Die Reifenmischungen für die letzten sieben Rennen im Formel-1-Kalender 2020 stehen fest. Pirelli veröffentlichte am Mittwoch vor dem Toskana GP in Mugello auf einen Schlag, welche Pneus bei den sieben Grands Prix nach Russland - bis Sotschi reichte das vorherige Update - zum Einsatz kommen werden. Gleichzeitig gaben die Italiener für drei dieser Rennen Änderungen am bisherigen Verteilungsschlüssel bekannt.

Zur Nominierung: Beim Formel-1-Rennen in Deutschland, das erste Event nach dem Russland GP, bringt Pirelli die mittlere Auswahl der Nomenklatur. Auf Nürburgring fahren Sebastian Vettel und Co also mit C2, C3 und C4. Dasselbe gilt für die beiden Rennen in Bahrain und das Comeback der Formel 1 in Imola.

Formel 1: Harte Reifen in Türkei & Portugal

Einzig beim Saisonfinale in Abu Dhabi liefert Pirelli die weichsten verfügbaren Walzen - C3, C4 und C5. Das Formel-1-Debüt in Portimao und die Rückkehr in die Türkei gehen mit den härtesten Mischungen im Sortiment des Reifenherstellers über die Bühne (C1, C2 und C3).

Zu den Änderungen: Bereits bekannt war, dass Pirelli in Imola wegen des um einen Tag verkürzten Wochenendes weniger Sätze pro Auto bereitstellt als üblich. Die Italiener bestätigten nun, dass es zehn statt der üblichen 13 Sätze sein werden. Noch dazu definierte Pirelli die Aufteilung auf die Mischungen. Beim Emilia Romagna GP stehen regulär zwei Sätze Hard zur Verfügung, hinzu kommen ebenfalls zwei Medium-Sätze (sonst drei), bei den Softs wird dementsprechend von acht auf sechs reduziert.

Weniger Reifen in Imola, neuer Schlüssel für Portugal & Türkei

Die Verteilung gibt Pirelli in der Saison 2020 zur logistischen Vereinfachung in der Corona-Krise vor. In den Vorjahren wählten die Teams im Voraus noch frei, wie viele Sätze welcher Mischung sie benutzen möchten.

Bei den neuen Grands Prix in Portimao und Istanbul kommt es dabei zur zweiten Änderung des Usus. Weil Pirelli auf diesen Strecken enorme Belastungen für die Reifen erwartet, liefern die Italiener beim wieder üblichen Kontingent von 13 Sätzen gleich drei harte Mischungen statt der üblichen zwei. Dafür wird einer der sonst neun Sätze Soft gestrichen.

„So können die Fahrer im Training einen harten Reifen ausprobieren und sind noch immer in der Lage, zwei Sätze der Hards für das Rennen aufzuheben, sofern nötig“, erklärt Pirellis F1-Chef Mario Isola. In Portimao testet Pirelli im Training zudem die Spezifikationen für 2021.

Bei den neuen Strecken im Kalender nutzte Pirelli für seine Analyse, welche Reifen definiert werden sollen, neben den üblichen Faktoren wie Layout, erwartete Witterungsbedingungen und Asphaltbeschaffenheit, Informationen und Daten anderer Meisterschaften, die in der jüngeren Vergangenheit auf den Destinationen starteten, und Computer-Simulationen.

Alle Reifenmischungen für 2020 im Überblick:

EventC1C2C3C4C5
Österreichxxx
Steiermarkxxx
Ungarnxxx
Großbritannienxxx
70-Jahre-Jubiläum-GPxxx
Spanienx xx
Belgien xxx
Italien xxx
Toskanaxxx
Russland xxx
Eifel xxx
Portugal x xx
Emilia Romagna xxx
Türkei x xx
Bahrain xxx
Sakhir xxx
Abu Dhabi xxx