Das große Finale zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton um den WM-Titel in der Formel-1-Saison 2021 steht unmittelbar bevor. Die jüngsten Geschehnisse in Saudi-Arabien markierten einen neuen Höhepunkt in der erbitterten Rivalität zwischen dem Mercedes-Star und Red Bulls Supertalent. Für Jos Verstappen ist die Beziehung zum gegnerischen Lager allerdings schon lange im Eimer. Das einst gute Verhältnis zu Toto Wolff ist Geschichte.

"Das ist nicht mehr vorhanden. Ich mag seine Haltung nicht. Mir gefällt nicht, wie er sich benimmt. Das hat in Silverstone angefangen", gesteht Verstappens Vater im Gespräch mit der britischen Tagezeitung Daily Mail. Der 49-Jährige stand einst in regelmäßigem Kontakt mit dem Mercedes-Teamchef, was wiederholt Gerüchte um einen möglichen Wechsel des Sohnes entfachte.

Der WM-Kampf war zu Saisonbeginn von gegenseitigem Respekt geprägt, doch mit der ersten Kollision beim Großbritannien GP im Juli schlug die Intensität in Feindseligkeit um. Als Hamilton und Verstappen in der ersten Runde des Rennens aneinandergerieten und der Niederländer daraufhin mit hoher Geschwindigkeit verunfallte, ließ dessen Team kein gutes Haar an den Rivalen.

Verstappen von Wolff enttäuscht: Hätte ich nicht gedacht

Auch für Jos Verstappen wurde an diesem Tag eine Grenze überschritten. "Einer der Fahrer war im Krankenhaus und sie waren auf dem Podest und haben gefeiert, als hätten sie die Weltmeisterschaft gewonnen", sagt er. "Ich hätte nicht gedacht, dass Toto so ist, aber da habe ich einen anderen Wolff kennengelernt."

Hamilton und Verstappen führten wenige Tage später ein Telefonat, das laut Aussage des Weltmeisters wenig ergiebig war. Während sein Fahrer sich bemühte, die Wogen zu glätten, gab es Seitens Wolff offenbar keinen Versuch der Schlichtung. "Wir haben keinen Kontakt mit ihm gehabt, es gab keine Nachricht und nichts dergleichen", so Verstappen, der zum Jahreswechsel noch mit dem Österreicher verkehrte.

Respekt für Hamilton nur als Fahrer

"Ich sage nicht, dass er da versucht hat Max zu verpflichten, aber wir können sagen, dass wir vor Silverstone eine gute Beziehung hatten", so der 107-fache Grand-Prix-Teilnehmer, der zu Hamilton noch nie Kontakt hatte: "Ich spreche nicht mit Lewis. Er braucht auch nicht mit mir zu sprechen. Ich bin ein Niemand für ihn. Ich respektiere ihn als Fahrer, aber sonst ist da nichts."

Den anderen Rekordweltmeister hat er anders in Erinnerung. In seiner aktiven Karriere fuhr er als Rookie 1994 an der Seite Michael Schumachers für Benetton und verstand sich auch in der Folge gut mit dem Kerpener. "Michael und ich hatten eine gute Beziehung. Wir haben uns auch privat getroffen. An der Rennstrecke war er ein bisschen anders, aber immer noch nett", erklärt er.

Während er mit dem Dominator seiner Ära blendend zurechtkam, wird er aus der Persönlichkeit des amtierenden Weltmeisters nicht schlau. "Es gibt ein paar Fahrer, die dich nicht anschauen und stattdessen auf den Boden gucken", sagt er. "Lewis macht die Dinge auf seine Art. Du kannst dagegen nichts sagen, denn er gewinnt viel. Klar, er hatte Teamkollegen, aber er war immer in der richtigen Umgebung. Er hat die richtige Entscheidung getroffen, zu Mercedes zu gehen und hatte für lange Zeit das schnellste Auto."