Mercedes dominiert auch den Auftakt zum Jubiläums GP der Formel 1: Valtteri Bottas fuhr in seinem schwarzen Silberpfeil in 1:26,166 Minuten Bestzeit im 1. Freien Training auf dem Silverstone Circuit. Die Konkurrenz ist erneut weit weg, die weichen Reifen bereiten Probleme.

Hulk is back: Als am Freitagmorgen das positive Testergebnis von Sergio Perez bekannt wurde, war klar, dass Nico Hülkenberg auch am zweiten Silverstone-Wochenende im Racing Point sitzen würde. Der Deutsche absolvierte eine weitere fehlerfreie Session und landete auf Rang vier. Teamkollege Lance Stroll wurde Achter.

Das Ergebnis: Valtteri Bottas knapp vor Lewis Hamilton. Gut eine Zehntelsekunde fehlte dem Briten auf Platz eins. Wenig überraschend klafft hinter dem Mercedes-Duo bereits eine große Lücke auf Rang drei. Max Verstappen fuhr im Red Bull gut sieben Zehntelsekunden langsamer.

Charles Leclerc landete im Ferrari hinter Nico Hülkenberg auf Rang fünf vor Alexander Albon im zweiten Red Bull und Teamkollege Sebastian Vettel. Daniil Kvyat und Esteban Ocon komplettierten die Top-10 hinter Lance Stroll.

Die Zwischenfälle: Im Großen und Ganzen verlief das 1. Freie Training recht ruhig. Kimi Räikkönen stattete der britischen Botanik zu Beginn der Sessison am Ausgang von Kurve 4 einen kleinen Besuch ab, Sebastian Vettel tat es seinem ehemaligen Teamkollegen später gleich, als er die Ideallinie in Aintree ebenfalls jenseits der Kerbs suchte. Beide Ausflüge blieben ohne weitere Konsequenzen.

Haariger waren da schon zwei kleine Missverständnisse: Lance Stroll kollidierte fast mit einem Alpha Tauri, der den schnelleren Racing Point offenbar nicht richtig wahrgenommen hatte und die Tür nach Luffield zuschmiss. Stroll wich weiter nach innen aus und verhinderte eine Kollision.

Ähnlich erging es später Max Verstappen: Der Red-Bull-Pilot machte erst brav für Sebastian Vettel Platz und wollte anschließend wieder zurück auf die Ideallinie. Allerdings kam Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc sofort hinterher. Mit einem Zucken konnte Verstappen eine Kollision vermeiden.

"Könnt ihr mir bitte sagen, wenn da noch ein Auto kommt? Ich habe den anderen Ferrari nicht gesehen", schimpfte Verstappen am Funk. Die Antwort von Renningenieur Gianpiero Lambiase ließ nicht lange auf sich warten: "Leclerc war auf einer langsamen Runde, wir hatten ihn nicht so schnell erwartet."

Die weichen Reifen: Im Gegensatz zum ersten Silverstone-Wochenende hat Pirelli zum Jubiläums GP weichere Reifen im Gepäck. Die Italiener haben mit C2, C3 und C4 ins mittlere Regal gegriffen. Der weichste C4-Reifen kam bei den Piloten im Training nicht besonders gut an. "Nach zwei schnellen Runden war der Reifen hinüber", schimpfte Pierre Gasly. Andere Fahrer gaben ähnliches Feedback.

Aufgrund der geänderten Reifenwahl standen im 1. Training die weichen Pneus im Zentrum des Geschehens: Alle Piloten fuhren unisono auf der weichsten Mischung. Bei fast 30 Grad Umgebungstemperatur hatten es die C4-Reifen schwer auf der anspruchsvollen Piste von Silverstone. Gegen Ende der Session waren die Kampfspuren auch optisch gut zu erkennen. Vor allem die Hinterreifen hatten Probleme mit der Belastung.

Die Technik: Vor allem Renault- und Honda-Piloten dürfen sich an diesem Wochenende über zahlreiche neue Motorkomponenten freuen. Max Verstappen, Alexander Albon und Daniel Ricciardo bekamen allesamt einen neuen Verbrennungsmotor inklusive frischem Turbolader, MGU-H. und MGU-K.

Von allen Komponenten sind für die gesamte Saison maximal drei Exemplare erlaubt - vorausgesetzt, es gibt mindestens 14 Rennen. Sonst gibt es von allen Motorkomponenten nur zwei Exemplare.

Ein kleines Update gibt es an der Mercedes-Lackierung: Die schwarzen Silberpfeile verfügen nun über einen Streifen am Halo. Um die Piloten aus der Onboard-Perspektive besser unterscheiden zu können, hat Mercedes am Halo von Valtteri Bottas einen blauen Streifen angebracht, am Halo von Lewis Hamilton einen violetten.

Der Freitagsfahrer: Erneut durfte Robert Kubica an einem 1. Freien Training teilnehmen. Nachdem der Pole am vergangenen Wochenende in Spa sein DTM-Debüt gegeben hatte, stieg er in Silverstone wieder in den Alfa. Diesmal musste Antonio Giovinazzi sein Cockpit für die Trainingssession räumen. Kubica fuhr rund drei Zehntel langsamer als Kimi Räikkönen im zweiten Alfa und beendete FP1 auf Rang 19.