Mercedes dominiert die Formel 1 seit dem Wechsel auf Hybrid-Motoren in der Saison 2014 fast nach Belieben. Doch die 89 Siege aus 121 Grands Prix machen die Power Unit aus Brixworth noch lange nicht zum erfolgreichsten Aggregat in der Geschichte des Sports. Diesen Titel hat auch 36 Jahre nach seinem letzten Auftritt immer noch der legendäre Cosworth DFV inne, der zwischen 1967 und 1985 dem Sport seinen Stempel aufdrückte.

Formel 1 heute vor 53 Jahren: Cosworth' Wunderwaffe erobert die Welt

Der Jahrhundert-Motor der Formel 1 debütierte am 4. Juni 1967 beim Grand Prix der Niederlande in Zandvoort und war vom ersten Moment an eine Klasse für sich. Die Lotus-Piloten Graham Hill und Jim Clark holten auf der Dünenachterbahn an der Nordseeküste unangefochten Pole Position und Sieg.

Dieser Erfolg war von langer Hand geplant. Lotus-Teamchef und Konstrukteursgenie Colin Chapman hatte den Bau der Wunderwaffe im Zuge des Reglementwechsel zur Saison 1966 selbst initiiert. Sein ursprünglicher Motorenlieferant Coventry Climax hatte sich nach dem Ende der 1.5-Liter-Formel der Entwicklung eines 3-Liter-Aggregats verweigert.

Jim Clark und Graham Hill waren mit dem neuen Motor von Beginn an erfolgreich, Foto: Sutton
Jim Clark und Graham Hill waren mit dem neuen Motor von Beginn an erfolgreich, Foto: Sutton

Chapman nahm Kontakt mit Keith Duckworth auf, der früher als Konstrukteur der Lotus-Getriebe für ihn gearbeitet und sich mittlerweile zusammen mit Mike Costin unter dem Banner Cosworth zusammengetan hatte. Letzterer veranschlagte ein Budget von rund 100.000 britischen Pfund für die Entwicklung des V8 für die neue Hubraumklasse.

Um die Summe aufzubringen, ließ Chapman seine Kontakte zu Ford spielen. Mit dem Segen von Ford UK und des Ford-Hauptquartiers in Detroit wurde das Projekt Ende 1965 offiziell vorgestellt. Als der rund 400 PS starke Motor anderthalb Jahre später im Heck des Lotus 49 erstmals aufheulte, begann eine bis heute einzigartige Erfolgsgeschichte.

Lotus durfte den DFV nur kurze Zeit exklusiv nutzen, Foto: Sutton
Lotus durfte den DFV nur kurze Zeit exklusiv nutzen, Foto: Sutton

Den WM-Titel verpasste Clark 1967 aufgrund von Defekten um zehn Punkte nur knapp. Nachdem die Kinderkrankheiten ausgeräumt waren, war der Motor der Konkurrenz von Ferrari & Co. derart überlegen, dass Ford und Cosworth der Versuchung erlagen, Lotus das Monopol auf den Motor zu entziehen und ihn auch an andere Teams zu verkaufen.

Der Clou war nicht nur die Performance, sondern auch der Preis des DFV. Selbst kleine Teams konnten den Motor für 7.500 britische Pfund erstehen, was heute rund 100.000 Euro entspricht. Dies sorgte dafür, dass von 1969 und 1973 jedes Rennen von einem Cosworth DFV gewonnen.

Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung waren die Spezifikationen des Motors bis in die frühen 1980er Jahre erfolgreich. In 262 Rennen war der Cosworth DFV 155 Mal siegreich und führte zu zwölf Fahrer- sowie zehn Konstrukteursweltmeistertiteln. Dazu kamen zwei Siege bei den 24 Stunden von Le Mans, zehn Indy-500-Triumphe, neun CART-Titel und zahlreiche weitere Siege und Meisterschaften in Formel 3000 und Co. Erst 1985 wurde der Motor durch die erste Turbo-Ära in der Formel 1 verdrängt.

