Red Bull ist in Katar die Schadensbegrenzung gelungen: Neben dem zweiten Platz von Max Verstappen konnte Sergio Pérez nach dem Qualifying-Debakel mit seinem Red-Bull-Boliden doch noch als Vierter über die Ziellinie fahren. Es hätte aber schlimmer kommen können. Bei dem späten Reifendrama in Katar hätte es auch Pérez treffen können, so Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko. Auf Nummer sicher zu gehen und das virtuelle Safety Car haben schließlich aber das Podium gekostet.
Pérez gelingt Aufholjagd nach Qualifying-Debakel
Noch am Samstag hatte Sergio Pérez auf dem Loasil International Circuit zu kämpfen. Vom elften Startplatz gestartet gelang es dem Mexikaner im Rennen allerdings, am Sonntag in Katar ein kleines Feuerwerk zu zünden und überholte so binnen weniger Sekunden mehrere Konkurrenten.
"Ich habe alles gegeben. Ich habe meine 100 Prozent gegeben, es war so ein intensives Rennen", blickt Pérez auf den Katar GP zurück. "Wir konnten den Verlust klein halten. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich von Position elf gestartet bin. Da kann viel Schaden entstehen."
Gleichzeitig glaubt der Mexikaner allerdings, dass trotz betriebener Schadensbegrenzung noch ein besseres Endresultat möglich gewesen wäre. "Am Ende haben wir nicht das Maximum herausgeholt. Das Podium wäre drinnen gewesen", betont Pérez.
Aus Angst vor Reifenplatzer: Sind auf Nummer sicher gegangen
Dass es aber nicht für das Podium gereicht hat, hat laut Pérez verschiedene Gründe. Strategisch lief für Red Bull und Pérez so bereits beim ersten Stopp nicht alles nach Plan: "Wir sind bei viel Verkehr rausgefahren. Auf der ersten Runde mit den harten Reifen war es dann schwierig, zu überholen. Wir haben dadurch ein paar Sekunden verloren und sind auch erstmal nicht an Alonso vorbeigekommen."
Als Pérez schließlich den drittplatzierten Spanier überholen konnte, musste die britisch-österreichische Mannschaft umdenken. Statt einem Ein-Stopp-Rennen stellte Red Bull bei beiden Piloten auf zwei Stopps um. "Wir haben unsere Entscheidung geändert. Es ging darum, bis ans Ende durchzukommen", so Pérez.
Ursache für diesen Sinneswandel war Valtteri Bottas, dessen Startreifen - ein Satz gebrauchter Mediums - in Runde 35 den Geist aufgab. Weitere Reifenschäden traten im Formel-1-Feld auf. "Wir haben langfristig gedacht. Als wir gesehen haben, was anderen Autos passiert ist, haben wir uns Sorgen gemacht", erklärt Pérez.
Red-Bull-Motorsportberater findet gegenüber Sky Sport F1 etwas drastischere Worte und lässt durchklingen, dass auch Pérez kurz vor einem Reifenplatzer stand: "Wir haben gesehen, dass der Pérez keine zwei Runden mehr hätte fahren können." Der Mexikaner selbst hält die Entscheidung, für einen Sicherheitsstopp reinzukommen, daher für richtig. "Am Ende des Tages ist der vierte Platz besser als nichts", so Pérez.
VSC verhindert weitere Chance aufs Podium
Durch den zweiten Stopp des Mexikaners ging Fernando Alonso schließlich aber wieder am Mexikaner vorbei. Im Gegensatz zu Red Bull ging Alpine trotz anhäufender Reifenplatzer das Risiko ein und ließ den Altmeister draußen.
Helmut Marko ist der Ansicht, dass es sich für Pérez trotzdem noch ausgegangen wäre, auf das Podium zu fahren: "Ich weiß nicht, wie viele Reifenschäden es vorne links gab. Alonso wurde gesagt, dass er den linken Vorderreifen äußerst schonen soll. Der ist zwei Sekunden langsamer gefahren."
Doch ein spätes virtuelles Safety Car sollte den heranstürmenden Pérez schließlich davor abhalten, nah genug an Alonso heranzukommen. "Ohne dem VSC hätten wir ihn gehabt", ist sich Dr. Helmut Marko sicher.
Pérez kann der Tatsache, Alonso doch nicht mehr erwischt zu haben, auch was Positives abgewinnen: "Wenn es jemanden gibt, bei dem ich glücklich bin, ihm Podium geben zu können, dann ist es Fernando. Er ist ein fantastisches Rennen gefahren und verdient es, da vorne zu sein." Fernando Alonso und Sergio Pérez sind gute Freunde.
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