Fast ein Jahr nach dem Tod von Max Mosley stellt sich bei einem Gerichtstermin heraus, dass sich der Brite im Alter von 81 Jahren selbst das Leben genommen hat. Mosley hatte Krebs im Endstadium und laut seines Arztes nur noch wenige Wochen zu leben.

Der Leichnam des langjährigen FIA-Präsidenten wurde am 24. Mai 2021 in dessen Londoner Wohnhaus aufgefunden. An seiner Schlafzimmertür hing ein Zettel, auf dem geschrieben stand: "Nicht betreten, ruf die Polizei."

Polizisten fanden darin schließlich Mosley, der sich mit einem Jagdgewehr in den Kopf geschossen hatte. Beim Leichnam fanden sie auch einen Abschiedsbrief des studierten Anwalts.

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Max Mosley: Leben für den Motorsport

Mosley kam 1940 in London als Sohn des faschistischen Politikers Oswald Mosley zur Welt. Seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte er in Irland, Frankreich und Deutschland und sprach deshalb auch fließend deutsch. In England beendete er unter anderem ein Physik-Studium, ehe er den Karriereweg änderte und ein Anwalts-Studium begann und ebenfalls abschloss.

Mitte der 60er-Jahre versuchte er sich als Rennfahrer, kam allerdings nicht über die Formel 2 und eine Teilnahme an einem nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Formel-1-Rennen hinaus, woraufhin er sich als Teamchef versuchte und gemeinsam mit Bekannten den Rennstall March gründete, der bis 1992 in der Formel 1 vertreten war.

Bis 1977 blieb er bei dem Team, das in dieser Zeit zwei Grand-Prix-Siege und zahlreiche Podien holen konnte. Anschließend schlug er eine Karriere als Motorsport-Funktionär ein und war anfangs bei der FOCA (Formula One Constructors Association) aktiv, ehe er in den 1990er-Jahren zuerst die Präsidentschaft der FISA und dann ab 1993 als Nachfolger von Jean-Marie Balestre jene der FIA übernahm.

FIA-Präsident mit privaten Skandalen

16 Jahre hielt er das höchste Amt im Automobil-Weltverband, ehe er sich im Oktober 2009 im Zuge eines Streits mit mehreren Formel-1-Teams rund um eine Budget-Obergrenze aus dem Sport zurückzog. In dieser Zeit, in welcher er insgesamt dreimal wiedergewählt wurde, trieb er zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen in der Königsklasse des Motorsports voran.

Mosley war außerdem eine tragende Figur bei der Austragung des skandalträchtigen Großen Preises der USA 2005, bei welchem nur drei Teams an den Start gingen und war einer der Hauptakteure bei der harten Bestrafung von McLaren nach der Spionage-Affäre 2007.

Privat sorgte Mosley für einige Schlagzeilen als 2008 in einer Boulevard-Zeitung Aufnahmen von ihn in Uniform im Zusammenhang mit einer Sexparty kursierten. Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.