Die Teamduelle nach dem Emilia Romagna GP: Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2022 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.
Für die Berechnung des durchschnittlichen Rückstandes im Qualifying wird das letzte gemeinsame Segment herangezogen.
Red Bull:
Max Verstappen fuhr ein perfektes Wochenende vom Start bis ins Ziel und brachte seine WM-Verteidigung endlich wieder auf Kurs. Sergio Perez konnte ihm nie gefährlich werden, im Qualifying hatte er ein bisschen Pech mit roten Flaggen. Nachdem er sich im Sprint zurück in die Top-3 gekämpft hatte spielte er im Rennen durchweg Bremsklotz für Verstappen und hielt den Ferrari von Charles Leclerc so lange auf, bis der einen verzweifelten Fehler beging.
McLaren:
Lando Norris kann nur ein kleiner Fehler angerechnet werden, im Qualifying drehte er sich auf der letzten Warmup-Runde in Q3 in die Mauer. Aber da war er schon auf Platz drei. Den konnte er im Rennen mit ein bisschen Glück wieder zurückerobern, reizte jedenfalls das volle Potential seines McLaren aus. Daniel Ricciardo wäre im Qualifying wohl mit ein bisschen Glück bei Unterbrechungen näher rangekommen, doch das spielt letztendlich keine Rolle, nachdem er sich im Feuchten am Rennstart verschätzte, Carlos Sainz abräumte und sich den Diffusor beschädigte.
Mercedes:
Lewis Hamilton hatte durchwegs mit dem schwachen Mercedes zu kämpfen und kam nie auf Touren. Nach einem schwachen Start hing er in einem DRS-Zug fest, nach vorne ging nichts. George Russell war schon im Qualifying etwas besser, und im Rennen befreite er sich mit einem opportunistischen Start aus der Mittelfeld-Hölle. Trotz spätem Absacken rettete er Platz vier.
Alfa Romeo:
Valtteri Bottas ließ sich auch von einem Auspuff-Problem im Qualifying nicht aus der Ruhe bringen und fuhr ein weiteres hervorragendes Wochenende, nur am Abfangen von George Russell scheiterte er in den letzten Minuten knapp. Guanyu Zhou war im direkten Vergleich nirgends, crashte bei einem aggressiven Start im Sprint mit Pierre Gasly, und kam aus der Boxengasse startend im Rennen nicht auf Touren.
Ferrari:
Charles Leclerc hielt den Druck auf Max Verstappen trotz kleinem Pace-Defizit am Freitag und am Samstag aufrecht, aber nach einem schlechten Start lag er hinter beiden Red Bulls und ließ sich in einen Fehler treiben. Carlos Sainz erlebte das nächste Crash-Wochenende. Im Qualifying verunfallte er nach dem nächsten Eigenfehler. Dass er den vierten Startplatz im Sprint zurückeroberte war das einzig Positive, am Start wurde er - diesmal unschuldig - von Daniel Ricciardo abgeräumt.
AlphaTauri:
Pierre Gasly baute im Qualifying einen Fehler ein, wurde im Sprint in der ersten Runde von einem aggressiven Guanyu Zhou abgeräumt, und rundete sein Horror-Wochenende damit ab, dass er den Großteil des Rennens hinter Alex Albon feststeckte. Yuki Tsunoda fuhr im internen Vergleich hier sein vielleicht bestes Wochenende, auch wenn das Auto im Nassen nicht viel hergab. Doch in der Schlussphase des Rennens zeigte Tsunoda endlich auch einmal gutes Rennmanagement und fuhr mit zwei Überholmanövern vor auf Platz sieben.
Aston Martin:
Sebastian Vettel überwand den miesen Start in die Saison mit einem sehr starken Wochenende bei Mischbedingungen, wo er schnell Pace und Rhythmus fand und mit dem unterlegenen AMR22 erst Q3, dann ein Top-10-Ergebnis schaffte. Lance Stroll konnte nicht ganz mithalten und verlor im Rennen letztendlich deutlich an Boden, aber den ersten Punkt konnte er sich trotzdem holen.
Haas:
Mick Schumacher zeigte sich weiter fehleranfällig, konnte bei Mischbedingungen am Freitag nicht ganz mithalten und drehte sich am Rennstart in der zweiten Kurve aus dem Rennen um die Punkte. Kevin Magnussen ließ es mit einer seinerseits starken Leistung noch schlimmer aussehen, auch wenn der Haas im Renntrimm nicht ganz vorne mithalten konnte.
Williams:
Alex Albon war im Qualifying sofort raus, nachdem seine Hinterbremsen Feuer fingen. Im Rennen zeigte er, dass er viel mehr konnte und lieferte bei abtrocknender Strecke nach dem Reifenwechsel eine hervorragende Performance ab, um sich auf Platz 11 vorzuschieben. Dann hielt er Pierre Gasly bis ins Ziel hinter sich. Nicholas Latifi beging hier zwar keine großen Fehler, sah aber weiter blass aus, auch wenn er sich immerhin mit Guanyu Zhou matchen konnte.
Alpine:
Fernando Alonso konnte sein Pech nach dem Rennen gar nicht mehr glauben. 30 statt zwei Punkte solle er haben, fluchte er nach dem Rennen auf seinen Saisonstart. So oder so brachte er sich mit einem schlechten Sprint-Start in eine schlechtere Ausgangsposition, auch wenn der Ausfall nicht seine Schuld war, Mick Schumacher hatte sich in ihn reingedreht. Esteban Ocon erlitt am Freitag im Qualifying ein Getriebeproblem, was ihn in eine Position brachte, aus die er sich realistisch auch nicht befreien konnte.
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