Vor dem letzten Saisonrennen des Jahres 2005 schreibt die Bilanz von Michael Schumacher rote Zahlen: Nur Rang 3 in der Fahrer-Wertung und nur ein einziger Sieg, der zudem nur gegen fünf Gegner erzielt wurde.

Nichtsdestotrotz freute sich der Champion am letzten Sonntag darüber, dass sein Ferrari-Team trotz des schlechtesten Gesamtergebnisses der letzten 10 Jahre den dritten Platz in der Konstrukteurs-WM sicher hat.

"Natürlich ist es nicht unser Anspruch, nicht um die Titel zu kämpfen, und natürlich wollen wir genau da im nächsten Jahr wieder hin, aber wir müssen uns damit nicht verstecken", versuchte der ehemalige Seriensieger die aktuelle Situation positiv zu sehen. Für das Saisonfinale in Shanghai wünscht er sich deshalb "ein Podium zum Abschluss".

"Aber um ehrlich zu sein, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich hoch, dass wir das schaffen", gibt er sich realistisch. "Wir haben keine neuen Teile nachzulegen und auch sonst nichts, was anders wäre als in Japan. Und nachdem unsere Konkurrenzfähigkeit dort nicht wirklich berauschend war, können wir eigentlich nicht auf große Fortschritte hoffen."

Den möglichen Verlust des dritten WM-Ranges in der Fahrerwertung, würde Schumacher hingegen problemlos verkraften. "Ich wüsste nichts, was mich weniger stören würde", sagte der Ferrari-Star. "Es ist keine Herausforderung den 3. Platz zu holen. Ich möchte im letzten Rennen einfach nur Spaß haben und das Beste herausholen."

Das gleiche gilt auch für seinen Bruder Ralf Schumacher, der nach der Pole beim Toyota-Heimspiel in Suzuka von einem lahmen Traktor und einem plattgebremsten Reifen behindert wurde. "Der Suzuka-GP hat sich leider nicht so entwickelt, wie wir es geplant hatten", bedauerte der Kerpener. "Es tut mir natürlich Leid um die japanischen Fans von Toyota, die zahlreich an der Rennstrecke erschienen sind. Eigentlich hatte ich mir einen Platz auf dem Podest erhofft."

Mit der "Pace" seines TF105B war er dennoch zufrieden. "Deshalb freue ich mich auf Shanghai. Wir werden versuchen das enttäuschende Resultat von Suzuka hinter uns zu lassen und in Shanghai weiter auf vordere Punkteplätze zu fahren."

Dieses Ziel kann Christian Klien als einziger aktiver Österreicher nur bedingt ausgeben. Etwas Hoffnung darf er aber aus der verbesserten Vorstellung seines Teams in Japan schöpfen.

"Wir hatten uns von Startplatz 4 mehr erhofft, das haben wir nicht erreicht, was für mich enttäuschend war", bilanzierte der Vorarlberger. "Für China haben wir aber eine gute Ausgangslage für das Qualifying." Das letzte Qualifying des Jahres wird Klien in seinem Red Bull Boliden als Neuntletzter in Angriff nehmen.