Rennen zum Vergessen für Sebastian Vettel beim Comeback der Formel 1 aus der verlängerten Pause: Beim Österreich GP in Spielberg kam der Ferrari-Pilot nicht über einen WM-Punkt für Platz zehn hinaus. Ein schlechtes Ergebnis hatte sich bereits nach der desaströsen Ferrari-Vorstellung im Qualifying abgezeichnet. Doch während Teamkollege Charles Leclerc, auch mit viel Rennglück, ein Podium abstaubte, lief bei Vettel einfach nichts zusammen.

Formel 1, Vettel im Ferrari-Frust: Der nächste Patzer!: (09:39 Min.)

Den Tiefpunkt seines Rennens auf dem Red Bull Ring erlebte Vettel nach kurz vor Rennmitte nach einer Safety-Car-Phase. In der Remus bekämpften sich Carlos Sainz und Leclerc um Platz sechs, Vettel folgte mit etwas Abstand, versucht aber innen hineinzustechen und zu profitieren. Dabei verlor der Deutsche das Heck. Dreher! Immerhin schädigte Vettel sich damit nur selbst, fiel auf den vorletzten Platz zurück. Sainz kam davon - so setzte es zumindest keine Strafe.

Schumacher & Rosberg kritisieren Vettel: Fehleinschätzung & Anfängerfehler

Sein Rennen hatte sich Vettel damit dennoch final ruiniert. Auch ein später Wechsel in einer weiteren Safety-Car-Phase zurück auf Soft ermöglichte keine große Schlussoffensive mehr. "Das ist etwas, was einem Nachwuchsfahrer passiert, aber nicht Sebastian", kritisierte Sky-Experte Ralf Schumacher Vettel für die Szene. „Das war eine eklatante Fehleinschätzung der ganzen Situation - wie es ihm jetzt schon oft passiert ist“, kritisierte auch RTL-Experte Nico Rosberg seinen Landsmann scharf.

Das habe auch Folgen für Vettels Position im Poker um ein Cockpit - etwa bei Mercedes - für 2021. „Du bist in der Formel 1 immer nur so gut wie dein letztes Rennen. So wirst du im Team bewertet und auch von den anderen Teams“, so Rosberg. „Sebastian ist jetzt ganz unten und muss sich erst wieder neu beweisen. Da zählen auch die vier WM-Titel nichts mehr. Du musst beweisen, dass du es verdienst.“

Vettel verteidigt sich: Ferrari sehr, sehr schwer zu fahren

Sebastian Vettel selbst verteidigt sich für seinen neuerlichen Lapsus deutlich, schiebt die Schuld auf seinen Ferrari SF1000. „Um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass ich mich heute nur einmal gedreht habe“, sagte Vettel im TV-Interview. „Das Auto war heute echt sehr, sehr schwierig zu fahren, ich habe mein Bestes versucht.“

Zur Szene mit Sainz sagte Vettel: „Es war sehr eng und ich denke, es war Carlos oder auf jeden Fall ein McLaren, der da eingelenkt hat. Ich war am Limit, weil ich so nah wie möglich sein wollte und habe das Heck verloren. Aber das habe ich heute mehrfach, ehrlich gesagt. Wie schon gesagt: Ich bin echt froh, dass es nur einmal passiert ist.“

Sebastian Vettel: Hatten unheimliche Probleme

Fast nicht wiedererkannt habe er seinen Ferrari gegenüber dem Freitag. Das hatte Vettel bereits am Samstag nach P11 im Qualifying zu Protokoll gegeben. „Im Qualifying war schon der Wurm drin und das hat sich heute durchgezogen durch das gesamte Rennen“, klagte Vettel frustriert. „Wir hatten unheimliche Probleme, überhaupt auf der Strecke zu bleiben.“

Damit nicht genug. Vettel weiter: „Das war sehr schwer und ich glaube die Pace war auch extrem langsam das gesamte Rennen über.“ Damit verpuffte also auch Vettels Hoffnung nach dem Qualifying, zumindest die Rennpace könne Ferrari wieder besser aussehen lassen. „Ich glaube, ich bin gute 1,5 Sekunden langsamer gewesen als am Freitag. Es war kein einfaches Rennen“, sagte Vettel.

Vettel rätselt: Wieso so viel schlechter als Freitag?

Einzig das Safety Car habe noch geholfen. „Das war sehr unterhaltsam dann am Ende“, sagte Vettel. „Aber natürlich nicht das Ergebnis, das ich haben wollte.“ Woran diese Entwicklung bei Ferrari lag, ist für Vettel ein einziges Rätsel. „Ich glaube, ich war heute in der letzten Runde so schnell wie am Freitag in der ersten Runde mit vollem Tank. Das kann irgendwo nicht ganz stimmen“, grübelt Vettel.

Generell sei aber ohnehin - ohne ein Wunder wie bei Leclerc - nicht viel zu holen gewesen. „Vorne können wir im Moment nicht viel mitreden. Das Rennen war heute sehr chaotisch und wir hatten alle Hände voll zu tun“, sagte Vettel. „Unter normalen Umständen sind fünfte oder sechste Plätze das Höchste, was in uns steckt. Wir haben viel Arbeit!“

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