Für die mutige Entscheidung den von unzähligem zerbrochenen Porzellan gekennzeichneten Weg mit Williams zu verlassen und mit Sauber eine neue Herausforderung aufzunehmen, wurde BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen von vielen Seiten gelobt.

Ex-Rennfahrer Hans-Joachim Stuck sah im Interview mit motorsport-magazin.com in dieser "Super-Entscheidung" der Münchner sogar ein riesiges "weiß-blaues Pflaster" für die "wunde F1-Seele" nach dem Indy-Debakel.

Für motorsport-magazin.com-Kolumnist und Ex-DTM-Champion Klaus Ludwig ist diese Entscheidung jedoch genauso falsch wie jene nicht in der Deutschen Tourenwagen Masters, sondern in der Tourenwagen-WM anzutreten.

"Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen", schreibt Ludwig in seiner neuesten motorsport-magazin.com DTM-Kolumne. "Eine Mannschaft wie BMW gehört in die DTM."

Aber nicht nur das. Die Scheidung der britisch-bayrischen Allianz ist laut Ludwig ein großer Fehler - wie "alles" was der Motorsportdirektor "angerichtet" habe.

"Was Mario Theissen in der Formel 1 angerichtet hat ist bekannt", schreibt Ludwig. "Er hat nicht nur alle seine Fahrer verloren, sondern auch ein Weltmeister-Team. Jetzt hat er den teureren Weg eingeschlagen und geht den Weg des Grabgesangs für BMW Motorsport. Bis er jedoch mit Sauber einmal oben angekommen ist, braucht er drei, vier Jahre und drei Milliarden Euro."

Entsprechend steht für Ludwig fest: "Dieser Mann macht einen irrsinnig schlechten Job. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit", betont er, dass man "manchmal einfach harte Worte offen aussprechen" müsse. "BMW-Motorsport ist auf dem absteigenden Ast. Das ist die Note 6 für Dr. Theissen."