Niki Lauda ist tot. Diese Nachricht traf die Formel 1 vor knapp vier Jahren, dem 20. Mai 2019, schwer. Heute wäre der legendäre dreifache F1-Weltmeister 74 Jahre alt geworden. Motorsport-Magazin.com erinnert zu Ehren der österreichischen Formel-1-Legende an die besten Momente eines Fahrers, wie es ihn in der Geschichte nur einmal gab.

Niki Lauda: Von der ganzen Formel 1 vermisst

Eine Lücke hat Lauda auf jeden Fall hinterlassen. "Ich wünschte, er wäre noch hier, weil wir ihn als Freund so sehr vermissen", erinnerte sich Toto Wolff, in den letzten Jahren Laudas Mitstreiter im Formel-1-Team von Mercedes. Dort hatte Lauda als Aufsichtsrats-Vorsitzender der F1-Operation gemeinsam mit Wolff viel zum Wandel des Teams beigetragen.

Erst jüngst gedachten Wolff und Mercedes ihrem ehemaligen Mitstreiter erneut. Zum Andenken an den Österreicher taufte das Team gegen Ende des Jahres 2022 die Straße, die durch das Fabrikgelände in Brackley führt (ehemals "Reynad Park" genannt) in "Lauda Drive." Das Straßenschild wurde von Toto Wolff selbst vor einer Gruppe von Teammitgliedern enthüllt. "Unser lieber Freund und Kollege Niki hätte zwar nicht gewollt, dass wir viel Aufhebens machen, aber er wäre auch stolz darauf, dass diese Straße nach ihm benannt wurde", vermutet Wolff. "Es war für uns alle ein Privileg, mit ihm zusammenzuarbeiten, und ich hatte das Glück, ihn als einen meiner besten Freunde zu bezeichnen."

Lauda liebten alle für seine unglaublich direkte Art. Weder als Fahrer noch als Geschäftsmann nahm er je ein Blatt vor den Mund, und gerade diese seltene direkte Ehrlichkeit ging der Formel 1 vor einem Jahr verloren. Laudas beste Sprüche bleiben unvergessen - wie viele Fahrer gibt es schon, die ihren Rücktritt mit der Frage "warum soll ich wie ein Trottel mit den anderen im Kreis fahren?" rechtfertigen?

Es gibt noch viel mehr Erinnerungen an Laudas Formel-1-Karriere, der altgediente Journalist Roger Benoit erinnerte sich in der Vergangenheit zusammen mit uns daran.

Niki Lauda: Anekdoten & Erinnerungen an den Formel-1-Champion: (21:13 Min.)

Lauda, der Formel-1-Pilot: Einer für die Ewigkeit

Aber natürlich war Niki Lauda mehr als nur Manager und Spruchgarant - er war auch dreifacher Weltmeister, einer der besten Formel-1-Piloten aller Zeiten. "Ich habe ihn kurz vor seinem Tod noch in der Schweiz gesehen, und er hat noch immer über Rennfahren nachgedacht", erinnerte sich Lewis Hamilton, den Lauda 2013 zu Mercedes holte. "Er konnte nur daran denken: 'Wie komme ich zurück zu den Rennen?' Ich glaube, Rennfahren hält dich fest, lässt dich nie wieder los, selbst wenn du mit dem Fahren aufhörst."

Lauda mochte vielleicht an einem Punkt nicht mehr "mit Trotteln im Kreis fahren", mochte vielleicht an einem Punkt lieber eine (oder noch eine) Fluglinie gründen, doch letzten Endes zog es ihn immer wieder zurück zur Formel 1. Kaum überraschend, schließlich arbeitete er sich nach seinem schweren Feuerunfall auf dem Nürburgring 1976 innerhalb von 42 Tagen vom Totenbett zurück ins Cockpit.

Am 20. Mai: Laudas erste Punkte, und Sieg in Frankreich 1984

Um Laudas aktiver Formel-1-Karriere auch hier gerecht zu werden, folgt nun im Anschluss noch ein kleiner Auszug aus Laudas aktiver Karriere - denn wie es der Zufall will, fuhr er am 20. Mai, seinem späteren Todestag, auch seine ersten Formel-1-Punkte ein, 1973. Lauda, damals noch für BRM unterwegs, startete von Platz 14 und kam als Fünfter ins Ziel. Seine einzigen Punkte in einer zähen Saison mit BRM, doch einzelne Glanzleistungen - etwa seine Verteidigung des dritten Platzes beim Monaco-GP zwei Wochen später - überzeugten Enzo Ferrari, der ihn für das nächste Jahr anheuerte. Zwei WM-Titel für die Scuderia folgten.

Niki Lauda 1973 im BRM, Foto: Sutton
Niki Lauda 1973 im BRM, Foto: Sutton

Zudem feierte Lauda am 20. Mai außerdem einen Sieg - 1984 in Dijon. In einem klassischen Lauda-Rennen in seiner zweiten Karriere startete er nur von Platz neun, glänzte aber im Rennen und kämpfte sich bis ganz nach vorne. Sein zweiter von fünf Siegen auf dem Weg zum dritten WM-Titel.