Ganz nach Plan lief der Wechsel von Daniel Ricciardo zu McLaren nicht. Der Australier schloss sich dem Team ab der Saison 2021 an, blieb allerdings lange Zeit deutlich hinter den Erwartungen stecken. Sein deutlich jüngerer Teamkollege Lando Norris fuhr Ricciardo davon.

Der Australier sollte beim britischen Rennstall allerdings einen mehr oder weniger kleinen Durchbruch erleben: Beim Italien GP in Monza spielte der 32-Jährige von Beginn an vorne mit und gewann den Grand Prix schließlich furios vor seinem Stallrivalen. Seit dem ist wieder etwas Zeit vergangen, rückblickend glaubt Ricciardo allerdings, dass dies einer der größten Tage seiner Karriere war.

Ricciardo: 99% dachten ich gewinne kein Rennen

Der Erfolg in Monza sollte Ricciardos einziges Podium in der Saison bleiben und auch Teamkollege Norris war in der Zeitentabelle weiterhin meist vor Ricciardo anzufinden, doch Ricciardo war näher dran. Für ihn ist daher klar, dass der Italien GP sein stolzester Moment der Saison war.

"Das liegt aber nicht daran, weil ich das Rennen gewonnen habe. Es geht mehr um die Tatsache, dass ich mir sicher bin, dass 99% der Menschen nicht geglaubt hätten, dass ich dieses Jahr ein Rennen gewinnen würde", lässt Ricciardo bei formula1.com einblicken. "Das ist, warum ich auf diesen Moment am meisten stolz bin.

Der Australier geht sogar einen Schritt weiter: "Je mehr Zeit seit Monza vergeht, umso mehr realisiere ich, welchen Effekt das Rennen hatte. Ich glaube wirklich, dass das der größte Sieg, Tag, Moment oder das größte Rennen meiner Karriere war." Daniel Ricciardo konnte in seiner bisherigen Laufbahn als Formel-1-Fahrer insgesamt acht Rennsiege feiern. Sieben davon bei seinem Ex-Arbeitgeber Red Bull, den der Australier Ende 2018 in Richtung Renault verlassen hatte, ehe der Wechsel zu Mclaren kam.

Shoey gefällig? Daniel Riccairdo feiert seinen Erfolg mit einem traditionellen Schluck Schaumwein aus dem Rennschuh, Foto: LAT Images
Shoey gefällig? Daniel Riccairdo feiert seinen Erfolg mit einem traditionellen Schluck Schaumwein aus dem Rennschuh, Foto: LAT Images

Daniel Ricciardo bereut nichts

Auch den generellen Verlauf der zweiten Saisonhälfte bewertet Ricciardo mit dem Verlauf der Monate nach eigener Aussage deutlich besser. Der Australier erklärt, dass er es zudem geschafft hat, mit vielen schwierigen Situation besser umzugehen. "Ich habe einen Weg gefunden, einige dieser Tiefen zu überwinden und das meiste aus Möglichkeiten zu machen, die auftauchen."

"Für mich lagen einige der Tiefen nicht daran, dass ich es nicht versucht hätte. Ich bereue also nichts", ergänzt der Mclaren-Fahrer. "Ich denke nicht, dass ich noch mehr hätte geben können. Wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass ich alles gegeben hätte, dann würde ich vielleicht ein paar Dinge bereuen. Das ist aber nicht der Fall." Damit verbunden zitiert der Australier zudem einen Spruch, den er sich vor langer Zeit tätowieren hat lassen: "Es gibt also keine Reue, nur Erinnerungen."

Ricciardo erwartet 2022 durchgemixtes Feld

Daniel Ricciardo blickt auch bereits mit ein wenig Vorfreude auf die anstehende Formel-1-Saison 2022. Anlass hierfür sind vor allem die Regeländerungen, die in einem vollkommen neuen Fahrzeugkonzept resultieren. "Ich denke, dass diese Autos für die Formel 1 sehr aufregend sind, weil sie alles etwas durchmischen sollten", so Ricciardo, der hervorhebt, dass es bereits 2021 viele unterschiedliche Sieger und Fahrer auf dem Podium gab.

Ich denke, dass [2022] die Tür vor so etwas noch ein Stück weiter öffnet. Das, was wir alle hauptsächlich wollen, ist engeres Racing. Auch, den Autos vor dir besser folgen zu können und mehr Kämpfe zu haben." McLaren erhofft sich, mit dem neuen Reglement einen großen Schritt zurück an die Spitze der Königsklasse zu schaffen, obwohl das Team angibt, erst ab 2024 wieder realistisch auf allen Ebenen nach ganz oben kommen zu können.

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