Lewis Hamilton konnte in Portugal zurückschlagen. Der siebenmalige Weltmeister überquert die Ziellinie beim Großen Preis von Portugal vor Max Verstappen, womit er seinen WM-Vorsprung auf den Niederländer auf acht Zähler ausbaut.

Dabei geriet der Sieg für Hamilton am Sonntag kurze Zeit außer Reichweite, als er den Restart verhaute und von Verstappen überholt wurde. Hamilton konnte sich allerdings auf souveräne Art und Weise zurückkämpfen. Schlüssel zum Erfolg war das Reifenmanagement des Briten, der sich auf eine Fortsetzung des WM-Kampfs gegen Max Verstappen freut.

Unachtsamkeit sorgt für schlechten Restart

Lewis Hamilton konnte seine Position zu Beginn des Rennens verteidigen. Nach dem Safety Car verpasste er allerdings den Restart und machte so die Tür für Max Verstappen ganz weit auf: "Ich habe mich auf Valtteri konzentriert und dann in einem Bruchteil einer Sekunde in den Spiegel geschaut, um zu sehen, wo Max ist. Genau in diesem Moment hat Valtteri Gas gegeben."

Kurz darauf machte der siebenmalige Weltmeister aber einen weiteren Fehler, der ihm letztlich Position zwei kostete. "Ich war in Valtteris Windschatten, bin aber rausgezogen und habe Verstappen damit den Windschatten von Valtteri gegeben. Ich habe mir gedacht, 'ich Idiot'. Danach war ich hinter den beiden", so Hamilton, der jedoch bereits die nächste Möglichkeit nutzte, um seinen Fehler wieder gutzumachen.

Hamilton glaubt allerdings, dass Red Bull an diesem Wochenende generell nicht so schnell war, wie zuvor in Imola oder Bahrain. "Ich denke, dass Red Bull an diesem Wochenende vielleicht ein bisschen an Leistung verloren hat, denn ich glaube nicht, dass wir uns verbessert haben", zeigte sich Hamilton am Sonntagabend verwundert.

Hamilton kämpft sich zurück

Hamilton fiel nach dem Restart kurz hinter Max Verstappen zurück. "Ich habe Zeit verloren, vielleicht eine Sekunde und musste näherkommen, aber die Lücke war zu groß", erinnert sich Hamilton. "Ich war nicht im DRS, also habe ich meine Gedanken gesammelt, ein paar Dinge an meiner Fahrweise verbessert und letztlich wieder attackieren können."

Die Situation wendete sich in der Folge zu Hamiltons Gunsten: "Ich bin nähergekommen und Max hat daraufhin einen kleinen Fehler gemacht hat. Nach Kurve fünf war ich in einer guten Position und musste den Abstand nur noch bis zum Ende der Runde halten. Ich wusste, das würde die Runde werden, in der ich nah genug dran bin und konnte schließlich auch an ihm vorbeizugehen."

Bottas, Hamilton und Verstappen lieferten sich in Portimao ein packendes Duell, Foto: LAT Images
Bottas, Hamilton und Verstappen lieferten sich in Portimao ein packendes Duell, Foto: LAT Images

Damit war die Aufgabe für den Rekordweltmeister allerdings noch nicht getan. Schließlich befand sich noch Bottas vor ihm und Verstappen weiterhin in Schlagdistanz. Zumal die sensiblen Pirelli-Pneus durch Hinterherfahren schnell in Mitleidenschaft gezogen werden.

"Ich denke, dass es darum geht, zu wissen, welche Reifen du belasten kannst und welche nicht. Ich glaube, ich konnte die Balance ziemlich gut managen. Das lief im Rennen besser als im Qualifying. Bei Valtteri wusste ich, dass ich schnell vorbeikommen muss, um die Reifen nicht zu zerstören. In Kurve eins ist mir das gelungen."

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Die Führung gab der Brite im Rennen nicht mehr ab. Auch als Red Bull versuchte, Sergio Pérez möglichst lange draußen zu halten, um Hamilton im späteren Verlauf des Rennens etwas aufzuhalten. Der Mexikaner konnte dem heranstürmenden Briten aber nichts mehr entgegenhalten.

WM-Kampf gegen Verstappen gut für Formel 1

Mit seinem Sieg konnte sich Hamilton in der WM-Wertung ein minimales Polster gegenüber Verstappen herausfahren. Der Brite geht aber davon aus, dass es noch bis in das letzte Rennen eng bleiben wird. "Wie man sehen kann, ist es wirklich ein großartiger Kampf zwischen Mercedes und Red Bull. Wir werden uns bis in das letzte Rennen pushen. Ich kann mir vorstellen, dass wir uns am Ende gegenseitig satthaben werden oder keine Lust mehr darauf haben werden, Rennen zu fahren - in Angebracht des langen Rennkalenders", blickt Hamilton voraus.

Der Brite ist sich allerdings sicher, dass sein Duell gegen Max Verstappen der Formel 1 guttun würde: "Ich denke, das ist, was jeder und auch ich sehen möchte. In den letzten Jahren waren wir beide nicht so eng beisammen, das ist also ein guter Start in die Saison. Ich hoffe, dass das für den Rest der Saison so bleibt. Das würde die Spannung hoch halten.