Max Verstappen geht von Startplatz zwei in den Türkei GP. Nach einem schwachen Trainingstag kämpften sich Red Bull und Verstappen am Samstag einigermaßen zurück. Drei Zehntelsekunden fehlten ihm auf die Bestzeit von Lewis Hamilton, zwei Zehntel auf die Zeit von Valtteri Bottas. Weil Hamilton strafversetzt wird, rückt Verstappen eine Startposition auf.

"Wir haben uns seit gestern ordentlich verbessert", freut sich Verstappen. "Wir hatten hier einfach Probleme, schnell zu sein. Im Qualifying war es auch nicht perfekt, aber ein bisschen besser. Mit der Runde selbst kann ich nicht enttäuscht sein."

Die Probleme des Vortages waren noch nicht ganz aussortiert. Red Bull wurde auf dem falschen Fuß erwischt, weil man deutlich weniger Grip erwartet hatte. Weil die Strecke mittels Hochdruckreinigung seit letztem Jahr zusätzlich noch künstlich gealtert wurde, bot der Istanbul Park Circuit plötzlich deutlich mehr Haftung.

"Die Balance ist nicht gut, das Untersteuern ist nicht ideal, um schnell zu fahren", erklärt der 24-Jährige. Woher kommen die Probleme plötzlich? Verstappen hat den Asphalt selbst im Verdacht: "Vielleicht hat es etwas mit dem Asphalt zu tun und wie der Reifen darauf funktioniert. Es scheint, als würden wir das noch nicht richtig in den Griff bekommen."

Batterie leer: Verstappen verliert 3,1 km/h

Verbessert zeigte sich der RB16B, gegen Mercedes war er aber noch immer chancenlos. Oder doch nicht? "Bottas war in Reichweite", ärgerte sich Red Bulls Motorsportchef beim Haussender Servus TV. Verstappen hatte bei seinem letzten Versuch über weniger Leistung im letzten Sektor geklagt.

Wieder einmal hatte die Honda Power Unit Probleme mit dem Energiemanagement. Am Ende ging der Hybrid-Einheit offenbar der Saft aus. Das belegen auch die Zahlen: Beim Überfahren der Ziellinie am Ende der Runde war Verstappen 2,2 Stundenkilometer langsamer als zu Beginn der Runde.

Am Ende seiner zweitschnellsten Runde überquerte Verstappen die Linie mit 255,6 km/h. Am Ende der schnellsten waren es nur 252,5 Stundenkilometer. Ob es mit normaler Leistungsabgabe aber für Bottas gereicht hätte? Immerhin fuhr der Niederländer im letzten Sektor weniger als eine Zehntelsekunde langsamer als in der Runde zuvor. Außerdem dürfte die Leistung an anderer Stelle abgegeben worden sein.

Chancen im Rennen rechnet sich der WM-Zweite nicht aus. "Nein, ich versuche zu folgen und dann sehen wir, was passiert", so Verstappen. Auch am Start macht er sich wenig Hoffnung: "Platz zwei ist kein toller Startplatz. Auf der Innenlinie ist kein Grip." Glück im Unglück: Mit 170 Metern ist der Sprint zu Kurve eins kürzer als auf allen anderen Strecken im Formel-1-Kalender.

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