In Monza erwartete McLaren keine Wunder - und schon fuhr Carlos Sainz aus eigener Kraft auf Rang zwei nach vorne und hätte das Rennen auch ohne Unterbrechungs-Chaos dort beendet. Für Mugello prognostizierten die Ingenieure in Woking ein deutlich besseres Paket, der MCL35 würde dort deutlich besser zurechtkommen.

Wie unrecht sie doch hatten: McLaren rutschte in nur einer Woche vom ersten Mercedes-Jäger ins Mittelfeld ab. Vor dem Qualifying sah es sogar zappenduster für die Mannschaft von Teamchef Andreas Seidl aus: Lando Norris zerlegte seinen Boliden am Freitagnachmittag vor den Longruns, im 3. Freien Training belegten Sainz und Norris nur die Plätze 12 und 19.

Insofern sind die Startplätze 9 und 11 für Sainz und Norris noch Schadensbegrenzung. "Ich bin glücklich damit, zuvor sah es noch viel schlechter aus", gesteht Seidl. "Wir haben die Köpfe aber nicht hängen lassen und die richtigen Setupänderungen vorgenommen. Wir sind aber alle enttäuscht, denn wir dachten, dass wir hier besser wären."

McLaren in Mugello vom Winde verweht

Doch wie konnte McLaren in einer Woche so weit zurückfallen? Noch dazu auf einer Strecke, die dem Boliden in der Theorie liegen sollte? "Der Wind und die Asphaltoberfläche kamen uns nicht entgegen", erklärt Norris.

"Vor allem der Wind war das Problem. Es ist eine große Schwäche unseres Autos, dass es sehr sensibel auf Rückenwind reagiert. Bei Gegenwind ist es richtig stark, aber bei Rückenwind wird es unberechenbar. Es ist von Runde zu Runde anders und du weißt nicht, wo das Limit ist", klagt Norris.

Sainz bemängelte schon in Monza das Fahrverhalten des McLaren im Windschatten. "Und grob gesagt: Windschatten ist wie Rückenwind", so Sainz. "Lando hat es gut beschrieben. Das war schon ein Problem, als ich 2019 zu McLaren gegangen bin."

Die McLaren-Aerodynamik reagiert offenbar sensibler, wenn sie nicht perfekt angeströmt wird. Das Team hat das auf dem Zettel. "James [Key, Technischer Direktor] und sein Team stecken viel Arbeit rein, um das zu lösen", versichert Seidl.