Ohne einen einzigen WM-Zähler in der Tasche reisen die drei Deutschen aus Istanbul ab. Nur Christian Klien ergatterte als Achter noch gerade so einen WM-Zähler.

Der Tag der Deutschen

Für Michael Schumacher stand schon am Freitag fest, dass seine Scuderia in der Türkei "nicht schnell genug" ist und man in einer "schwierigen Situation" steckte. "Selbst vor dem Start erwartete ich nicht, dass wir in die Punkte fahren würden. Punkte waren nicht zu erwarten und das hat sich leider bestätigt."

Entsprechend hätte der Champion auch ohne die Kollision mit Mark Webber keine Chance auf WM-Zähler gehabt. "Ich wäre vielleicht ein bisschen schneller gewesen als Rubens Barrichello, aber die Jungs davor waren wieder schnell genug, um mich in Schach zu halten."

Auch für Ralf gab es keine Punkte., Foto: Sutton
Auch für Ralf gab es keine Punkte., Foto: Sutton

Zumindest konnte der Weltmeister noch etwas "Schadensbegrenzung" betreiben und seine Qualifying-Startposition für Monza um drei Plätze verbessern. "Wenigstens das ist uns gelungen."

Für die Zukunft erwartet er sich aber noch in dieser Saison eine Leistungssteigerung. "Wir werden mit Sicherheit auch versuchen, den Anschluss in diesem Jahr noch zu finden. Schnitzer wie hier dürfen uns in Zukunft einfach nicht passieren."

Das gleiche gilt für seinen Bruder Ralf Schumacher, der als Dreizehnter als einziger Deutscher die Zielflagge sah. "Ich hatte den schlimmsten Start den man sich vorstellen kann und wurde in der ersten Kurve weit nach draußen gedrängt", berichtete der Toyota-Pilot. "Danach fand ich mich am Ende des Feldes wieder. Zudem fuhr ich über Massas Frontflügel, weshalb es für mich von Anfang an ein harter Tag war. Gegen Rennende jagte ich Villeneuve, aber es gab keinen Weg vorbei. Alles in allem war es ein unglücklicher Tag. Es ist schade für das Team, da wir locker ein paar Punkte hätten holen können."

Zwei Reifenschäden beendeten Nicks Rennen., Foto: Sutton
Zwei Reifenschäden beendeten Nicks Rennen., Foto: Sutton

Ebenfalls eine Chance auf Punkte hatte der zuletzt von seinem Arbeitsgerät gehandicapte Nick Heidfeld. Doch zwei Reifenschäden hinten rechts machten ihm das Rennen zunichte. "Der Ausfall war eine riesige Enttäuschung, zumal sich insgesamt Fortschritte abgezeichnet hatten", erklärte Nick, der sich sofort auf den Nachhauseweg begab. Die Gründe für die Reifenschäden sind noch nicht bekannt.

"Der Start selbst lief durchschnittlich bei mir, aber ich hatte gute Sicht in Kurve eins und hätte Jarno Trulli dort schon beinahe überholt. In Kurve drei wäre es mir fast gelungen, außen an ihm vorbeizufahren. Ich war auf der sauberen Bahn. Er hat mich etwas zur Seite gedrängt, aber insgesamt war das ein gutes Duell", berichtete er von den wenigen schönen Momenten des Rennens. "Die erste Hälfte der ersten Runde hat sehr viel Spaß gemacht. Auch danach war ich nicht schlecht unterwegs, obwohl ich mit der Spitze nicht mithalten konnte."

Der Tag des Österreichers

Klien lag zu Beginn vor seinem Teamkollegen., Foto: Sutton
Klien lag zu Beginn vor seinem Teamkollegen., Foto: Sutton

Christian Klien konnte als österreichischer Einzelkämpfer sehr wohl mithalten und erkämpfte sich hinter seinem Teamkollegen David Coulthard den achten Rang und damit einen WM-Zähler.

"Das war ein sehr hartes Rennen. Ich gab in jeder Rund alles - es gab keine Verschnaufpause, da diese Strecke 110% Konzentration verlangt", sagte der Vorarlberger nach dem Rennen. "Am Ende holte ich einen Punkt, was angesichts der Qualifying-Position ziemlich gut ist. Ich bin zufrieden."