Der Cosworth DFV war in der Formel 1 in drei Jahrzehnten erfolgreich, Foto: Sutton
Der Cosworth DFV war in der Formel 1 in drei Jahrzehnten erfolgreich, Foto: Sutton

Formel 1 heute vor 21 Jahren: Monaco-Action at it's best

Der Monaco GP 2000 darf durchaus als einer der ereignisreicheren Sorte bezeichnet werden. Zunächst sorgte eine Kollision zwischen Jenson Button und Pedro de la Rosa in der ersten Runde für einen Stau in der Loews-Haarnadel, der zum Abbruch des Rennens führte. In der Folge mussten mehrere Piloten vom Ort des Geschehens zum Startbereich zurück joggen - ohne wie Kimi Räikkönen den Arbeitstag vorzeitig auf der eigenen Yacht zu beenden.

Nach dem zweiten Start nahm Pole-Sitter Michael Schumacher Kurs auf einen fünften Sieg im Fürstentum, doch sein Ferrari hatte andere Pläne. Ein Defekt am Auspuff sorgte für den Bruch der linken Hinterradaufhängung, der ihn in der 55. Runde zur Aufgabe zwang. Für die Schumachers war es ein schwarzer Tag. 18 Runden zuvor war Bruder Ralf mit seinem BMW Williams in St. Devote verunfallt und hatte sich dabei eine tiefe Schnittwunde am Bein zugezogen.

Über den Sieg freute sich nach 78 Runden McLaren-Mercedes-Mann David Coulthard. Der Schotte sorgte für den ersten Sieg eines Briten in Monaco seit Jackie Stewart im Jahr 1973. Rubens Barrichello (Ferrari) und Giancarlo Fisichella (Benetton) komplettierten das Podest.

Ein Stau sorgte 2000 in Monaco in der ersten Runde für einen Rennabbruch, Foto: Sutton
Ein Stau sorgte 2000 in Monaco in der ersten Runde für einen Rennabbruch, Foto: Sutton

Was sonst noch geschah:

Vor 32 Jahren: Für das fünfte Rennen der Saison 1989 gastierte die Formel 1 erstmals auf dem Straßenkurs im US-amerikanischen Phoenix. Mit 1,4 Sekunden Vorsprung auf Teamkollege Alain Prost hatte sich Ayrton Senna eine weitere dominante Pole Position gesichert. Am Sonntag ereilte den Brasilianer jedoch ein Defekt, wodurch Prost vor Riccardo Patrese (Williams) und Eddie Cheever (Arrows) einen ungefährdeten Sieg einfahren konnte.

Vor 43 Jahren: Zwei Wochen nach dem ersten Sieg des Lotus 79 ließen Mario Andretti und Ronnie Peterson in Jarama ein weiteres Mal die Muskeln spielen. Mit über einer halben Minute Vorsprung auf Jacques Laffite im Matra feierte das Duo beim Spanien GP 1978 einen klaren Doppelsieg.

Vor 49 Jahren: Nachdem die Formel 1 die 14,1 Kilometer lange Ur-Version des Circuit de Spa-Francorchamps 1971 gemieden hatte, kehrte die Königsklasse ein Jahr später in die Ardennen zurück um den Grand Prix von Belgien 1972 auf einer neuen, 3,7 Kilometer langen Variante auszutragen. Lotus-Pilot Emerson Fittipaldi sicherte sich nach der Pole Position auch den Sieg, gefolgt von Francois Cevert (Tyrrell) und Denis Hulme (McLaren).

Vor 71 Jahren: Die Premierensaison der Formel 1 gastierte am 3. Juni 1950 für die vierte Station im Kalender in Bern, um den Großen Preis der Schweiz abzuhalten. Auf der Bremgarten-Rundstrecke sorgen Giuseppe Farina und Luigi Fagioli für einen Alfa-Romeo-Doppelsieg. Platz drei ging an den Franzosen Louis Rosier im Talbot-Lago.