84 GP-Siege, 69 schnellste Rennrunden, 64 Pole Positions und 7 WM-Titel: Das ist die F1-Bilanz des Serienweltmeisters der vergangenen Jahre. Nach einer Saison voller Performance- und Reifenprobleme wünscht sich auch ein erfolgsverwöhnter Rekord-GP-Sieger wie Michael Schumacher die erfolgreichen roten Zeiten zurück.

"Nach einer so seltsamen und schmerzvollen Saison würde ich gerne nur ein einziges Mal wieder einen Ferrari haben, mit dem ich um den Sieg kämpfen kann." Ein solches Fahrzeug hatte der Weltmeister an den bisherigen 15 Rennwochenenden dieser Saison aber noch nicht einmal bei seinem einzigen Saisontriumph in den USA. Bekanntlich gingen dort nur die sechs Bridgestone-Teams an den Start.

Für die letzten vier Rennen hat der entthronte Champion deshalb nur diesen Einsatz Wunsch nach einem siegfähigen F2005. "Das ist alles was ich mir 2005 noch wünsche. Ist das zu viel verlangt?"

Wenn es nach Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo geht, dann lautet die Antwort auf diese Frage: Nein. "Wir werden in diesem Jahr gewinnen", kündigte er nach der neuerlichen Schmach beim Heimspiel in Monza an. "Unsere Glückwünsche gehen an Renault und McLaren, aber wir werden sie wieder schlagen."

Allerdings werden sich beim klang dieser Worte nicht wenige Betrachter fragen: Wie um alles in der F1-Welt soll dies in den kommenden anderthalb Monaten noch möglich sein?

"Monza ist vorbei und Spa zu nah", räumt Montezemolo in der Gazzetta dello Sport ein. "Aber ich habe die Zusage von Bridgestone: Danach kommen die Super-Reifen. Wir werden in den letzten drei Rennen voll angreifen können."

Michael Schumacher würde es freuen. Allerdings sind seine Hoffnungen eher zurückhaltend. "Es ist unrealistisch zu glauben, dass ich den dritten WM-Rang halten kann. Aber das ist ohnehin nicht wichtig", sagt er über seine Chancen im Kampf gegen Juan Pablo Montoya. Dem Kolumbianer fehlen nach seinem Sieg in Monza nur noch fünf Zähler auf Schumacher.

"Mir geht es wirklich nur noch darum in diesem Jahr zumindest einmal einen Ferrari zu haben, der um den Sieg mitkämpfen kann", setzt er sich nicht Rang 3, sondern Sieg Nummer 2 zum Ziel. "In Spa ist das noch unmöglich. Wir können keine Wunder erwarten. Aber danach möchte ich es schaffen. Das ist das einzige was ich von diesem schwierigen Jahr 2005 noch verlange."