Eine mögliche Rückkehr der Formel 1 zeichnet sich am Horizont ab: Im Juli soll die Königsklasse in Österreich wieder an den Start gehen – allerdings ohne Zuschauer. Für viele Fans ein Affront. Viele Kritiker sind der Ansicht, dass Rennen nur mit anwesendem Publikum ausgetragen werden sollten.

Wasser auf die Mühlen dieser Personen war auch die Aussage von Sebastian Vettel vor wenigen Wochen, der meinte er wäre nicht erpicht darauf, vor leeren Rängen zu fahren. Also warten, bis Rennen mit Zuschauern wieder möglich sind, ehe die Saison startet?

Für Christian Danner wäre das der vollkommen falsche Weg, wie er im Interview mit Motorsport-Magazin.com mitteilt. Danner sagt: "In solch schwierigen Zeiten kann man es sich nicht aussuchen, wie man es gerne hätte".

" Ich hätte auch gerne Rennen mit Zuschauern, aber wenn es nunmal nicht geht, dann ist das eben so", meint der ehemalige Formel-1-Pilot weiter, "dann sehe ich lieber ein Rennen ohne Zuschauer als kein Rennen, ebenfalls ohne Zuschauer. Wenn man den Sport liebt und gern hat, dann kann man sich die Rennen wenigstens am Fernseher anschauen und wir haben eine Basis, dass möglichst bald wieder mit Zuschauern gefahren wird."

Darüber, wie viele Rennen in diesem Jahr gefahren werden, rätselt auch Danner: "Ich rechne auch gerade, wie viele Rennen es wohl sein werden. Ich muss ja immer Reservierungen machen, die alle noch stornierbar sind. Österreich sieht gut aus, danach ist in Europa noch alles offen. Ich finde Hockenheim ist eine gute Möglichkeit, der AVD hätte die Ressourcen und Hockenheim liegt ja praktisch auf dem Weg von Österreich nach Silverstone. Realistisch gesehen sollten auch Rennen in Silverstone kein Problem sein und Barcelona möchte ja auch unbedingt ein Rennen veranstalten."

Dadurch dass in diesem Jahr aufgrund der speziellen Situation die Antrittsgebühren wohl entfallen werden, denkt Danner, dass sich schnell viele Strecken finden würden, die ein Rennen ausrichten: "Wenn die ganzen Rennstrecken es überreißen, dass dieses Jahr praktisch Liberty die Kosten übernimmt und sie ja nichts bezahlen müssen, dann werden die Wortmeldungen nach oben gehen."

"Trotzdem, 19 Rennen so wie es Ross Brawn prognostiziert hat, sind zu optimistisch", sagt der ehemalige Rennfahrer, "Realistisch werden wird es zwischen zehn und zwölf Rennen sehen."