Bei nahezu perfekten Bedingungen holte sich Valtteri Bottas die Bestzeit im 1. Freien Training zum Portugal GP 2021 in Portimao. Der Mercedes-Pilot umrundete die 4,653 Kilometer lange Strecke an der Algarve in 1:19,648 Minuten um einen Wimpernschlag schneller als die Konkurrenz von Red Bull. Sebastian Vettel sorgt für kuriose Situation in der Boxengasse.

Das Ergebnis: Die schnellsten Rundenzeiten wurden fast allesamt auf den Soft-Reifen gefahren. Allerdings hatte Max Verstappen im Red Bull auf seinem Satz Probleme [siehe Zwischenfälle]. Dennoch fehlten ihm nur 0,025 Sekunden auf die Bestzeit von Bottas. Sergio Perez landete im zweiten Red Bull mit zwei Zehntel Rückstand auf Rang drei.

Dahinter reihte sich Charles Leclerc im Ferrari vor WM-Leader Lewis Hamilton ein. Dem Briten fehlten etwas mehr als drei Zehntelsekunden. Auf Rang sechs reihte sich Pierre Gasly im AlphaTauri vor einem überraschend starken George Russell ein. Lando Norris, Carlos Sainz und Esteban Ocon komplettierten die Top-10.

Für Sebastian Vettel lief das Training enttäuschend: In seinem Aston Martin reichte es nur zu Platz 16. Er war rund eine halbe Sekunde langsamer als Teamkollege Lance Stroll auf Rang elf. Mick Schumacher beendete die Session auf Rang 18 vor Nicholas Latifi und Nikita Mazepin.

Die Zwischenfälle: Gleich zu Beginn der Session löste sich ein Teil am Ferrari von Carlos Sainz. Als der Spanier aus der Garage fuhr verabschiedete sich an der Boxenausfahrt ein relativ großes Teil vom Auto. Worum es sich genau handelte, ist unklar. Sainz konnte aber ohne Probleme seine Runden drehen. Ein mutiger Marshall konnte das Teil am Boxenausgang einsammeln.

Für einen kuriosen Zwischenfall sorgte Sebastian Vettel: Der vierfache Formel-1-Weltmeister hielt vor der falschen Garage. Vettel blieb vor der McLaren-Box stehen, ehe er realisierte, dass Aston Martin weiter hinten in der Pitlane ist. "Ich habe mich schon gewundert, warum da keiner steht", funkte Vettel.

Zu einem kleinen Missverständnis kam es zwischen Mick Schumacher und Teamkollege Nikita Mazepin. Der Russe beschwerte sich, von Schumacher überholt worden zu sein. Sein Renningenieur konnte ihn nur bedingt beruhigen, als er ihm erklärte, dass es sich dabei um einen Test handelte. "Dann hättest du mich warnen müssen", schimpfte Mazepin.

Als Max Verstappen rund zehn Minuten vor dem Ende der Session auf die Soft-Reifen ging, war der Ärger des Niederländers groß. "Nach 300 Metern vibrieren diese Reifen so stark, als hätte ich einen Bremsplatten", schimpfte er am Funk. Kurz darauf fügte er an: "Was für ein Witz! Ich kann wegen der Vibrationen nicht einmal sehen, wohin ich fahre!" Wenig später fuhr er seine persönliche Bestzeit auf diesem Reifensatz, brach den Run aber kurz darauf ab.

Die Technik: Zahlreiche kleine Neuerungen gab es an den Fahrzeugen zu sehen. Red Bull testete einen überarbeiteten Unterboden und eine neue Bargeboard-Konfiguration. Dafür wurden zu Beginn der Session Aero-Rakes angebracht. Auch Alpine testete, dort stand der neue Imola-Frontflügel im Fokus.

Der Freitagsfahrer: Antonio Giovinazzi musste sein Cockpit im 1. Freien Training räumen. Stattdessen durfte Ferrari-Junior Callum Ilott ans Steuer. Der Brite lieferte eine fehlerfreie Trainingssession ab und landete um Alfa Romeo auf Rang 17.

Das Wetter: Perfekte Bedingungen an der Algarve. Unter leicht bewölktem Himmel wurden auf dem Asphalt knapp 35 Grad Celsius gemessen. Die Lufttemperatur lag bei rund 18 Grad. Trotzdem beschwerte sich Lewis Hamilton zwischenzeitlich über das Gripniveau. "Es ist unfahrbar", schimpfte der Mercedes-Pilot. "Das liegt an der Asphalttemperatur, die Oberfläche ist kalt", lautete die Antwort seines Ingenieurs. Das Grip-Niveau war aber deutlich höher als bei der Premiere letzte Saison, als die Strecke frisch asphaltiert und die Temperaturen deutlich niedriger waren.