Das Coronavirus versetzt die Formel-1-Welt weiterhin in eine Zwangspause. Deshalb werfen wir wieder einen Blick zurück in die Historie der Königsklasse. Heute: Der 16. Mai: Schumacher schlägt Häkkinen in der ersten Kurve und Lauda siegt in Zolder.

Formel 1 heute vor zehn Jahren: Red Bull erobert das Fürstentum

2009 gelang Red Bull der langersehnte Durchbruch in der Formel 1. Der erste Rennsieg durch Sebastian Vettel in China und bis zum vorletzten Grand Prix hatten die Bullen noch Titelchancen. Doch eine Sache gelang dem Rennstall von Didi Mateschitz in seiner ersten Saison nicht. Ein Erfolg beim prestigeträchtigen Großen Preis von Monaco.

Dieses Makel wurde 2010 umgehend korrigiert. Doch nicht durch Vize-Weltmeister Sebastian Vettel, sondern durch Mark Webber, der damit den Titelkampf so spannend machte wie nie zuvor.

Mark Webber sieht die karierte Flagge und beim Monaco-Grand-Prix als erster, Foto: Red Bull/GEPA
Mark Webber sieht die karierte Flagge und beim Monaco-Grand-Prix als erster, Foto: Red Bull/GEPA

Das Fundament für seinen ersten Monaco-Sieg legte der Australier schon am Samstag. Mit einer Polerunde von 1.13.826 hielt er das Feld mit drei Zehntel auf Distanz. Robert Kubica und Sebastian Vettel folgten auf den Rängen 2 und 3. Am Start quetschte sich allerdings der Deutsche an dem Renault-Piloten vorbei. Der Rest des Nachmittages verlief für die Bullen ohne Probleme: Webber hielt Vettel auf Distanz und brachte den Doppelsieg nach Hause. Im Mittelfeld ging es allerdings richtig rund. Gleich dreimal rückte das Safety Car aus. Einmal für einen Unfall von Nico Hülkenberg, später löste sich ein Kanaldeckel und kurz vor Schluss gerieten Jarno Trulli und Karun Chandhok aneinander. Nur 12 der 24 Starter erreichten am Ende das Ziel.

Formel 1 heute vor 21 Jahren: Schumachers genialer Start

Überholen in Monaco ist eine Kunst für sich, die das Prädikat unmöglich eigentlich schon in sich trägt. Wenn überhaupt, dann sind Manöver nur mit der Brechstange möglich, oder direkt am Start und auch dort ist der Weg bis zur ersten Kurve kurz und der Platz sehr begrenzt. Doch genau am dort konnte Michael Schumacher 1999 seinen zweiten Monaco-Triumph im Ferrari-Overall gutmachen.

Mika Häkkinen war tags zuvor auf die Pole Position gefahren, gefolgt von Schumacher auf Rang 2. Doch die perfekte Ausgangslage des Finnen war schon nach wenigen Metern verspielt. Schumacher schoss aus der zweiten Startposition, während Häkkinen mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen hatte. In Kurve 1 zog er dann vor den McLaren und blickte von da an nie wieder zurück. Häkkinen konnte seiner Pace nicht folgen und rutschte später auch noch auf einem Ölfilm in Mirabeau aus, was ihm die zweite Position gegen Eddie Irvine kostete.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Auf dem Podium feierte Ferrari seinen ersten Doppelsieg der Saison, wenn auch mit einem kleinen Schönheitsfehler. Die Rennorganisatoren von Monaco hatten wohl bei der Herkunft Irvines oder bei der Grenzziehung auf seiner Heimatinsel etwas missverstanden und hissten zu Ehren des zweitplatzierten Nordiren die Flagge von Irland.

Formel 1 heute vor 44 Jahren: Lauda siegt in Belgien

Spa-Francorchamps ist heute der unangefochtene Austragungsort des GPs von Belgien. Doch zu Beginn der 70er-Jahre war die Strecke aus dem Formel-1-Kalender verbannt worden. Zu gefährlich war die damalige 14-Kilometer-lange Highspeed-Strecke – und das zu einer Zeit als die Nordschleife noch unangefochten im Kalender vertreten war. Ab 1972 wurden die belgischen Grands Prix abwechselnd auf den Kursen in Nivelles-Baulers und Zolder ausgetragen.

Für den Großen Preis 1976 war deshalb eigentlich Nivelles-Baulers vorgesehen. Doch der Streckenuntergrund war in einem so miserablen Zustand, dass eine Austragung unmöglich war. Stattdessen übernahm Zolder das Rennen. Ganz zum Wohlgefallen von Ferrari, die schon im Vorjahr mit Niki Lauda einen klaren Sieg eingefahren hatten.

Foto: Sutton
Foto: Sutton

Auch 1976 war der Große Preis von Belgien klar in der Hand der roten Boliden. Lauda und Regazzoni wurden sich im Kampf um den Sieg nur gegenseitig gefährlich. James Hunt konnte zwar kurzzeitig Platz 2 vom Schweizer übernehmen, doch auch er fiel zurück und später aus. Niki Lauda brachte den zehnten Sieg seiner Karriere mit drei Sekunden Vorsprung auf Clay Regazzoni über die Ziellinie. Jaques Laffite wurde Dritter von gerade einmal vier Piloten, die nicht überrundet wurden.

Was sonst noch geschah

Heute vor 21 Jahren: Rubens Barrichello knackt die magische Grenze von 100 Rennstarts. Bis heute hält er den Rekorde für die meisten GP-Starts mit insgesamt 322 Rennstarts.

Heute vor 44 Jahren: Patrick Neve und Loris Kessel feieren ihr F1-Debüt. Wenn ihr euch jetzt fragt: Wer bitte? Keine Sorge, ihr habt nichts verpasst. Neve nahm bis 1977 an 10 Rennen teil bevor er punktelos wieder aus der Formel 1 verschwand. Kessel brachte es auf gerade einmal drei Starts. Seine einzige Zielankunft erreichte der Schweizer bei seinem ersten Start.

Heute vor 65 Jahren: Manny Ayulo verunglückt im Training zum Indy 500 tödlich. Abgesehen von vier Starts in Indianapolis in den Jahren zuvor nahm er nie an einem Formel-1-Rennen teil.

Heute vor 111 Jahren: Luigi Villoresi wird geboren. Der Italiener nimmt zwischen 1950 und 1956 für Ferrari und Maserati an 31 Formel-1-Rennen teil und fährt achtmal auf das Podest. Ein Grand-Prix-Sieg bleibt ihm allerdings verwehrt.

Luigi Villoresi mit seinem Manager, Foto: Sutton
Luigi Villoresi mit seinem Manager, Foto: Sutton