Regenrennen in Monaco zählen zu den Königsdisziplinen in der Formel 1. Kein Wunder also, dass Rekordweltmeister Michael Schumacher 1997 mit fast einer Minute Vorsprung gewann - inklusive Wendemanöver in St. Devote. Für den Kerpener war dieses Meisterstück aber schon lange keine Seltenheit mehr. Für die große Sensation sorgte deshalb Rubens Barrichello, der im Stewart Zweiter wurde.
Formel 1 heute vor 26 Jahren: Schumacher dominiert Monaco
1997. Zweites Ferrari-Jahr für Michael Schumacher, zum ersten Mal war Rot ein ernstzunehmender Titelkandidat. Die WM führte vor dem fünften WM-Lauf in Monaco allerdings Jacques Villeneuve im Williams an, und im Fürstentum stellte Villeneuves Teamkollege Heinz-Harald Frentzen sein Auto auf die Pole.
Dann, wenige Minuten vor dem Rennstart, kamen die Regenwolken. Und in der Wiliams-Box traf man eine folgenschwere Entscheidung: Slicks sollten es sein zum Start. Aufklaren würde es gleich. Doch dem war nicht so. Fast alle anderen Fahrer begannen auf Regenreifen, und für Williams wurde es ein Albtraum. Zuerst mussten beide Autos stoppen, und abgeschlagen fuhren dann sowohl Villeneuve als auch Frentzen ihr Rennen in die Wand.
Vom Chaos völlig unbeeindruckt: Michael Schumacher. Der Ferrari schoss vom zweiten Startplatz aus in Führung, und ein zweites 1996 - da hatte Schumacher das Auto nach wenigen Kurven in die Wand gelegt - würde es nicht noch einmal geben. In Runde fünf war er 22 Sekunden enteilt, in Runde zehn waren es 28 Sekunden, in Runde 30 waren es 40 Sekunden.
Im Ziel hatte er 53,306 Sekunden Vorsprung auf Rubens Barrichello, der seinerseits seinen Ruf als Regenspezialist mit einem Sprint von Platz zehn auf zwei innerhalb von sechs Runden bewies. Der Brasilianer hatte für das brandneue Team von F1-Legende Jackie Stewart im fünften Rennen den Sprung aufs Podest geschafft und regierte gewohnt emotional.
Kuriosum am Rande: Mika Salo schaffte es, das Rennen ohne Boxenstopp zu beenden. Obwohl damals eigentlich Tankstopps notwendig waren. Durch den Regen war aber das Tempo so langsam, dass nach 62 von 78 Runden das Zweistunden-Limit erreicht worden war. Salo bekam für seine Mühen als Fünfter zwei Punkte.
Was sonst noch geschah:
Vor 9 Jahren: Nächste Eskalationsstufe im Mercedes-internen Duell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg. In Barcelona gewinnt wieder Hamilton, Rosberg muss sich knapp geschlagen geben. Später kommt heraus: Hamilton nutzte entgegen der Team-Anweisung eine schärfere Motor-Einstellung. Hinter den beiden holt sich Daniel Ricciardo sein erstes Podium.
Vor 15 Jahren: Felipe Massa gewinnt 2008 zum dritten Mal in Folge den Türkei-GP, vor Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen. Giancarlo Fisichella gewinnt den Preis für die beste Flugeinlage, als er Kazuki Nakajimas Williams als Startrampe benutzt. Rubens Barrichello erobert den Titel "erfahrenster F1-Pilot" mit seinem 257. Start.
Vor 23 Jahren: Yuki Tsunoda kommt im japanischen Kanagawa zur Welt. Nur vier Jahre später sitzt der jüngste aktive Formel-1-Pilot erstmals im Kart. 2021 feiert er im Alter von 20 Jahren nach einer starken Formel-2-Saison sein Debüt in der Königsklasse. Inzwischen hält er 45 Grand-Prix-Starts für AlphaTauri.
Vor 37 Jahren: Alain Prost fährt in Monaco 1986 den 50. F1-Sieg für McLaren ein, vor Teamkollege Keke Rosberg.
Vor 48 Jahren: Niki Lauda dominiert, ganz ähnlich wie Schumacher viele Jahre später, einen verregneten Monaco-GP von 1975. Fast verliert er den Sieg aber, in den letzten Runden beginnt der Öldruck dramatisch zu fallen. Das Zweistunden-Limit sichert Platz eins ab, als nach 75 von 78 Runden vorzeitig abgewunken wird. McLaren-Pilot Emerson Fittipaldi kam nur bis auf 2,78 Sekunden heran.
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