Runde im Weg. Hamilton musste sogar wenige Zentimeter in den Kies fahren, um an Alonso vorbeizugehen. Die Stewards untersuchen die Szene nach dem Training.
Ebenfalls im Fokus der Schiedsrichter: Juri Vips gegen George Russell. Red Bulls Nachwuchsfahrer, der im FP1 das Cockpit von Sergio Perez übernommen hatte, stand dem Mercedes-Piloten im Weg. Russell beschwerte sich am Funk, weil er seine Runde abbrechen musste.
Die Technik: Alle Augen waren auf Aston Martin gerichtet. Das Team von Sebastian Vettel brachte ein großes Technik-Upgrade, das den AMR22 bei den Seitenkästen zu einem Zwillingsbruder des Red Bull RB18 macht. Die FIA untersuchte die Kopie bereits im Vorfeld und konnte dabei keinen Regelverstoß feststellen. Ein großer Sprung in der Zeitenliste war noch nicht zu erkennen: Lance Stroll landete auf Rang zwölf, Sebastian Vettel auf P16.
Aston Martin war nicht das einzige Team mit neuen Teilen im Gepäck. McLaren brachte ein größeres Update, das im 1. Training am Auto von Lando Norris getestet wurde. Alfa-Sauber brachte ebenfalls ein größeres Paket mit. Ferrari setzte das erste Update der Saison am F1-75 ein, Mercedes tüftelt weiter am Unterboden, um das lästige Hüpfen auf den Geraden loszuwerden. Red Bull testete einen neuen Frontflügel back-to-back. Einziges Team komplett ohne Update: Haas.
Die Freitagsfahrer: Das Reglement schreibt vor, dass jedes Formel-1-Team in der Saison 2022 bei mindestens zwei Trainingssitzungen einen sogenannten Young Driver einsetzen muss. Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist eine geeignete Strecke dafür, weil darauf schon im Winter getestet wurde.
Bei Williams saß deshalb Formel-E-Weltmeister Nyck de Vries im Boliden von Alexander Albon, Juri Vips durfte in das Red-Bull-Cockpit von Sergio Perez klettern. De Vries beendete seine offizielle Formel-1-Premiere auf Rang 18 noch vor Teamkollege Nicolas Latifi, Vips wurde im Red Bull abgeschlagen Letzter. Bei Alfa musste Rookie Guanyu Zhou für Robert Kubica Platz machen. Der Pole ist zwar kein Young Driver, spült aber in Form von Sponsor Orlen Geld in die Sauber-Kassen. Kubica landete auf Rang 13.
Das Wetter: Zahlreiche der zehntausenden Fans suchten schon im 1. Freien Training den Schatten der großen Haupttribüne. Knapp 30 Grad meldete das Außenthermometer, das dunkle Asphaltband erhitzte sich auf rund 47 Grad Celsius.
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